Dropkick mit links: Maxi Beier beweist seine Qualitäten im Strafraum - © Alex Grimm
Dropkick mit links: Maxi Beier beweist seine Qualitäten im Strafraum - © Alex Grimm
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Ausrufezeichen beim Debüt: Maxi Beier hinterlässt Eindruck

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Deutschland hat im vorletzten Test vor der Europameisterschaft gegen die Ukraine zwar nur unentschieden gespielt, aber es gab beim DFB-Team trotzdem mindestens einen Gewinner: Maximilian Beier von der TSG Hoffenheim kam nach einer Stunde zu seinem Länderspieldebüt und drückte der Partie in Nürnberg in beeindruckender Manier seinen Stempel auf.

59 Minuten waren zwischen Deutschland und der Ukraine gespielt, als Julian Nagelsmann einen Dreifachwechsel vornahm. Unter anderem kam Maximilian Beier zu seinem Debüt für das DFB-Team. Nervosität beim 21-Jährigen? Absolute Fehlanzeige. Gleich mit seinem ersten Ballkontakt als Nationalspieler nagelte der Angreifer nach einem beherzten Sprint in die Tiefe die Kugel an die Unterkante der Latte. Zumindest ersparte er den Statistikern so eine Menge Arbeit bei der Suche nach der Frage, ob jemals ein Debütant schneller ein Tor erzielte - oder mit seiner ersten Aktion.

Beim Steckpass von Andrich offenbarte Beier gleich eine seiner ganz großen Qualitäten: die enorme Schnelligkeit. 35,45 km/h erreichte er in der abgelaufenen Saison in der Spitze. Von den Bundesliga-Profis im EM-Kader wird dies nur von Jonathan Tah (35,81 km/h) und Leroy Sané (35,82 km/h) überboten. So ist es auch kein Zufall, dass Beier einer der besten Konterspieler der Liga ist und fünf seiner 16 Saisontore nah einem schnellen Gegenzug erzielte. Das wird nur von Leipzigs belgischem EM-Fahrer Loïs Openda übertroffen.

Wo Gefahr war, war Beier

Der Lattenkracher war aber nur der Auftakt für eine fulminate halbe Stunde von Maxi Beier. Gleich an acht Torschüssen war der gebürtige Brandenburger direkt beteiligt - der Höchstwert der Partie. Vor allem konnte er in dieser Zeit auch beweisen, dass er viel mehr als nur ein reiner Konterspieler ist. Hoher Chipball in den Sechzehner? Beier nimmt die Kugel mit der Brust an und zieht sofort per Dropkick ab. In der Nachspielzeit lieferte er mit einem ganz feinen Pässchen auf Deniz Undav noch die Vorlage zur letzten deutschen Großchance. Der Treffer wollte aber an diesem Montagabend nicht fallen. Seine Leistung schmälert das aber nicht.

"Maxi hat ein sehr, sehr gutes Spiel gemacht, zwei Topabschlüsse, war auch defensiv fleißig", lobte Nagelsmann seinen Schützling, der selber über beide Ohren strahlte: "Ich bin stolz auf meine Leistung und stolz, dass ich die Torchancen hatte", so Beier, der das Debüttrikot als Geschenk für seine Eltern nach dem Schlusspfiff nicht mit dem Gegner tauschte. Wenn der Hoffenheimer Angreifer so weitermacht, könnten in diesm Sommer noch ein paar besondere Trikots mehr dazukommen. Vor dem Ukraine-Spiel galt Beier als ein möglicher Streichkandidat im deutschen 27-Mann-Kader, den Bundestrainer Julian Nagelsmann bis zum 7. Juni auf 26 reduzieren muss. Mit seinem beherzten Auftritt hat Beier aber viele Argumente gesammelt, warum er unbedingt bei der Heim-EM dabei sein sollte.