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Auch in der 2. Bundesliga gibt es künftig den Video-Assistent
Auch in der 2. Bundesliga gibt es künftig den Video-Assistent - © Witters
Auch in der 2. Bundesliga gibt es künftig den Video-Assistent - © Witters
2. Bundesliga, bundesliga

Regeln und Video-Assistent: Das sind die Neuerungen zur Saison 2019/20

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Köln - Die Saison 2019/20 steht in den Startlöchern. In der Bundesliga ist mit Union Berlin auch ein echter Neuling in der Bundesliga dabei. Die Köpenicker sind der 56. Club seit der Gründung 1963. Aber die Berliner sind nicht das Einzige, was in der kommenden Saison neu ist. bundesliga.de erklärt alle wichtigen Regeländerungen, die neuen Kaderbestimmungen und den Einsatz des Video-Assistenten.

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Wie ändert sich die Handspiel-Regel?

Das "International Football Association Board" (IFAB) hat zur kommenden Spielzeit einige Änderungen beschlossen. Unter anderem wurde die Formulierung, wann ein Handspiel strafbar ist, überarbeitet. Ziel ist es, für größere Klarheit zu sorgen. Zusätzlich zu Situationen, wo der Arm/die Hand eindeutig zum Ball geht, sind künftig auch folgende Vergehen immer strafbar:

  • Wenn ein Spieler den Ball kontrolliert, nachdem er die Hand berührt hat und dann ein Tor erzielt oder eine Torchance vorbereitet.
  • Wenn ein Spieler mit der Hand ein Tor erzielt.

In beiden Fällen ist es unerheblich, ob das Handspiel absichtlich war, der Arm angelegt ist oder nicht.

Der Schiedsrichter soll pfeifen, wenn der Ball die Hand oder den Arm berührt und der Spieler...

  • ...seine Körperfläche unnatürlich vergrößert.
  • ...die Hand oder den Arm in Schulterhöhe oder höher hat. Ausnahme ist, wenn ein Spieler den Ball mit einer bewussten Handlung spielt und sich den Ball dann zufällig an Arm oder Hand schießt oder köpft.

Der Schiedsrichter soll eher nicht pfeifen, wenn der Ball die Hand oder den Arm berührt...

  • ...und zuvor vom Körper, Kopf oder Fuß des Spielers abgefälscht wurde.
  • ..und zuvor vom Körper, Kopf oder Fuß eines anderen, sehr nahe stehenden Spielers abgefälscht oder gespielt wurde.
  • ...und die Hand bzw. der Arm nah am Körper ist und die Oberfläche nicht unnatürlich vergrößert wird.
  • ...während der Spieler sich bei einem Sturz mit den Händen und Armen abfängt und diese nicht seitlich oder nach oben vom Körper weggestreckt sind.

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Was ändert sich bei Standardsituationen?

  • Torhüter müssen bei der Ausführung eines Elfmeters nur noch mit einem Fuß die Linie berühren.
  • Beim Abstoß muss der Ball nicht mehr den Strafraum verlassen, bevor ein Mitspieler den Ball spielen darf. Dasselbe gilt für Freistöße im eigenen Sechzehner. Diese Neuregelung wird nach einigen Vorfällen möglicherweise noch einmal überarbeitet: In den bisherigen Spielen der 2. Bundesliga hatten Torhüter den Ball in der Folge aber gelupft, der Mitspieler köpfte den Ball dann direkt in die Arme des Torhüters zurück. Das galt bislang als erlaubt, jedoch gibt es Zweifel, ob dieses Vorgehen der Spieler "im Geiste der Regeln" sei. Laut des IFAB wird das Thema neu diskutiert. Bis dahin sollen Unparteiische bei einer Anwendung des Tricks den Abstoß wiederholen lassen. Es soll jedoch keine Strafe ausgesprochen werden.
  • Bei einem Elfmeter darf der Elfmeterschütze – wenn nötig – zuvor behandelt werden und darf dann ausführen.
  • Der Schiedsrichter kann einen Freistoß schnell ausführen lassen und bei der nächsten Spielunterbrechung noch eine Gelbe oder Rote Karte für das Vergehen vergeben.
  • Bei einem Freistoß müssen gegnerische Spieler mindestens einen Meter Abstand zur Mauer halten, sofern diese mindestens von drei Spielern gebildet wird.
  • Bei einem Einwurf müssen gegnerische Spieler mindesten zwei Meter Abstand halten.
  • Ein Schiedsrichterball wird immer an einen Spieler der Mannschaft, die zuletzt den Ball gespielt hatte, weitergegeben. Alle anderen Spieler müssen mindestens vier Meter Abstand halten. Im Strafraum erhält immer der Torhüter der verteidigenden Mannschaft den Schiedsrichterball.

Was ändert sich beim Video-Assistent?

Die DFL wird in den kommenden Wochen die weiteren notwendigen Maßnahmen koordinieren, damit zum Saisonstart der 2. Bundesliga am 26. Juli 2019 die Video-Assist-Technologie an allen Zweitliga-Standorten zur Verfügung steht. Hierzu werden unter anderem alle Stadien per Glasfaser mit dem Video-Assist-Center (VAC) in Köln verbunden, um dort den verzögerungsfreien Zugriff auf das hochauflösende Bildmaterial aus den Stadien zu gewährleisten. Außerdem wird das VAC von bisher sechs auf dann zehn Arbeitsstationen erweitert. Die bereits in der dritten Saison bestehende Zusammenarbeit der Bundesliga mit dem Technologie-Unternehmen Hawk-Eye Innovations wird auf die 2. Bundesliga ausgeweitet.

Was ändert sich bei den Kaderbestimmungen?

Die Anzahl der Ersatzspieler in der Bundesliga und 2. Bundesliga wird von sieben auf neun erweitert. Der Spieltagskader umfasst somit 20 statt bislang 18 Spieler. Allerdings dürfen sich 2019/20 nur sechs Spieler pro Mannschaft gleichzeitig aufwärmen. Darüber hinaus wird in den Relegationsspielen zur Bundesliga und 2. Bundesliga eine vierte Auswechslung erlaubt, sollte das Rückspiel in die Verlängerung gehen.

Welche Regeln sind sonst noch neu?

  • Ein Spieler muss den Platz bei einer Auswechslung am nächstmöglichen Punkt verlassen – sofern der Schiedsrichter ihm nichts anderweitiges signalisiert.
  • Schiedsrichter können Teamoffizielle nicht nur ermahnen, sondern nun auch verwarnen (Gelbe Karte) sowie des Innenraums verweisen (Gelb-Rote Karte, Rote Karte), was zu einer Sperre von mindestens einem Spiel führt. Nach vier Gelben Karten folgt eine automatische Sperre von einem Spiel.
  • Bei der Platzwahl darf der siegreiche Kapitän entweder die Seite oder den Anstoß wählen.
  • Berührt der Schiedsrichter den Ball wird das Spiel unterbrochen und mit einem Schiedsrichterball fortgeführt, wenn der Ballbesitz dadurch wechselt, sich eine vielversprechende Situation ergibt oder der Ball direkt im Tor landet.
  • Will der Torhüter nach einem Einwurf oder einem bewussten Rückpass den Ball nach vorne schlagen, aber die Aktion misslingt, darf er den Ball anschließend mit der Hand spielen, ohne dass es einen indirekten Freistoß gibt.