Merih Demiral schnürt den Doppelpack - © Dan Mullan
Merih Demiral schnürt den Doppelpack - © Dan Mullan
2. Bundesliga, bundesliga

Demiral hievt die Türkei ins EM-Viertelfinale - Sieg gegen Österreich

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Die Türkei ist nach einem 2:1 (1:0) gegen Österreich ins Viertelfinale der EM gestürmt. Für die Montella-Elf traf Merih Demiral per Doppelpack (1.,59.), der Anschlusstreffer durch Michael Gregoritsch (66.) kam für die ÖFB-Auswahl zu spät.

Gegenüber dem spektakulären 3:2-Sieg gegen die Niederlande im letzten Spiel der Gruppenphase tauschte Ralf Rangnick auf vier Positionen. Der Trainer brachte mit Phillipp Mwene und Kevin Danso zwei neue Abwehrspieler, sie ersetzten Alexander Prass und Maximilian Wöber. In der Offensive rückten Konrad Laimer und Christoph Baumgartner für Florian Grillitsch und Patrick Wimmer in die erste Elf. Insgesamt standen sieben Bundesliga-Akteure in der Startelf der Österreicher. 

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Hingegen standen bei der Türkei keine Spieler aus Deutschlands Top-Liga in der Anfangsformation. Salih Özcan war herausrotiert, dafür rückte der ehemalige Bundesliga-Akteur Kaan Ayhan in die erste Elf. Mit Hakan Calhanoglu fehlte ein weiterer Ex-Bundesliga-Spieler gelbgesperrt, das galt auch für Samet Akaydin. So kamen Orkun Kökcu und Abdülkerim Bardakci zu Bewährungschancen von Beginn an. 

Merih Demiral bringt die Türkei früh in Führung - Alex Grimm

Demiral sorgt für den Traumstart der Türkei

Es dauerte keine 60 Sekunden und das mit so viel Spannung erwartete letzte Achtelfinale der Europameisterschaft, hatte seinen ersten Höhepunkt. Österreich verlor nach dem Anstoß den Ball, die Türkei erspielte sich schnell einen Eckstoß. Den brachte Shootingstar Arda Güler scharf vor das Tor - Baumgartner der eigentlich auf der Linie geklärt hatte, bekam das Leder nicht entscheidend weg - denn Posch stand im Weg. So kam der Ball zu Merih Demiral, der den Ball aus vier Metern Entfernung, wuchtig unters Tordach knallte (1.). 

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Freudentaumel bei den türkischen Fans - und ein Schock für Österreich? Ersteres auf jeden Fall, zweiteres konnte man zunächst nicht behaupten. Die vorab leicht favorisierten Österreicher wollten die direkte Antwort, doch bei dem in der ersten Halbzeit vom Pech verfolgten Baumgartner wollte nichts funktionieren. Erst strich sein Distanzschuss am Tor vorbei, dann bekam er eine scharf hereingetreten Eckstoß von Marcel Sabitzer nicht über die Linie gedrückt (3., 6.). Danach ebbten die Angriffe der Österreicher aber ab, weil die Türkei nun clever verteidigte und es gut verstand, den in Rückstand liegenden Gegner auch in der Defensive zu fordern. Demiral und Güler hatten weitere Chancen (14., 25.). Erst am Ende des Abschnitts hatte Österreich noch einmal eine Chance, wieder hatte Baumgartner etwas Pech, als er den Ball neben den kurzen Pfosten spitzelte (45.).

Der Treffer von Michael Gregoritsch kommt für Österreich zu spät - Alex Grimm

Gönuk wird der zweite Held

Wie schon im ersten Durchgang bestimmte Österreich, die ersten Minuten - doch ein Tor blieb trotz bester Gelegenheiten von Marko Arnautovic und Stefan Posch aus (50., 55). Was allerdings nicht ausblieb, war ein Tor der Türkei und wieder war es Merih Demiral! Erneut schlug der Innenverteidiger nach einem Eckball zu. Den von Güler an den kurzen Pfosten geschlagenen Ball wuchtete er ins Gehäuse - 2:0 (59.).

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Diesmal schien der Treffer auch bei den Österreichern, die in Durchgang eins, noch stark auf den Rückstand reagiert hatten, zu wirken. Doch dann half auch der Rangnick-Elf eine Ecke. Sabitzers Flanke wurde von Stefan Posch an den zweiten Pfosten verlängert, dort wuchtete Michael Gregoritsch das Leder per Direktabnahme ins Netz (66.). Es sollte am Ende ein Treffer ohne Wert bleiben, denn wieder einmal war es Christoph Baumgartner, der Chancen per Kopf ausließ (84., 86.). Doch bei seiner letzten Gelegenheit machte er eigentlich alles richtig - allerdings schwang sich ein zweiter türkischer Spieler zum Helden auf. Torhüter Merk Günok packte eine der spektakulärsten Paraden des Turniers aus und krazte eine letzte Kopfball-Chance von Pechvogel Baumgartner aus dem linken Eck (90.+5.). Damit war es für die Türkei geschafft - nun wartet das Viertelfinale gegen die Niederlande.

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Jubel über die Monsterparade von Merk Gönuk - IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.