Wie verstärkt Ramy Bensebaini Borussia Dortmund? Das ist der neue BVB-Linksverteidiger!
Borussia Dortmund verstärkt sich zur neuen Saison mit Ramy Bensebaini, dessen Vertrag bei Borussia Mönchengladbach im Juni ausläuft. Der algerische Linksverteidiger soll die Abwehr der Schwarzgelben weiter stabilisieren. Zeit für bundesliga.de darauf zu schauen, wie Ramy Bensebaini den BVB verstärken soll.
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Ramy Bensebaini ist am 16. April 1995 geboren, feierte also gerade erst seinen 28. Geburtstag. Der Linksverteidiger ist in Algerien geboren und aufgewachsen. 2014 machte er im Alter von 19 Jahren schließlich seine ersten Schritte in Richtung des europäischen Fußballs, als er leihweise beim belgischen Klub Lierse SK spielte. Dort sammelte er 28 Einsätze in der ersten belgischen Liga. Im Anschluss an seine starke Saison in Belgien wechselte er für ein Jahr auf Leihbais zu Montpellier HSC, bei denen er sich jedoch nicht nachhaltig durchsetzen konnte und häufig positionsfremd als Innenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde.
Erst der Schritt zu Stade Rennes im Sommer 2016 sorgte für seine endgültige Etablierung im europäischen Spitzenfußball in einer Top-5-Liga. Bei Rennes war er absolut gesetzt und machte nahezu jedes Pflichtspiel, in dem er einsatzbereit war. Außerdem konnte er in der dritten Saison die ersten Erfahrungen im europäischen Wettbewerb sammeln. Im Sommer 2019 entschied sich Borussia Mönchengladbach, den Algerier zu verpflichten. Nach kurzen Startschwierigkeiten erkämpfte sich Bensebaini einen Stammplatz gegen den damaligen Platzhirsch Oscar Wendt und gab diesen bis heute nicht mehr her. Die Linksverteidiger-Position der "Fohlen" gehörte lange Ramy Bensebaini. Dabei machte er den nächsten Schritt in seiner Karriereleiter und debütierte 2020 in der Champions League. Im Sommer geht es weiter zu Borussia Dortmund.
Ein Umschaltspieler nach Terzics Geschmack
Der Linksverteidiger nennt eine Qualität sein Eigen, die bei Borussia Dortmund noch mehr als alles andere gefragt ist: Er ist extrem gut in Umschaltsituationen. Das gilt sowohl für das Umschalten in die Offensive als auch für das in die Defensive. Er ist laufstark und ein richtiger Kämpfer. Verliert sein Team den Ball, ist Bensebaini sofort im vollen Tempo rückwärts. Wenn es notwendig ist, schaltet er dann auf die Bewegung nach vorne um, wenn er dort den Gegner attackieren kann.
Er steht nicht immer an der perfekten Stelle, erkennt im Spielgeschehen aber trotzdem die Möglichkeiten, die gegnerischen Konterangriffe zu unterbinden und zeigt sich dabei extrem defensivstark. Der Algerier bringt ein gutes Tackling-Verhalten mit und glänzt vor allem durch seine emotionalisierenden Grätschen, die auch mal ein ganzes Stadion anheizen können.
Auch mit dem Ball glänzt er, wenn sein Team auf schnelle Gegenstöße umschalten will. Er begibt sich gut in die freien Räume und kann mit seiner Physis auch mal einen Ball festmachen, um etwas Zeit zu überbrücken, bis seine Teamkameraden den Weg nach vorne gefunden haben. Seine Fähigkeiten am Ball sind zwar etwas schwächer als die von Edeltechniker Raphael Guerreiro, doch trotzdem bringt er seine Pässe sauber an den Mann und kann auch im Eins-gegen-Eins mit seinen Dribblings glänzen.
Bensebaini ist zwar kein Flügelsprinter, doch mit seinen 34,48 km/h Spitzengeschwindigkeit gilt er auch nicht zu den langsamen Außenverteidigern. Zum Vergleich: Dortmunds Rechtsverteidiger Marius Wolf liegt mit 34,5 km/h Topspeed knapp darüber, Bensebainis Vorgänger Guerreiro mit 31,69 km/h deutlich dahinter. Er bringt also auch eine andere Dynamik im Umschaltspiel auf den linken Flügel, kann Konterläufe auch mal mitgehen und dann seine Flankenstärke und Torgefahr ausspielen.
Ramy Bensebaini: ein Ass im Strafraum
Denn an Bensebaini ist ein kleiner Mittelstürmer verloren gegangen. Der Algerier bringt einen richtig guten Abschluss mit - sowohl mit dem Fuß als auch per Kopf. Immer wieder sorgt seine Physis im Strafraum des Gegners für Gefahr. In seinen vier Jahren bei den "Fohlen" hat er sechs Tore mit dem Kopf erzielt. Doch auch seine linke Klebe kann sich sehen lassen. In keiner Bundesliga-Saison erzielte er weniger als vier Treffer für Gladbach.
Dabei half auch eine ungewohnte Stärke für einen Defensivspieler: Ramy Bensebaini ist ein extrem starker Elfmeterschütze. In der Bundesliga hält der Algerier eine perfekte Statistik: Alle sieben Male, die er zum Strafstoß angetreten ist, versenkte er den Ball auch im Netz. Zuletzt demonstrierte er seine Nervenstärke am 32. Spieltag beim 2:5 gegen seinen künftigen Club. Bisher konnte ihn kein Torwart stoppen - selbst Manuel Neuer nicht, gegen den er sowohl in der Bundesliga als auch im DFB-Pokal vom Punkt traf.
Links hinten kann Ramy Bensebaini alles
Die Hauptposition der Algeriers ist auf jeden Fall die des Linksverteidigers. Doch in seiner Karriere hat er viel Erfahrung auf anderen Positionen gesammelt. So lief er für die Gladbacher auch einige Male in der Innenverteidigung auf. Außerdem ist ihm egal, ob er in einer Viererkette innen oder außen - oder etwa in einem Dreierkettensystem innen oder außen eingesetzt wird. Er kann einfach alles spielen, was man von ihm verlangt.
Auch beim Spielertyp wird Dortmund durch Bensebaini variabler. Mit Guerreiro war der BVB bisher immer etwas in Sachen offensive Laufwege auf der linken Abwehrseite limitiert. Edin Terzic reagierte 2023 darauf, indem er Linksfuß Karim Adeyemi als Linksaußen aufstellte, um diese Aufgaben zu verteilen. Mit Ramy Bensebaini hat er nun wieder die Möglichkeit, einen Flügelläufer aus der Defensive zu starten.
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Dabei muss der Algerier aber nicht in dieser Form eingesetzt werden. Er ist auch stark darin, aus einer defensiv-orientierten Position anzudribbeln und so das Spiel zu öffnen. Seine Einsätze im defensiven Mittelfeld bei Montpellier und Rennes halfen ihm dabei, sich auf engem Raum zurecht zu finden und seine Physis so stark einzusetzen, dass er im Spielaufbau problemlos auf eine zentrale Mittelfeld-Position einrücken und dort zur Stabilität beitragen kann. Insgesamt ist Bensebaini etwas mehr Defensiv-Allrounder als Guerreiro und bringt seinem Trainer damit mehr Möglichkeiten, die Taktik variabler zu gestalten. Dabei ist er enorm defensivstark und seine Physis und Kopfballstärke suchen auf der Außenverteidiger-Position ihresgleichen.
Niklas Staiger
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