3:2! RB Leipzig schlägt Hertha BSC in einem hoch umkämpften Duell knapp
RB Leipzig hat Hertha BSC mit 3:2 (3:0) geschlagen. Für die Sachsen markierten Emil Forsberg (25.), Abdou Diallo (30.) und Willi Orban (45.) die Treffer. Dodi Lukebakio (62.) und Stevan Jovetic (64.) trafen für die stark zurückkommende "Alte Dame". Durch den Dreier springen die Sachsen zunächst auf Rang neun, Hertha rutscht auf 15 ab.
- Pass Effizienz: Mohamed Simakan (RBL), +2,6
- Most Pressed Player: Dodi Lukebakio (BSC), 26 Mal unter Gegnerdruck
- Tor mit der geringsten Torwahrscheinlichkeit: 2:0 von Abdou Diallo (RBL), neun Prozent
- Schnellster Spieler des Spiels: Dominik Szoboszlai (RBL), 35,14 km/h
- xGoals-Werte der Teams: Leipzig 3,17 - Hertha 2,21
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RBL-Cheftrainer Marco Rose änderte sein Team nach dem Champions-League-Sieg in Glasgow (2:0) auf zwei Positionen. Abdou Diallo rückte wieder für Josko Gvardiol in die Innenverteidigung. Zudem spielte Emil Forsberg für den kurzfristig erkrankten Timo Werner - letzteres war zumindest für Hertha eine gute Nachricht, traf Werner in seinen letzten acht Partien gegen die Berliner doch achtmal.
Beim BSC nahm Chefcoach Sandro Schwarz nur einen Wechsel im Vergleich zum 2:2 gegen Freiburg vor, dabei stürmte diesmal Marco Richter anstelle des zuvor links offensiv gesetzten Chidera Ejuke. Für Richter war es nach sechs Jokerauftritten (zwei Tore) seine Startelf-Premiere diese Saison.
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Die "Alte Dame" machte den Sachsen das Leben in den ersten rund 20 Minuten schwer und setzte ihrerseits mit Richters Fernschuss das erste Ausrufezeichen. RBL-Keeper Janis Blaswich parierte mit beiden Händen (2.). Hertha ließ zunächst vor allem durchs Zentrum kaum Lücken zu und verteidigte bis zur 24 Minute praktisch jeden Leipziger Angriff weg.
Fantasy Heroes: Dominik Szoboszlai (16 Punkte) | Stevan Jovetic (12) | Abdou Diallo (11)
Forsberg und Diallo treffen in Sturm- und Drangphase
Doch dann zogen die Hausherren das Tempo schlagartig an und kamen durch Christopher Nkunku zu einem ersten gefährlichen Abschluss. Der Franzose schoss den Chipball von Amadou Haidara jedoch an den Knöchel von BSC-Keeper Oliver Christensen (24.). Herthas Abwehr geriet fortan ins Wanken: Nach einem Ballverlust der Gäste verlagerte Leipzig im Vier gegen Drei nach rechts zu Dominik Szoboszlai. Am ersten Pfosten lief Emil Forsberg ein, genau dort flankte der Ungar hin. Leipzigs Blondschopf vollstreckte aus kurzer Distanz mit dem Oberschenkel/Knie (1:0, 25.). Erstes Bundesliga-Tor für den Schweden, der wenige Tage zuvor bei Celtic Glasgow ebenfalls traf.
Die Sachsen schraubten nur kurze Zeit später das Ergebnis nach oben: Abdou Diallo stieg bei der Ecke von Szoboszlai hoch, köpfte diese rechts unten vor die Torlinie. Auf dem Weg in den Kasten fälschten Augustin Rogel und der rechte Fuß von David Raum die Kugel rechts unten ins Netz ab (2:0, 30.). Es ist das erste Tor für den Franzosen, der zuvor jeweils einmal für seine früheren Arbeitgeber Dortmund und Mainz knipste.
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Von den Herthanern ging bis auf den Richter-Schuss und vor allem nach dem Rückstand in Hälfte eins keine Gefahr aus. Stattdessen gelang den Sachsen quasi mit dem Pausenpfiff das dritte Tor: Nach einem langen Zuspiel von Raum tauchte Andre Silva urplötzlich frei vor Christensen auf und spitzelte den Ball mit dem Außenrist an den rechten Pfosten. Willi Orban lauerte genau darauf und musste die Kugel nur noch über die Linie drücken (3:0, 45.).
Nach der Pause stellte der BSC vom 4-3-3 auf ein 4-4-2 mit Doppelsechs und Flügelspielern um. Das gleiche System, mit dem RBL seit dem Anpfiff agierte. Die Umstellung sollte den Gästen Auftrieb geben. Doch zunächst waren es wieder die Hausherren, die durch Silva per Außenrist für Gefahr sorgten - vorbei (50.). Im weiteren Verlauf drängte Hertha vehement auf das 1:3 und sollte es durch einen von Diallo verschuldeten Handelfmeter auch bekommen. Dodi Lukebakio verlud Blaswich cool (62.). Bereits das fünfte Saisontor für den Belgier.
Hertha beweist Moral
Hertha schob weiter an und erzielte nur zwei Minuten danach den Anschlusstreffer - und wie! Lukebakios Freistoß-Flanke köpfte Orban in die Mitte zu Stevan Jovetic, der die Kugel gekonnt mit der Brust herunterpflückte und aus der Drehung unten links einschoss - das erste Saisontor für den Montenegriner (2:3, 64.). Das Spielgeschehen verlagerte sich mehr und mehr auf die Seite der Gäste. Rund zehn Minuten vor dem Ende hätte Nkunku für Ruhe sorgen können, doch Lukebakio verhinderte mit ausgestrecktem Bein überragend das 2:4 (80.).
So blieb das Spiel offen: Der eingewechselte Ejuke rannte plötzlich mutterseelenallein auf Blaswich zu. Leipzigs Schlussmann blieb möglichst aufrecht, der Berliner spitzelte die Kugel aber trotzdem irgendwie an ihm vorbei. Auf der Linie rettete Kevin Kampl in höchster Not (82.). Kurz darauf wurde ein vermeintlicher Treffer von Nkunku wegen dessen Abseitsstellung zurückgenommen (84.). Noch in der regulären Spielzeit hätte der ebenfalls eingewechselte Davie Selke das 3:3 besorgen können, scheiterte jedoch aus der Drehung an Blaswich (86.). Hochspannende Phase nun in der Red Bull Arena.
Kanga ans Aluminium
In der Nachspielzeit sollte Hertha eine weitere Großchance durch Wilfried Kanga bekommen, diesmal hatte der rechte Innenpfosten etwas gegen den Ausgleich (90.+4). Auch der zweite Versuch des Mittelstürmers per Kopf verfehlte das Ziel knapp (90.+5). Leipzig brachte das 3:2 gegen anrennende Herthaner gerade so über die Zeit. Ein Unentschieden für die Gäste wäre ob der tollen Moral verdient gewesen, wenngleich Leipzig vorher den Sack zumachen kann.
Spieler des Spiels: Dominik Szoboszlai
Dominik Szoboszlai gab die meisten Torschussvorlagen auf dem Platz (fünf) und bereitete auch die ersten beiden Treffer der Hausherren vor. Der Ungar war laufstärkster Leipziger (10,9 Kilometer), zog die meisten Sprints aller Leipziger an (32).