RB Leipzig im Team-Check: Die neuen Nagelsmänner
Leipzig - Eine lange Vorbereitung neigt sich dem Ende zu und ab dem 16. August rollt der Ball endlich wieder in der Bundesliga. bundesliga.de nimmt alle Clubs im Teamcheck unter die Lupe. Julian Nagelsmann tritt die Nachfolge von Ralf Rangnick an. Der Spielstil soll modifiziert werden - mit einem äußerst tiefen Kader.
Der Kader
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Jung, hungrig und über alle Maßen talentiert: Auch in der kommenden Saison trifft dies voll auf den Kader von RB Leipzig zu. Markus Krösche, der neue Sportdirektor der Sachsen, blieb bei seinen Transfers der Club-Philosophie treu, verpflichtete entwicklungsfähige Spieler, die zum forschen Spielstil von RB passen. In Ademola Lookman (21 Jahre alt, vom FC Everton), den die Leipziger bereits in der Rückrunde der Saison 2018/19 aus Liverpool ausgeliehen hatten, verpflichtete der Dritte des vergangenen Spieljahres einen alten Bekannten, der bereits bewiesen hat, dass er mit seiner Technik und Dynamik Leipzig gut zu Gesicht steht.
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Genau in dieses Beuteschema passen auch die weiteren Zugänge Christopher Nkunku (21, Paris St. Germain), Luan Candido (18, Palmeiras Sao Paulo) und Hannes Wolf (20, RB Salzburg) - der österreichische U21-Nationalspieler wird allerdings aufgrund eines Knöchelbruchs noch länger fehlen. Zudem leihen die Leipziger für die kommende Saison das Defensiv-Talent Ethan Ampadou (18) vom FC Chelsea aus.
RB hat keinen Stammspieler in dieser Transferperiode abgegeben: Bruma wechselte zur PSV Eindhoven, Emile Smith Rowe kehrte nach seiner Leihe zum FC Arsenal zurück und Ersatzkeeper Marius Müller wechselte zum FC Luzern.
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Der Schlüsselspieler - Timo Werner
Timo Werner, der seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat, wird weiterhin ein sehr wichtiger Faktor bei den Leipzigern bleiben. Der 23 Jahre alte Nationalspieler traf in 114 Bundesligaspielen 61 Mal - kein Leipziger erzielte mehr Tore in der Bundesliga.
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16 Tore gelangen dem flinken Werner 2018/19. Sein Sturmpartner, der körperlich starke Yussuf Poulsen, traf 15 Mal. Auch in der kommenden Saison könnten die beiden sich wieder perfekt im Angriff ergänzen.
Gewinner der Vorbereitung: Diego Demme
Eine hartnäckige Grippe sowie eine Zahn-OP warfen Diego Demme in der Vorsaison weit zurück, im Endspurt 2018/19 musste der 27 Jahre alte Mittelfeldmann deswegen meist zuschauen. "Durch den neuen Trainer und durch ein paar Gespräche habe ich ein gutes Gefühl bekommen", sagte Demme dem "Kicker".
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In drei der vier öffentlichen Tests (Galatasaray Istanbul, Stade Rennes, Aston Villa) stand Demme in der Startformation. "Als Sechser ist er ein Strukturspieler für mich: Er muss Stabilität reinbringen und ein gutes Gespür haben, wann kann ich raus attackieren und wann muss ich die Position halten – mit Ball und bei gegnerischen Ballbesitz", sagte Julian Nagelsmann in der "Bild"-Zeitung über Demme.
Im Mittelfeldzentrum herrscht ein dichtes Gedränge in Leipzig, Demme gibt sich gegenüber dem "Kicker" selbstbewusst: "Ich mache mir keine Gedanken, dass ich nicht viel spielen werde."
Der Trainer: Julian Nagelsmann, der Rangnick-Erbe
Der Leipziger Macher Ralf Rangnick führte seine Mannschaft als Trainer und Sportdirektor in Personalunion mit aggressivem Pressing und tollem Umschaltfußball auf den dritten Rang. Nun ist Rangnick "Head of Global Soccer" bei RB, nach mehr als drei erfolgreichen Jahren als Cheftrainer bei der TSG 1899 Hoffenheim hat sich Julian Nagelsmann RB Leipzig angeschlossen.
Unter Nagelsmann will der RB die Rangnick-DNA, das aggressive Pressing und schnelle Umschaltspiel, leicht abändern, das Spiel mehr mit Ball gestalten. Das altbewährte 4-2-2-2 bleibt im Repertoire, soll aber durch ein 3-5-2 ergänzt werden. Wie man es bereits bei seiner ersten Trainerstation in Hoffenheim kannte, überfordert der 32-Jährige teilweise seine Spieler. "Es gefällt mir, die taktischen Anweisungen sind sehr anspruchsvoll, der Trainer bringt unsere Köpfe zum Rauchen. Jeder muss hellwach und sehr konzentriert sein", sagte Ibrahima Konate dem "Kicker".
Die aktuelle Form
Es dauert noch ein wenig, bis die Leipziger die neue Spielphilosophie von Julian Nagelsmann verinnerlicht haben. Drei der fünf Testspiele verloren die Sachsen. "Wir können mit der Vorbereitung zufrieden sein. Die Ergebnisse sind für mich nicht so wichtig. Man hat in Phasen gesehen, was Julian mit seinem Team vorhat", sagte Sportdirektor Markus Krösche dem "Kicker". "Es gab noch einige Dinge, die sich verbessern müssen und verbessern werden. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt völlig normal."
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Der Trainer fordert ebenfalls Geduld, ist von seiner Spielidee überzeugt: "Ich weiß, wo es hinführen kann und wie schön der Fußball sein kann, den ich sehen möchte."
Saisonziel und Prognose
"Das Ziel ist, etwas Blechernes herzuholen - Metall oder Gold", sagte Nagelsmann bei seiner Vorstellung in Leipzig - über kurz oder lang. Für die Spieler gilt es, den neuen Ansatz ihres Coaches schnellstmöglich zu verarbeiten. "Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen. Wir werden uns über die Wettkampfperiode entwickeln müssen", sagte Nagelsmann dem "Kicker". Dass diese Entwicklung schnell vonstatten geht, ist allerdings noch fraglich. Dennoch: Leipzig verfügt über einen sowohl in der Spitze als auch in der Breite sehr stark besetzten Kader, dem viel zuzutrauen ist: Ein Platz unter den ersten Vier ist durchaus wieder möglich.
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