Rookie des Monats April: Jakub Kaminski, Matthijs de Ligt oder Josha Vagnoman?
Die Bundesliga zeichnet auch in der Saison 2022/23 die besten Nachwuchsstars mit dem Rookie of the Month Award präsentiert von Sorare aus. Für den April sind Matthijs de Ligt (FC Bayern München), Josha Vagnoman (VfB Stuttgart) und Jakub Kaminski (VfL Wolfsburg) für die Auszeichnung nominiert.
Matthijs de Ligt (FC Bayern München)
In unruhigen Zeiten braucht es Spieler, die mit Leistung vorangehen und ihren Teamkollegen Halt und Sicherheit geben. Der FC Bayern München kann in seinem turbulenten Frühling auf einen ebensolchen setzen. Matthijs de Ligt entpuppt sich in seiner ersten Saison beim Rekordmeister immer mehr als der Abwehrchef und Leader, den der FCB im letzten Sommer verpflichten wollte. Wie zuvor Julian Nagelsmann setzt auch Thomas Tuchel uneingeschränkt auf den bulligen Zweikampfexperten, der sich als linker Innenverteidiger in der Vierer- oder Dreierkette unverzichtbar gemacht hat. De Ligt überzeugt mit seiner Präsenz, wird immer mehr zur zentralen Figur im Spielaufbau. Im April war er im Schnitt 87 Mal pro Partie am Ball (im März 77 Mal) und brachte wie gewohnt starke 93 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler. Auch im Luftzweikampf war er mit 64 Prozent gewonnener Duelle stärker als im Vormonat.
"Seine Leaderqualitäten werden immer besser. Er fühlt sich einfach wohl und wir lieben ihn hier." (Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic über Matthijs de Ligt)
Seine Kopfballstärke spielt der 23-Jährige auch im gegnerischen Strafraum aus: Vier seiner fünf Torschüsse im April gab er per Kopf ab. Seinen Treffer in Freiburg erzielte er aber mit seinem rechten Fuß. Sein bereits drittes Saisontor sicherte den Münchnern drei ganz wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft. Im Spitzenspiel gegen Dortmund (4:2) bereitete er mit seinem ersten Assist in der Bundesliga zuvor schon das 2:0 durch Thomas Müller vor - de Ligt ist da, wenn's drauf ankommt. Eine EIgenschaft, die man auch und gerade beim Rekordmeister sehr zu schätzen weiß. Krönen Bayern de Ligts starkes Rookie-Jahr mit der Meisterschaft, hätte die neue Nummer vier dazu einen gehörigen Teil beigetragen.
Josha Vagnoman (VfB Stuttgart)
Man muss hoffen, dass Josha Vagnoman Emotionen genauso gut verarbeiten kann wie hohe Zuspiele im gegnerischen Strafraum - denn der Frühling ist für den Sommer-Neuzugang des VfB Stuttgart reich an emotionalen Highlights. Seinem DFB-Debüt Ende März folgte ein April der Superlative: Nachdem er 2022/23 bis dahin nur drei Mal über 90 Minuten auf dem Platz gestanden hatte, spielte er im vergangenen Monat in allen fünf Partien durch, lief (58,1 km) und sprintete (145 Mal) so viel wie kein anderer Stuttgarter und gab mit zehn zudem die meisten Torschüsse seiner Mannschaft ab. Als rechter Schienenspieler, wohlgemerkt! Als Alleinunterhalter auf dem rechten Flügel hat der beim Hamburger SV ausgebildete Rechtsfuß seine Paradeposition gefunden. Und mit Sebastian Hoeneß einen Trainer, der das Beste aus dem 22-Jährigen herauszukitzeln versteht.
"Josha hat ein gutes Paket anzubieten. Er ist flexibel einsetzbar und hat Stärken nach vorne mit seiner Athletik und Größe, auch im Kopfballspiel. Er ist zweikampfstark und verfügt über eine athletische Komponente." (VfB-Coach Sebastian Hoeneß über Josha Vagnoman)
Vagnoman gewann im April über die Hälfte seiner Zweikämpfe und offenbarte vor allem offensiv bis dahin ungeahnte Qualitäten. In den ersten drei Spielen unter Hoeneß gelangen ihm zwei Tore und eine Vorlage. Auch diese drei Torbeteiligungen bedeuten VfB-Bestwert im April - und sorgten beim abstiegsbedrohten VfB für den großen Stimmungsumschwung: Beim 3:2 in Bochum erzielte Vagnoman mit seinem ersten Bundesliga-Tor gleich den letztlich spielentscheidenden Treffer zum zwischenzeitlichen 3:1. Eine Woche später legte er beim 3:3 gegen den BVB erst Bundesliga-Treffer Nummer zwei nach (zum zwischenzeitlichen 2:2 nach 0:2-Rückstand) und bereitete dann auch noch den erneuten Ausgleichstreffer (3:3) von Silas in der Nachspielzeit vor. Die Cannstatter Kurve explodierte und der VfB sprang auf die Erfolgswelle, die ihn nun ans rettende Ufer schwemmen könnte.
Jakub Kaminski (VfL Wolfsburg)
Beim VfL Wolfsburg entwickelt sich ein 20-Jähriger immer mehr zur tragenden Kraft. Jakub Kaminski, das im Sommer europaweit gejagte Top-Talent, das die "Wölfe" im Juli von Lech Posen verpflichteten, macht seinem Ruf zunehmend alle Ehre. Im April stand der polnische Flügelspieler in allen fünf Spielen - monatsübergreifend sogar sechs Spiele in Folge - in Niko Kovacs Startelf. Gegen Leverkusen startete er auf der rechten Seite, in den übrigen Einsätzen als Linksaußen. Von seiner Lieblingsposition aus erzielte er beim 5:1-Sieg in Bochum denn auch sein zweites Bundesligator: Ein cooler, technisch blitzsauberer Rechtschuss mit viel Effet in die lange Ecke zum zwischenzeitlichen 2:0.
"Kaminski hat eine Top-Mentalität sowie eine riesige Einsatzbereitschaft, bringt Dynamik, Tempo und Athletik mit und besticht durch seine Laufstärke." (VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer über Jakub Kaminski)
Was insgesamt zwei Saisontore noch nicht vollumfänglich widerspiegeln, belegen die Abschluss-Statistiken des Rechtsfußes: Der Junge aus Ruda Slaska nimmt in Niedersachsen schon als Rookie eine wichtige Rolle ein. Kaminski gab im April zwölf Torschüsse ab, die meisten aller Wolfsburger, hinzu kamen sechs Torschussvorlagen. Damit war er an 18 Torschüssen im April beteiligt – Bestwert beim VfL, ebenso die Monatszahlen von 54 gelaufenen Kilometern, 158 angezogenen Sprints und neun Flanken aus dem Spiel heraus. Zahlen, die die Substanz beweisen, die hinter dem Label "Supertalent" steckt.
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