Werder-Gala gegen Gladbach: Starke Teamleistung und Klose-Erbe Füllkrug
"Füllkrug für Deutschland", hallte es in der Schlussphase der Partie des SV Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach durchs wohninvest Weserstadion. Vor einem Jahr wäre dieser Gesang ohne ironischen Unterton gar nicht möglich gewesen. Nun musste der Bremer Stürmer nach dem Spiel in der Mixed-Zone zahlreiche Fragen zu seinen WM-Chancen beantworten - und das nicht nur von der Bremer Presse. Der Werder-Torjäger beherrschte nach seinem zweiten Doppelpack der Saison die Schlagzeilen, aber fast noch bemerkenswerter als Füllkrugs Treffsicherheit war der gesamte Bremer Auftritt.
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"Wir sind in den ersten 15 Minuten einfach überrollt worden", erklärte Gladbachs Christoph Kramer im Anschluss an die Partie. Und tatsächlich ging der SV Werder Bremen mit der Wucht eines Hochgeschwindigkeitszuges in die Partie und sorgte so für ein Novum in der glorreichen Bundesliga-Histore der Hanseaten. Schon in der 13. Minute schraubte Niclas Füllkrug mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 für Bremen - so früh lag der SVW in der Bundesliga noch nie mit drei Toren in Front. Aggressives Pressing und ein mutiges Passspiel sorgten für totale Bremer Dominanz in der Anfangsphase, die die Weichen beim 5:1-Erfolg gegen die Fohlen stellte.
Doppelpacker "Fülle" schraubte sein Torkonto nun auf sieben Treffer in acht Partien und führt damit die Torjägerliste an. Diese Quote ist außergewöhnlich. Zuletzt gelangen Miroslav Klose 2005/06 im Bremer Dress sieben Treffer an den ersten acht Spieltagen. In der Bremer Historie war nur Rudi Völler 1985/86 zu diesem Zeitpunkt gefährlicher. Der ehemalige Weltstar stand damals bei acht Treffern. Keine schlechte Gesellschaft, in der Füllkrug sich bewegt. Der Vollblutstürmer stellte nach dem Spiel immer wieder die Leistung der Mannschaft in den Mittelpunkt und nicht seine eigene: "Ich bin ein Teil davon und versuche meine Leistung zu bringen. Momentan klappt einfach vieles", so der 29-Jährige.
Ein wichtiger Teil dieser Mannschaft ist auch Marvin Ducksch, der schon an den ersten sieben Spieltagen regelmäßig sehr auffällig agierte, aber anders als im Aufstiegsjahr die nötige Präzision im Abschluss vermissen ließ. Gegen Gladbach gelang dem spielstarken angreifer dann endlich sein ersten Saisontor und es war zu spüren, wie sehr sich seine Kollegen mit ihm freuten. "Duckschi war schon immer wichtig für unser Spiel. Deshalb stand es auch nie zur Debatte, dass er mal draußen bleibt. Er hat heute auch wieder zwei Vorlagen gegeben. Die kann man genauso hervorheben, wie ein Tor", so Füllkrug. Offiziell hat Ducksch zwar nur eine Torvorlage gegeben, weil er für seine Flanke vor dem Eigentor von Bensebaini keinen Assist gutgeschrieben bekommt, aber die Argumente des Sturmpartners sind natürlich trotzdem nicht von der Hand zu weisen.
Genau wie Füllkrug führt Ducksch nämlich auch eine nicht ganz unwesentliche Statistik an: Kein Spieler war in dieser Saison an so vielen Torschüssen direkt beteiligt wie Marvin Ducksch (46). 28 hat er selber abgegeben, 18 weitere vorgelegt. Damit verweist er Leroy Sane (44) sowie Jonas Hofmann und Marcus Thuram (jeweils 41) auf die Plätze. "Die hässlichen Vögel", wie Füllkrug das Bremer Sturmduo im Aufstiegsjahr selbst getauft hatte, zerfleddern auch die Bundesliga. Werder stellt derzeit hinter den Bayern die beste Offensive der Liga (18 Tore). Eine bemerkenswerte Bilanz für einen Aufsteiger.
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Ein weiterer wichtiger Faktor im brummenden Bremer Offensivspiel ist auch Mitchell Weiser, der als ganz offensiver Außenbahnspieler nur so vor Spielwitz sprüht. "Klar wird von außen nicht viel über ihn gesprochen. Innerhalb der Mannschaft wissen wir aber, was für eine Rolle er spielt. Er ist unverzichtbar. Unabhängig von seinem Tor hat er auch heute wieder ein überragendes Spiel gemacht", bricht Ducksch eine Lanze für seinen Mitspieler, der sein erstes Bundesliga-Tor seit dem 16. Dezember 2020 erzielte - damals noch für Bayer Leverkusen.
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Aufgelegt hatte den Treffer Füllkrug, der nach sieben Treffern damit auch seine erste Torvorlage der Saison gab. Wie der bullige Stürmer Weiser den Ball im Sechzehner gefühlvoll mit der Innenseite in den Lauf schnippte, so dass dieser ihn nur noch volley in die Maschen hauen musste, war schon außergewöhnlich. "Weltklasse" befand ein begeisterter Lothar Matthäus sogar am Sky-Mikrofon. Der Rekordnationalspieler könnte sich Füllkrug jedenfalls sehr gut in der Nationalmannschaft vorstellen - und sprach den gesangsfreudigen Werder-Fans damit aus der Seele.
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