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bundesliga

Werder Bremen und der FC Schalke 04: Mit den Fans im Rücken zum Klassenerhalt

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Die Fans des SV Werder Bremen und des FC Schalke 04 haben eine sehr emotionale Zeit hinter sich. Erst endete die sportliche Talfahrt der letzten Jahre mit dem Abstieg 2021, dann konnte man nach jeweils turbulenten Saisons ein Jahr später den Aufstieg feiern. Beim ersten Heimspiel der Saison schickten die beiden Teams ihre Anhänger erneut auf eine Achterbahnfahrt, die aber dank zweier ganz später Tore versöhnlich endete.

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Es ist schon erstaunlich, wie parallel die Entwicklungen beim SV Werder Bremen und dem FC Schalke 04 zuletzt verliefen. Sogar beim jeweils ersten Heimspiel nach dem Wiederaufstieg war der Spielverlauf im wohninvest Weserstadion und der Veltins-Arena fast identisch: Die Aufsteiger gingen jeweils verdient in Führung, verloren dann aber etwas den Faden und mussten in der Schlussphase einem 1:2 hinterherlaufen. Es spricht für die Moral beider Mannschaften, dass der Ausgleich - angepeitscht von den eigenen Fans - jeweils tief in der Nachspielzeit noch gelang. Nach den ersten beiden Spieltagen scheint klar: Beide Teams können in der Bundesliga mithalten, werden ihr Spiel nach dem Aufstieg aber ein wenig anpassen müssen.

Unterschiedliche Transferpolitik in Bremen und Gelsenkirchen

So sehr sich die beiden Clubs zuletzt ähnelten, so unterschiedlich ist der Ansatz, wie der Klassenerhalt geschafft werden soll. Beim SV Werder Bremen setzt man vor allem auf die Aufstiegshelden. Der Däne Jens Stage ist der einzige Neuzugang, der es bei den Hanseaten an den ersten beiden Spieltagen in die Startformation schaffte. Ganz anders ist die Lage beim FC Schalke, der auch notgedrungen seine Mannschaft umbauen musste. Gleich sieben königsblaue Neuzugänge liefen beim Saisonauftakt in Köln von Beginn an auf (Schwolow, Yoshida, Brunner, Kral, Krauß, Mohr und Polter) - kein anderer Club startete so generalüberholt in die neue Spielzeit. Gegen Borussia Mönchengladbach ersetzte Zweitliga-Torschützenkönig Simon Terodde zwar Sebastian Polter, aber sechs Sommertransfers in der Anfangsformation waren immer noch der geteilte Höchstwert des 2. Spieltags (VfL Bochum auch sechs).

Der erste Treffer eines Neuzugangs fiel dann allerdings in Bremen: Der eingewechselte Oliver Burke erzielte gegen Stuttgart in der 95. Minute den 2:2 Endstand. Nachdem man nach dem 2:2 im Auftaktspiel in Wolfsburg an der Weser das Gefühl hatte, zwei Punkte liegen gelassen zu haben, war der Punktgewinn gegen den VfB Stuttgart eher ein gefühlter Sieg. Die Ostkurve feierte das Team dann auch dementsprechend nach dem Abpfiff. Bei den Bremern ist das Glas nach zwei Spieltagen sowohl halbvoll als auch halbleer. Der SVW ist noch ungeschlagen, aber auch noch ohne Sieg. Offensiv gelangen zwar erst 15 Abschlüsse - die niedrigste Ausbeute der Bundesliga - aber auch vier Treffer (Platz fünf). Positiv auch: Niclas Füllkrug machte an beiden Spieltagen sein Tor. Das Team von Ole Werner musste zwar schon vier Gegentreffer hinnehmen, positiv ist allerdings: Nur Köln, Mainz, Wolfsburg und Union ließen bislang weniger gegnerische Großchancen zu als Werder (zwei).

Zu viele Torschüsse des Gegners

Anders sieht es beim FC Schalke aus, der nicht nur die meisten Torschüsse (44), sondern auch die zweitmeisten gegnerischen Großchancen zuließ (sieben). Dass die Knappen aber beim Auftaktspiel in Köln lange in Unterzahl spielen mussten, ist natürlich auch Teil der Geschichte. Das ist auch ein Grund dafür, dass S04 nach zwei Spieltagen die niedrigste Ballbesitzquote der Bundesliga vorweist (32,6 Prozent). Aber es gibt auch viele Zeichen, die Mut machen. Rodrigo Zalazar und Marius Bülter zeigen nach dem Aufstieg keinerlei Anpassungsprobleme an das Niveau der Bundesliga und Flügelspieler Tobias Mohr ist eine der positiven Überraschungen des Saisonstarts. Der 26-Jährige ist nach vier Jahren in der 2. Bundesliga bei der SpVgg Greuther Fürth und zuletzt dem 1. FC Heidenheim augenscheinlich bereit für den nächsten Schritt. Gegen Mönchengladbach gelang dem Linksfuß vor dem 1:0 durch Zalazar seine erste Torvorlage in der Bundesliga.

Bülter behielt dann in der Nachspielzeit vom Elfmeterpunkt die Nerven und sorgte für Ekstase in der Veltins-Arena. Die Mannschaft bedankte sich mit dem späten Ausgleich für die grenzenlose Unterstützung, die sie auf Schalke von den Rängen erfahren. Das ist wiederum erneut eine Parallele der beiden Aufsteiger: Die Fans können das Team nach vorne pushen und so für den einen oder anderen Punkt mehr sorgen. Der Abstieg wurde jeweils vor leeren Rängen vollzogen - mit den Zuschauern im Rücken sollte es diesmal in Bremen und auf Schalke besser laufen.