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Der Stürmer und sein Mentor: Niclas Füllkrug rennt nach seinem Tor beim Comeback direkt zu Trainer Florian Kohfeldt
Der Stürmer und sein Mentor: Niclas Füllkrug rennt nach seinem Tor beim Comeback direkt zu Trainer Florian Kohfeldt - © Friedemann Vogel/Pool/Getty Images
Der Stürmer und sein Mentor: Niclas Füllkrug rennt nach seinem Tor beim Comeback direkt zu Trainer Florian Kohfeldt - © Friedemann Vogel/Pool/Getty Images
bundesliga

Durchschnaufen nur im Bus: Werder Bremen sendet Lebenszeichen bei Kantersieg in Paderborn

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Die "Fünf-Tore-Show" kosteten die Werder-Profis nur 200 Kilometer lang aus, mehr erlaubte Florian Kohfeldt nicht. "Bis wir in Bremen aus dem Bus steigen", so die Anordnung des Trainers, durfte sein Team nach dem 5:1 (3:0) im Abstiegsgipfel beim SC Paderborn durchschnaufen. Dann galt der Fokus wieder dem Klassenerhalt, der auch nach dem befreienden Schützenfest in Ostwestfalen noch lange nicht erreicht ist.

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"Wir haben noch nichts gewonnen", mahnte Kohfeldt richtigerweise, Werder Bremen ist schließlich noch immer Vorletzter. Nach der Niederlage von Fortuna Düsseldorf gegen Borussia Dortmund (0:1) stehen die Hanseaten aber nun punktgleich hinter dem Relegationsplatz. Nur ein Tor trennt beide Teams vor den letzten drei Spieltagen.

Spielbericht: Bremer Befreiungsschlag in Paderborn

Und während die Düsseldorfer den Nackenschlag des ganz späten Gegentores hinnehmen mussten, scheint Werder nach dem höchsten Saisonsieg wieder obenauf. Als die frohe Kunde über den BVB-Treffer auch Paderborn erreichte, entlud sich die Bremer Freude darüber auf dem Rasen und der Tribüne in lautstarkem Gebrüll. Pünktlich zum Saisonendspurt, so schien es, schossen sich die plötzlich gefährlichen Hanseaten ihr Selbstvertrauen zurück.

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"Es war für mich zu spüren, dass wir in der Lage sind, solche Spiele zu spielen, dem Druck stand zu halten", sagte Kohfeldt. Er bejubelte jeden der fünf Treffer mit geballten Fäusten. "Wichtig" sei es gewesen, dieses Torgefühl wieder so häufig zu erleben. Nur dreimal hatte das bislang ungefährlichste Liga-Team seit dem Corona-Restart getroffen. In Paderborn verdoppelten der starke Davy Klaassen per Kopf (20.) und Fuß (39.) sowie Yuya Osako (34.) diesen Wert schon im ersten Abschnitt, Maximilian Eggestein (59.) und der eingewechselte Rückkehrer Niclas Füllkrug (90.+2) legten nach. Selbst der verschossene Handelfmeter von Milot Rashica (19.) warf die Gäste nicht aus der Bahn.

"Der Sieg heute war sehr wichtig - auch für die kommenden drei Partien", vermutete Doppeltorschütze Klaassen am Sky-Mikrofon. Bereits am Dienstag reist der FC Bayern München an die Weser, anschließend folgen die wohl aussichtsreicheren und entscheidenden Partien beim 1. FSV Mainz 05 und gegen den 1. FC Köln.

Endspurt: Das Restprogramm aller Clubs

Dass zwei der verbleibenden drei Spiele zu Hause stattfinden, dürfte die Bremer angesichts der unerklärlichen Leistungsschwankungen zwischen Heim- und Auswärtsspielen allerdings skeptisch stimmen. Der Sieg beim  SCP, für den Abdelhamid Sabiri nur verkürzte (66.), war der dritte Auswärtsdreier in Folge. Insgesamt gab es in dieser Saison sechs davon. Im wohninvest Weserstadion wartet Werder hingegen seit dem 1. September des vergangenen Jahres auf einen Erfolg.

Ändern könnte das noch Niclas Füllkrug: 273 Tage nach seinem erlittenen Kreuzbandriss feierte er das perfekte Comeback in den Armen seines Trainers. "Es ist ein leicht emotionaler Moment. Wenn man überlegt, wo man in den neun Monaten gestanden hat", sagte der Angreifer. Für die Startelf plant Kohfeldt ihn noch nicht ein, stattdessen soll Füllkrug dem überhaupt ersten Bremer Jokertor weitere hinzufügen.

Der Stürmer hatte im vergangenen September im Training einen Kreuzband- und Außenmeniskusriss erlitten. Im Februar diesen Jahres musste er für kleineren Eingriff sogar ein weiteres Mal unters Messer, nun kehrte er für rund 15 Minuten zurück. Dasa er seinen überlegten Linksschuss ins lange Eck ausgerechnet mit seinem früheren Jugendtrainer Kohfeldt feierte, konnte durchaus als besondere Geste gewertet werden. Kohfeldt war aber überzeugt, dass es nur daran lag, "weil ich einfach in der Nähe stand". Eine Theorie, die sich nach weiteren Füllkrug-Toren im Schlussspurt der Saison vielleicht sogar noch überprüfen lässt.