Themen des 21. Spieltags: Werkself lässt Bayern keine Chance, BVB und VfB halten Champions-League-Kurs
Leverkusen spielt auch in "The Big One" gegen seinen großen Titelkonkurrenten München groß auf, Dortmund und Stuttgart präsentieren sich im Rennen um die Teilnahme an der Champions League souverän - das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!
1) Werkself nach Sieg gegen Bayern voll auf Meisterkurs
Selten ist der FC Bayern München in der Bundesliga der Underdog. Doch Bayer 04 Leverkusen hat sich in dieser Saison bislang als absolutes Spitzenteam gezeigt – und wurde seiner erarbeiteten Favoritenrolle im Topspiel gerecht. Mit einem 3:0 setzte Bayer 04 gegen den FC Bayern durch und baute so die Tabellenführung aus. "Bayern ist eine Topmannschaft, aber wir sind auch gut! Das wollten wir zeigen und das haben wir gemacht", freute sich Sportgeschäftsführer Simon Rolfes nach der Partie.
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Besonders stark war dabei die Defensivarbeit der Leverkusener. Erfolgscoach Xabi Alonso stellte seine Mannschaft auf drei Positionen um und agierte gegen die Kugel mit einer klaren Fünferkette, schob in Ballbesitz aber ungewohnt den linken Flügelspieler Alejandro Grimaldo statt wie sonst dessen Pendant Jeremie Frimpong (für Josip Stanišić, der als Leihakteur gegen sein Stammteam für die Führung sorgte, nur auf der Bank) aus der Abwehrreihe heraus. Mit dieser ungewohnten Konstellation schaffte die Werkself Historisches: Seit Beginn der Expected-Goals-Erfassung 2018/19 ließ eine Mannschaft gegen die Münchner nie weniger Chancenqualität zu als die 0,27 xGoals am Samstagabend.
Defensive Meisterleistung: Werkself schaltet Bayern aus
"Gegen die Bayern muss man defensiv stark sein", analysierte Alonso nach dem Spiel sein Erfolgsrezept. "Das haben wir super gemacht, diszipliniert und kompakt gespielt. Wir haben fast keine Chance zugelassen." Auch Kapitän Lukáš Hrádecký war nach der Partie voll des Lobes für die starke Verteidigungsarbeit: "Es war unsere beste Leistung der Saison in der Arbeit zum eigenen Tor." Mit fünf Punkten und vier Toren Vorsprung hat B04 nun einen ordentlichen Puffer im Titelkampf. "Wir müssen so weitermachen!", gab Alonso die Marschrichtung für die nächsten Monate vor.
2) Big Points für starken BVB
Im Kampf um die begehrten Champions-League-Plätze hat Borussia Dortmund souverän wichtige Zähler eingefahren: Bereits am Freitagabend siegten die Schwarz-Gelben zu Hause gegen den SC Freiburg deutlich 3:0. Doppelpacker Donyell Malen brachte die Dortmunder schon vor der Pause deutlich auf die Siegerstraße, Geburtstagskind Niclas Füllkrug – mit drei Scorerpunkten Mann der Partie – machte kurz vor Schluss den Endstand klar. "Wir haben von Anfang an die Kontrolle übernommen. Wir haben die beste Leistung von uns in diesem Jahr gesehen", äußerte sich auch Trainer Edin Terzić sichtlich zufrieden.
Gegen seinen Lieblingsgegner setzte der BVB gleich zwei starke Serien fort: Seit 36 Heimspielen beziehungsweise über 20 Jahren sind die Westfalen an einem Freitag ungeschlagen, die letzte Niederlage an diesem Wochentag im eigenen Stadion setzte es im Januar 2004 ausgerechnet gegen den Revierrivalen FC Schalke 04 (0:1). Gegen Freiburg war es dort derweil der 15. Erfolg in den vergangenen 16 Spielen.
2024 ist Dortmund noch ungeschlagen, fuhr vier Siege und ein Remis ein – und schaffte dadurch den Sprung unter die ersten Vier im Tableau. "Fünf Spiele, nur ein Gegentor und das war auch noch ein Eigentor – das ist die Basis", betonte Terzić, der danach in Ruhe verfolgen konnte, wie Tabellennachbar RB Leipzig nur 2:2 beim FC Augsburg spielte.
3) VfB beeindruckt erneut
War was? Der VfB Stuttgart hat sich auch beim 3:1 gegen den 1. FSV Mainz 05 im Stile einer Spitzenmannschaft präsentiert und den dritten Ligadreier in Serie geholt – nach zwei Niederlagen zum Start des 2024er-Teils dieser Spielzeit. Der Vorsprung der Schwaben auf die Europa-League-Ränge beträgt nun bereits sechs Punkte.
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Die ersten guten Nachrichten des Sonntags gab es für die Stuttgarter Fans gar schon vor Anpfiff: Torjäger Serhou Guirassy kehrte nach Afrika-Cup und anschließender Müdigkeit in den Kader zurück, sein kongenialer Angriffspartner Deniz Undav fand sich nach muskulären Problemen sogar in der Startelf wieder.
Undav ließ sich dann allerdings bis zum dritten Treffer mit seinem Torerfolg Zeit, vorher verkörperten vor allem Jamie Leweling (ein Treffer und eine indirekte Beteiligung an einem Tor), Pascal Stenzel (zwei Assists) und Maximilian Mittelstädt (zweiter Treffer in Folge) die eindrucksvolle Breite, auf die Coach Sebastian Hoeneß in seinem Aufgebot zurückgreifen kann.
4) Heidenheim als Partycrasher in Bremen
Eigentlich war alles für die große Party angerichtet beim SV Werder Bremen: Die Feierlichkeiten zum 125. Vereinsgeburtstag wurden zum Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim 1846 mit einer großen Choreographie der Fans untermalt, doch die Krönung fiel an diesem Samstagnachmittag ins Wasser. Denn der FCH betätigte sich als Partycrasher an der Weser – Lennard Maloney und Jan-Niklas Beste brachten den Aufsteiger mit 2:0 in Führung, mehr als das Anschlusstor gelang den Bremern nicht mehr.
"Es tut mir unfassbar leid, dass wir den Geburtstag nicht verschönern konnten", resümierte SVW-Kapitän Marco Friedl, dessen Mannschaft zuvor sieben Duelle am Stück ungeschlagen war und gerade zum Rückrundenstart zum Team der Stunde avancierte. "Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir sind selber schuld, dass wir es nicht gepackt haben." Die Stimmungslage bei den Heidenheimern kam selbstverständlich ganz anders daher, fühlte sich der Aufsteiger doch für eine starke kämpferische Leistung belohnt. "Wir haben es mit Geschick, aber auch dem notwendigen Glück dann auch geschafft", sagte Trainer Frank Schmidt, der mit seinen Mannen die Werderaner überholen konnte und mit 27 Punkten jetzt überraschend aus der oberen Hälftes des Tableaus grüßt.
5) Union wieder eine Heimmacht
Das Stadion An der Alten Försterei wieder zur Festung machen: Das war das erklärte Ziel des 1. FC Union Berlin im Abstiegskampf. Unter Nenad Bjelica, der Ende November für Urs Fischer übernahm, sind die Eisernen auf dem besten Wege dorthin. Gegen den VfL Wolfsburg siegten die Unioner 1:0 und feierten im vierten Heimspiel des kroatischen Coaches den vierten Heimsieg – Vereinsrekord eingestellt. "Wir konnten unsere Heimserie ausbauen und uns etwas Luft nach unten verschaffen", frohlockte Abwehrchef Robin Knoche nach der Partie, die zugleich das 300. Bundesliga-Spiel für ihn war.
Den Vorsprung nach unten haben die Köpenicker ausbauen können, dazu sind sie nun auf Tuchfühlung mit der Konkurrenz im gesicherten Tabellenmittelfeld. "Ich bin sehr glücklich darüber, dass wir die drei Punkte geholt haben. Es war ein umkämpftes Spiel, in dem auch die Wolfsburger ihre Möglichkeiten hatten. Für uns war es das dritte Spiel in einer Woche. Dennoch haben wir alles gegeben, sind viel gelaufen und haben uns diesen Sieg verdient", schloss Bjelica.
Dabei konnten die Eisernen einmal mehr auf die Stärken bauen, die in der Vergangenheit zu ihren unbestrittenen Qualitäten gehörten. Das goldene Tor erzielte Innenverteidiger Danilho Doekhi nach einer Ecke per Kopf, in der Defensive überzeugte Union mit großer Disziplin und einem bärenstarken Frederik Rønnow, der die wenigen Chancen der Wolfsburger zunichtemachen konnte. "Wir freuen uns, dass wir in unserem eigenen Stadion wieder schwerer zu bespielen sind und in den letzten Begegnungen eine gewisse Heimstärke entwickelt haben. Natürlich helfen unsere einmaligen Fans uns enorm, aber wir wollen auch in der Ferne wieder eine Schippe drauflegen, um auch auswärts zu punkten", erklärte Knoche noch.
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