Die Themen des 31. Spieltags: Bayern bereit für Real, heißes Rennen um die Relegation, Lilien abgestiegen
Der FC Bayern München ist in Form für die Champions League, das Rennen um die Relegation bleibt extrem eng und Darmstadt 98 muss den Gang in die 2. Bundesliga antreten – das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!
1) Münchner CL-Generalprobe gelingt – in Form für Madrid
Dass der FC Bayern München sich durch sein 2:1 gegen Eintracht Frankfurt vorzeitig erneut für die Champions League qualifiziert hat, kam standesgemäß als nebensächlich daher. Der souveräne Sieg des FC Bayern produzierte neben seinem Ergebnis aber ein paar Geschichten, die als Schlagzeilen taugen: mal wieder ein Doppelpack von Superstar Harry Kane, aber auch der kurzfristige Ausfall des angeschlagenen Leistungsträgers Jamal Musiala. In welcher Verfassung befindet sich der Rekordmeister nach dem Spiel gegen Frankfurt, in dem die Eintracht zwischenzeitlich ausglich und ein durch sein Zustandekommen etwas glücklicher Foulelfmeter den Erfolg brachte?
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Kurzum: in herausragender! Denn die Münchner zeigten eine starke Leistung, was unter anderem 3,82 xGoals untermauern; beim 5:1 auswärts gegen den 1. FC Union Berlin am letzten Spieltag waren es etwa nur 1,37. Es war kein glücklicher Sieg gegen die Frankfurter, sondern ein hochverdienter – der durchaus hätte höher ausfallen können, wenn der starke SGE-Keeper Kevin Trapp, der Pfosten und mehr nicht im Weg der bayrischen Angriffsbemühungen gestanden hätten.
Der FCB ist bereit für das CL-Halbfinalhinspiel am Dienstag gegen den dortigen Rekordgewinner Real Madrid. Es bleibt abzuwarten, ob sich das Team von Trainer Thomas Tuchel durch seine dominante Generalprobe gegen die Eintracht nicht einen Trumpf für die Champions League erspielt hat – denn Real schonte seine Stars um den ehemaligen BVB-Spieler Jude Bellingham und Nationalakteur Toni Kroos beim 1:0 am Freitagabend zu Gast bei Real Sociedad...
2) Leverkusen macht's schon wieder spät!
Selbst Xabi Alonso verlor am 31. Spieltag ein wenig die Fassung. "Ich konnte es nicht glauben, dass wir das wieder so spät gemacht haben", sagte der Trainer von Bayer 04 Leverkusen nach dem Spitzenspiel gegen den VfB Stuttgart. Die Gastgeber waren lange die unterlegene Mannschaft, der VfB glänzte und führte durch Tore von Chris Führich (47.) und Deniz Undav (57.) völlig verdient mit 2:0. Doch Leverkusen ist in dieser Saison eben eine Klasse für sich, wenn es darum geht, niemals aufzugeben und bis zur letzten Sekunde noch um einen Punktgewinn zu kämpfen.
Und so kam es, wie es kommen musste: Erst schoss Amine Adli den Anschlusstreffer (61.) und als es in der sechsten Minute der Nachspielzeit noch einen Freistoß gab, war für die viele Fans sonnenklar, was nun passieren würde. Der Ball sprang zur Robert Andrich und der Mittelfeldspieler drosch ihn zum späten Ausgleich in die Maschen. Der Torschütze sagte nach dem Spiel: "Man denkt die ganze Zeit: Irgendwann ist die Strähne vorbei, aber es passiert einfach nicht. So etwas ist möglich, weil wir immer dran glauben. Das ist purer Wille und ein brutal schönes Gefühl."
Leverkusen will die Serie fortführen
Leverkusen ist damit nun bereits seit 46 Pflichtspielen ungeschlagen und geht mit mächtig Rückenwind in das Hinspiel des Europa-League-Halbfinales gegen die AS Rom am kommenden Donnerstag um 21 Uhr. Bayer 04 will sich zunächst auswärts für das Aus gegen Rom im Vorjahr revanchieren. Und wer dieser Werkself aktuell zuschaut, der kann davon ausgehen, dass sie auch am Donnerstag wieder bis zur letzten Sekunde alles geben wird.
3) Vorentscheidung um Platz vier? Leipzig fegt über BVB hinweg
Im direkten Duell um den sicheren Champions League-Platz - der völlig unabhängig von allen internationalen Ergebnissen für die kommende Ausgabe der Königsklasse qualifiziert - wies RB Leipzig Kontrahent Borussia Dortmund deutlich in die Schranken. Die Sachsen besiegten die Schwarz-Gelben trotz zwischenzeitlichem Rückstand deutlich mit 4:1.
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Dabei überraschten die Hausherren mit ihrer Taktik. Denn der amtierende Pokalsieger überließ den Gästen weitesgehend den Ball und setzte im eigenen Stadion auf Konter. Dieser Schachzug ging voll auf. Schon beim 1:1, das nur drei Minuten nach der Gästeführung fiel, konterten die Leipziger über Xavi, der Torjäger Loïs Openda per traumhafter Außenrist-Vorlage fand. Danach erwischten Hausherren die Gäste kurz vor der Pause im Nachgang einer Ecke, als Benjamin Šeško am schnellsten schaltete und abstaubte, und kurz nach der Pause, als der von Mohamed Simakan vollendete Konter das Spiel endgültig auf die Seite der Leipziger zog. Auch dem 4:1 ging ein schneller Gegenangriff voraus. Auffällig: Die Sachsen hatten zwar ein deutliches Chancenplus (xGoals 3,69 zu 1,66), doch auch der BVB hätte durchaus häufiger treffen können. Unterschiede offenbarten sich bei der Restverteidigung, die Schwarz-Gelben luden die Hausherren so immer wieder zum Kontern ein.
RBL nimmt jetzt sogar Platz 3 ins Visier
RBL-Trainer Marco Rose freute sich nachher: "Wir haben viele gute Entscheidungen getroffen, zudem sehr leidenschaftlich und fleißig die Qualität des BVB verteidigt. Dass wir selbst Qualität haben, ist klar." Die Westfalen haben hingegen die Generalprobe vor dem Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Paris St. Germain verpatzt. Gleichzeitig rückt der vierte Rang in weite Ferne. Nach der Niederlage hat der BVB fünf Punkte Rückstand und das deutlich schlechtere Torverhältnis (Leipzig +38, Dortmund +20). Die Chancen den anvisierten Tabellenplatz zu erreichen, sind nach diesem Spiel also rapide gesunken.
4) Es wird eng im Relegations-Rennen
Zum Saisonende wird es im Tabellenkeller noch einmal richtig eng. Nur vier Punkte trennen den Tabellen-16. 1. FSV Mainz 05 (28 Punkte, Tordifferenz -17) vom Tabellen-13. Borussia Mönchengladbach (32 Punkte, -7). Dazwischen stehen mit dem 1. FC Union Berlin (30 Punkte, -24) und VfL Bochum 1848 (30 Punkte, -25) zwei Teams nur hauchzart hintereinander - einzelne Tore könnten hier entscheidend sein.
Dabei wäre es beinahe noch knapper gekommen. Der 1. FC Köln erkämpfte sich spät über ein Elfmeter-Tor ein 1:1 gegen Mainz. Dadurch könnten auch die Geißböcke (23 Punkte, -30) noch einmal Druck von Platz 17 machen. Mit einem Sieg wäre der FSV sogar punktgleich mit Bochum und Union gewesen, Dank des besseren Torverhältnisses dann auf Platz 14. In der Folge rutschte Mainz wieder auf Rang 16 ab, da sich Bochum stark mit einem 3:2 gegen Hoffenheim durchgesetzt hatte. Gladbach und Union trennten sich im direkten Duell dank einiger Chancen auf beiden Seiten mit einem torlosen Unentschieden.
So geht es in die finalen drei Spieltage mit der Unsicherheit für diverse Teams im unteren Tabellendrittel. Positiv für Mainz: Am 32. Spieltag duellieren sich Union Berlin und Bochum direkt miteinander - es besteht also die Chance, bei der eigenen Partie gegen Heidenheim wieder aus eigener Kraft von Platz 16 herunter zu kommen. Sollten sich die Kölner noch einmal rankämpfen können, käme es am 33. Spieltag gegen Union zum letzten direkten Keller-Duell der Saison.
5) Darmstadts Abstieg ist besiegelt
Der SV Darmstadt 98 hat sich gut verkauft. Am 31. Spieltag kämpften die "Lilien" im Aufsteiger-Duell gegen den 1. FC Heidenheim 1846 über 90 Minuten aufopfernd, doch ein Sieg gelang nicht. Weil ein 0:0 nicht gereicht hätte, ging es am Ende in die volle Offensive - und das nutzte der Heidenheimer Nikola Dovedan, um das Duell zu entscheiden - der FCH gewann mit 0:1. Die kleine Hoffnung des Klassenerhalts für den SVD, sie war vorüber. Mit elf Punkten Rückstand auf Mainz 05 und nur noch neun zu verteilenden Zählern ist auch rechnerisch nun klar, dass es für die Südhessen in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga weitergehen wird.
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Vor allem im zweiten Durchgang waren die "Lilien" dem rettenden Führungstreffer nahe, doch Tim Skarke (47.), Fabian Nürnberger (66.) und Oscar Vilhelmsson (76.) scheiterten jeweils am starken Kevin Müller im Tor der Gäste. Und so nutzten die Heidenheimer in der 90. Minute einer ihren vielen Chancen, um am Ende auch verdient die vollen drei Punkte am Böllenfalltor einzusammeln. Wenn die Entwicklung beim SV Darmstadt 98 jedoch so weitergeht, wie sie in den vergangenen Jahren lief, dürfte eine Rückkehr ins Oberhaus nur eine Frage der Zeit sein.
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