Die Themen des 32. Spieltags: Bayer 04 souverän, VfB siegt im Süd-Gipfel, Bochum Sieger im Keller
Marco Reus feiert bei seiner Abschiedstour eine drei-Scorer-Party, Bayer 04 Leverkusen gewinnt souverän statt spät gegen Frankfurt, der VfB Stuttgart entscheidet den Süd-Gipfel für sich – das solltet ihr nach dem Bundesliga-Wochenende wissen!
1) "Eine lebende Legende": Marco Reus mit Abschieds-Gala
Marco Reus wird Borussia Dortmund im Sommer verlassen, das hat der langjährige BVB-Star unter der Woche verkündet. "Es ist sehr emotional. Marco ist eine lebende Legende", lobte Trainer Edin Terzić seinen Schützling vor der Partie und belohnte ihn mit einem Startelf-Platz gegen den FCA. Der BVB war von Beginn an die bessere Mannschaft und siegte ungefährdet mit 5:1 (4:1). Mittendrin: Marco Reus.
Marco Reus verlässt Dortmund als Legende
Der Ex-Kapitän der Schwarzgelben sammelte beim ersten von drei Bundesligaspielen seiner Abschiedstour durch die Bundesliga starke drei Scorer. Erst legte er per scharf getretenem Eckball den zweiten Treffer von Youssoufa Moukoko auf (29.), dann sprintete er bei einem Steilpass allen davon und chipte über den FCA-Keeper hinweg selbst ins Netz (34.). Passgeber war ausgerechnet ein Spieler, der auf der anderen Seite der Karriere steht und perspektivisch Reus beerben könnte: Profi-Debütant Kjell Wätjen leitete den Reus-Treffer mit einem sehenswerten Ball ein. Mit einem schönen Lauf in die Tiefe und einem Flachpass auf Felix Nmecha, den dieser rechts flach ins Netz schoss (54.), sammelte Reus seinen dritten Scorer des Abends. Im Anschluss verpasste der 34-Jährige aus spitzem Winkel zwar den Doppelpack (65.), wurde dann aber natürlich trotzdem mit Standing Ovations ausgewechselt.
"Legende" Reus glänzt beim ersten Abschiedsspiel
Nach der Partie ehrten ihn auch die Fans in der Gelben Wand und forderten ihn zur Kurve. "Das ist unbeschreiblich. Nach vorne gerufen zu werden, dass die Fans deinen Namen rufen... Dafür fehlen mir einfach die Worte", erklärte Reus nach der Partie. Großes Lob gibt es auch von einem ehemaligen Mitspieler: "Das hat er sich mehr als verdient. Die Emotionen, die Würdigung, was er noch einmal geleistet hat, ist großartig", freute sich der heutige BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl für seinen ehemaligen Teamkollegen und schloss sich dem Lob des Cheftrainers vor der Partie an: "Marco ist einer der größten Spieler, die wir haben in der BVB-Geschichte."
2) Diesmal souverän statt spät: Leverkusen weiter unbesiegt
Zuletzt glänzte Bayer 04 Leverkusen vor allem durch seine Last-Minute-Erfolge, am 32. Spieltag konnte die Werkself beim Sandwichspiel zwischen zwischen den Europa-League-Duellen gegen die AS Rom jedoch einen letztlich souveränen 5:1-Sieg in Frankfurt mitnehmen. Es lief zwar erneut nicht alles perfekt - nach dem Ausgleichstreffer der SGE hatte Omar Marmoush drei Chancen (38., 41., 43.), Eintracht Frankfurt in Führung zu bringen, doch dann zeigte Patrik Schick, dass er auch früh treffen kann - zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison erzielte der Tscheche einen Treffer in der ersten Halbzeit. Zuvor hatte bereits Mittelfeldregisseur Granit Xhaka eines seiner wenigen Tore ausgepackt (wettbewerbsübergreifend drei Treffer 2023/24).
Das Frankfurter Aufbäumen nach der Halbzeit verteidigte die Werkself souverän weg - bis Nathan Tella einen Elfmeter herausholte, der das Spiel final entschied. Zu keinem Zeitpunkt sah es so aus, als könnte sich die Defensive der Werkself noch zwei Tore einfangen. Stattdessen schaltete die Offensive immer wieder gut um und sammelte sogar selbst noch zwei Treffer. Zunächst führte ein schneller Konter zum Torerfolg des eingewechselten Jeremie Frimpong, dann holte selbiger einen erneuten Elfmeter heraus, den Victor Boniface zum souveränen 5:1-Endstand versenkte.
Das sagen die Trainer zum 32. Spieltag
Anstatt dass die eigene Serie zu Ende ging, brach die Werkself eine Serie. "Wir haben die letzten fünf Jahre hier nichts mehr geholt", war sich auch 1:0-Torschütze Xhaka bewusst - fünfmal in Folge hatte die SGE das Duell in Frankfurt für sich entschieden. "Wir wollten weiter ungeschlagen bleiben, das haben wir wieder geschafft. Wir sind sehr nah dran, etwas ganz Besonderes zu erreichen." Dass Trainer Xabi Alonso zum ersten Mal (gelb-gesperrt) nicht an der Seitenlinie stand, machte keinen unterschied. "Wir wussten, dass jeder ein bisschen mehr Verantwortung übernehmen musste. Wir haben auch sonst einen guten Staff, die haben das auch ohne den Trainer gut gemacht", lobte der Schweizer den zum ersten Mal in der Verantwortung stehenden Co-Trainer Sebastián Parrilla.
3) Stuttgart gewinnt Süd-Gipfel und jagt die Bayern
Als Feierbiest ist Sebastian Hoeneß nicht gerade bekannt. Doch nach dem 3:1-Sieg im Süd-Gipfel gegen den FC Bayern München blieb dem kontrollierten Erfolgstrainer nichts anderes übrig, als den "Hoeneß auf den Zaun"-Rufen nachzugeben. Hoch oben reichte er die Huldigungen aber gewohnt bescheiden weiter: "Ich möchte gar nicht so lange hier oben bleiben, denn der wirkliche Applaus gebührt den Jungs da unten, die sind so überragend."
Mit einer beeindruckend dominanten Vorstellung hatte Hoeneß‘ Team zuvor einen hochverdienten Sieg eingefahren und sich in der Tabelle bis auf zwei Punkte an den zweitplatzierten Rekordmeister herangeschoben. Nachdem die Champions-League-Teilnahme gesichert ist, kann der VfB Stuttgart - letztes nach Jahr noch in der Relegation - nun die Vizemeisterschaft ins Visier nehmen.
Stuttgart hofft nun auf die Vizemeisterschaft
Den Ausschlag für starke Schwaben gab die starke Stuttgarter Bank. Beim Stand von 1:1 in der Schlussphase konnte Hoeneß Wooyeong Jeong und Silas Katompa Mvumpa bringen - beide trafen. Jeong gegen seinen Ex-Verein und Silas erstmals im Jahr 2024. Das Tor zum 1:0 hatte Leonidas Stergiou erzielt, der mit seinem erst zweiten Torschuss in der Bundesliga erstmals traf. Der Sieg gegen den Rekordmeister war so nicht nur der nächste Glanzpunkt in einer atemberaubend guten Spielzeit, sondern auch der neuerliche Beweis, dass der VfB auch gewinnen kann, wenn Deniz Undav und Serhou Guirassy ausnahmsweise nicht treffen.
4) Kein Sieger im Rennen um Europa
Der BVB hat unter der Woche mit seinem Sieg gegen PSG gesichert, dass die Bundesliga einen fünften Champions-League-Platz bekommt - in der Folge verschiebt sich das Rennen um Europa auf die Plätze sechs bis acht, sollte Leverkusen den DFB-Pokal gegen Kaiserslautern holen. Richtig profitieren konnte von dieser neuen Entwicklung am 32. Spieltag jedoch noch kein Team. Die TSG Hoffenheim schob sich mit ihrem 1:1 gegen Leipzig am Freitagabend bereits frühzeitig auf den möglichen Conference-League-Rang acht und behält diesen Platz auch bis zum nächsten Spieltag.
Eintracht Frankfurt als vorauslaufendes Team auf dem sechsten Platz gingen gegen den Deutschen Meister unter, die SGE-Verfolger vom Sport-Club Freiburg - Platz sechs könnte bei einem CL-Sieg des BVB immerhin noch für die Champions-League-Qualifikation reichen - rückten mit einem torlosen Unentschieden gegen Köln nur einen Zähler auf vier Punkte Abstand heran. Auch hinter den Europa-Plätzen ging es am 32. Spieltag nur schleppend voran. Der FC Augsburg verlor gegen den BVB.
Derweil behielten die beiden punktgleichen SV Werder Bremen und 1. FC Heidenheim 1846 jeweils mit einem Unentschieden auch nur den Status Quo (zwei Punkte abstand auf Rang acht) bei. Der einzige kleine Gewinner ist der VfL Wolfsburg: Mit ihrem 3:0-Sieg gegen Absteiger Darmstadt haben sich die Wölfe noch einmal im Rennen um Europa angemeldet, liegen nun drei Punkte hinter dem achten Platz der TSG Hoffenheim, der möglicherwiese reicht.
5) Bochum befreit sich aus dem Keller
Zusätzlich zu Wolfsburg, die sich final aus dem Abstiegskampf verabschieden konnten, ist der VfL Bochum 1848 der klare Gewinner des Spieltags im Tabellenkeller. Der VfL setzte sich in einem torreichen Duell mit 4:3 bei Union Berlin durch und kann sich dadurch etwas lösen. Der direkte Abstieg ist verhindert, zum Relegationsplatz hat die Mannschaft von Interimscoach Heiko Butscher nun vier Zähler Abstand. Borussia Mönchengladbach ist durch den Punkt gegen Bremen ebenfalls bei 33 Zählern, hat aber ein deutlich besseres Torverhältnis als Bochum.
Alle Tore und Highlights des Spieltags im Konferenz-Liveticker
Dahinter wird es richtig eng: Der 1. FSV Mainz 05 führte zwischenzeitlich, ließ aber beim finalen 1:1 in Heidenheim zwei mögliche Punkte liegen und steht mit 29 Zählern weiter auf dem Relegationsrang. Ein Punkt davor: der 1. FC Union Berlin. Der 1. FC Köln behielt auch dank des Unentschiedens gegen Freiburg die Chance, sich noch unten rauszukämpfen. Am 33. Spieltag kann der FC im direkten Duell mit den Eisernen einen wichtigen Schritt machen - sechs Punkte und fünf Tore in der Tordifferenz gilt es gutzumachen, um Union zu überholen. Fünf Punkte, dafür aber 13 Tore, sind es auf die Mainzer. Effektiv bedeutet das: Köln braucht sechs Punkte, einer oder beide Kontrahenten dürfen gar nicht mehr punkten.
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