Eintracht Frankfurt begeisterte in der Hinrunde häufig mit tollem Offensivfußball - © imago/Jan Huebner
Eintracht Frankfurt begeisterte in der Hinrunde häufig mit tollem Offensivfußball - © imago/Jan Huebner
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Tore, Action, Spannung: Die Bundesliga ist die attraktivste Top-Liga in Europa

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Köln - Spannung, Spaß und Tore satt - die Bundesliga ist auch in dieser Saison wieder die spektakulärste Top-Liga in Europa. Nirgends fallen mehr Tore, nirgends gibt es weniger Platzverweise. Und der Kampf um den Deutschen Meistertitel ist so spannend wie schon lange nicht mehr.

Wer Tore sehen will, ist in der Bundesliga bestens aufgehoben. Als einzige der fünf Top-Ligen in Europa fielen in der Bundesliga in der ersten Saisonhälfte wieder durchschnittlich mehr als drei Tore pro Spiel. Bei 3,04 Treffern steht die Bundesliga deutlich vor der englischen Premier League (2,85) oder der italienischen Serie A (2,62). Besonders torreich ging es zu, wenn die beiden Spitzenclubs Borussia Dortmund und FC Bayern München antraten. Bei Spielen des BVB liegt der Torschnitt bei 3,65, bei den Bayern bei 3,18. Und im direkten Duell der beiden Clubs sahen die Fans noch mehr Tore, schließlich endete der Klassiker mit 3:2 für die Borussen. Zum Vergleich: In England fanden schon beide Duelle zwischen den beiden besten Teams – dem FC Liverpool und Manchester City – statt und dabei fielen insgesamt nur drei Treffer (0:0 und 2:1-Heimsieg für Man City).

Fairplay

Fairplay wird in der Bundesliga groß geschrieben. So geht die Anzahl an Fouls pro Spiel seit Jahren zurück. Und auch bei der Anzahl an Roten Karten ist die Bundesliga die Nummer eins in Europa. Nur  20 Mal zückten die Schiedrichter in den ersten 153 Spielen den roten Karton - in der französischen Ligue 1 wurden 46 Spieler mit glatt Rot des Feldes verwiesen. Im Durchschnitt gab es in Deutschlands Spitzenliga 0,13 Rote Karten pro Spiel, auch hier ist die Quote in den anderen vier Top-Ligen deutlich schlechter, in Frankreich liegt sie bei 0,25 oder durchschnittlich eine Rote in jedem vierten Spiel.

Bemerkenswert ist auch, dass unter den 13 Clubs aus den Top-Ligen, die in dieser Saison noch komplett rotfrei sind, gleich sechs deutsche Mannschaften stehen: Augsburg, Düsseldorf, Hoffenheim, Mainz, Mönchengladbach und Wolfsburg. Die restlichen sieben Mannschaften verteilen sich auf die Premier League, die spanische Primera Divison (je 3 Teams) und die Serie A (AS Rom). In der französischen Ligue 1 haben alle 20 Teams schon mindestens einen Feldverweis vorzuweisen.

Viel Action

In der Bundesliga wird ein technisch anspruchsvoller Fußball gespielt, der auf geordnetem Spielaufbau basiert. Entsprechend kamen die Teams auch auf 1316 Ballaktionen im Schnitt pro Spiel. Auch hier ist die Bundesliga die Nummer eins in Europa. Besonders herausragend ist dabei die Leistung von Joshua Kimmich. Mit 106 Ballaktionen pro Spiel ist der Münchner der Spieler in Europa, der am häufigsten am Ball ist.

Video: Joshua Kimmich - in jeder Rolle wichtig für Bayern

Die Torflut in Deutschland zeigt sich auch noch in einigen anderen Statistiken. So gab es etwa in dieser Saison schon fünf Spiele, in denen mehr als sechs Tore fielen. Höchstwert in den anderen Top-Ligen ist Spanien mit vier Partien, dabei fanden in LaLiga aber bereits 27 Spiele mehr statt als hierzulande. Zudem gab es insgesamt erst acht torlose Spiele in der Bundesliga, im Schnitt endeten damit nur 5,2 Prozent aller Begnungen 0:0. In den anderen Ligen liegt dieser Wert zwischen 6,7 (England) und sogar 9,4 Prozent (Frankreich). Und auch in den Europacup-Wettbewerben trafen die deutschen Clubs am häufigsten. 84 Tore erzielten die Bundesliga-Vereine in Champions League und Europa League, im Schnitt zwei pro Spiel. Die spanischen Teams folgen mit einem Durchschnitt von 1,86 auf Platz zwei, die Mannschaften aus der Ligue 1 kommen gar nur auf 1,39.

Spannender Titelkampf

Nach Jahren, in denen der FC Bayern die Liga dominierte und zumeist frühzeitig Deutscher Meister wurde, geht es diesmal an der Tabellenspitze wieder richtig spannend zu. Aktuell ist der BVB nach einer überragenden Hinrunde mit 42 Punkten Tabellenführer. Die Bayern haben zwar schon sechs Punkte Rückstand, doch mit dem Rekordmeister ist immer zu rechnen. Entschieden ist da noch nichts. Ganz anders in Frankreich: da hat Paris Saint-Germain schon 13 Zähler Vorsprung auf den Zweiten OSC Lille. Italiens Tabellenführer Juventus Turin hat sich bereits um neun Punkte vom SSC Neapel abgesetzt.

Die Stärken von Dortmund, Bayern und Gladbach

Die Fans in Deutschland können sich auf jeden Fall auf die Rückrunde freuen. Der Offensiv-Fußball der meisten Clubs verspricht auch im zweiten Abschnitt der Saison viele Tore. Und in allen Bereichen, ob im Rennen um den Meistertitel, Wettlauf um die Plätze im Europacup oder im Kampf um den Klassenerhalt wird es wieder heiß hergehen.

Von Tobias Schild