Cenk Tosun feiert seinen späten Siegtreffer - © Dan Mullan
Cenk Tosun feiert seinen späten Siegtreffer - © Dan Mullan
2. Bundesliga, bundesliga

Irrer Kampf in Hamburg: Die Türkei schickt dezimierte Tschechen nach Hause

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Durch einen späten 2:1 (0:0)-Erfolg gegen Tschechien hat die Türkei am Mittwochabend in Hamburg die Teilnahme am EM-Achtelfinale klargemacht und den Gegner aus der Gruppe F auf die Heimreise geschickt. Für die Türkei trafen Hakan Çalhanoğlu (52.) und Cenk Tosun (90.+4), für die Tschechen war Tomáš Souček (66.) erfolgreich. Zudem flogen Antonin Barák (Gelb-Rot/20.) und Tomáš Chorý (Rot/90.+9) vom Feld.

Tschechien benötigte in Hamburg dringend einen Sieg, um sich noch für das Achtelfinale zu qualifizieren, musste aber schon vor Spielbeginn einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Für ihren angeschlagenen EM-Rekordtorjäger Patrik Schick kam das Spiel zu früh, er musste auf der Bank Platz nehmen und wurde von Trainer Ivan Hašek durch Mojmír Chytil ersetzt. Zudem begann Antonín Barák für den Wolfsburger Václav Černý

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Auf der anderen Seite baute Vincenzo Montella seine Startelf nach dem biederen 0:3 gegen Portugal beinahe komplett um und brachte sieben neue Leute. Der wiedergenesene Mert Günok kehrte für Altay Bayındır ins Tor zurück, davor ersetzte Merih Demiral den gelbgesperrten Abdülkerim Bardakcı. Zudem starteten Mert Müldür, Ismail Yüksek, Salih Özcan, Kenan Yıldız und Arda Güler anstelle von Zeki Çelik, Kaan Ayhan, Orkun Kökçü, Kerem Aktürkoğlu und Yunus Akgün.

Barák fliegt bereits nach zwanzig Minuten

Die Tschechen legten gleich einmal mit viel Tempo los und wollten keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass sie sich der Ausgangslage bewusst waren. Lukáš Provod fand mit einem abgefälschten Distanzschuss aber in Günok seinen Meister (3.) und Robin Hranáč setzte einen Kopfball in Folge eines langen Einwurfs per Kopf knapp über den türkischen Kasten (17.). Danach wurde es bitter für Hašeks Team. Der zuvor wegen eines taktischen Fouls bereits verwarnte Antonin Barák kam gegen Özcan zu spät, trat dem Dortmunder auf den Fuß und flog mit Gelb-Rot vom Platz (20.). Es war die erste Hinausstellung des EM-Turniers.

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Tschechien musste fortan also in Unterzahl spielen und lief dem Ball nun deutlich häufiger nur noch hinterher. Von der Türkei kam offensiv aber zu wenig, ein versuchter Seitfallzieher von Arda Güler wurde von Ladislav Krejčí noch geblockt (27.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten dann die dezimierten Tschechen doch noch die große Chance auf die Führung, der steilgeschickte Hoffenheimer David Jurásek scheiterte aus wenigen Metern aber an Günok (45.).

Hakan Çalhanoğlu trifft sehenswert zum zwischenzeitlichen 1:0 - Dan Mullan

Cenk Tosun gelingt der Lucky-Punch

Im zweiten Durchgang begann die Türkei deutlich besser und belohnte sich dafür prompt: Nachdem Yıldız noch an einer starken Parade von Jindřich Staněk gescheitert war, setzte Yüksek an der Strafraumgrenze nach und passte den Ball links in den Sechzehner zu Hakan Çalhanoğlu, dessen Vollspann-Abschluss unhaltbar im langen Eck landete (52.). Tschechiens Keeper hatte sich bei der ersten Parade zudem an der rechten Schulter verletzt und musste durch den Leverkusener Matěj Kovář ersetzt werden. 

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Trotz der Rückschläge feierten die Tschechen wenig später aber ein Comeback. Nach einem langen Einwurf von Vladimír Coufal und der Kopfballverlängerung von Tomáš Souček ließ Günok gegen den eingewechselten Tomáš Chorý den Ball fallen. Der Joker schoss aus drei Metern nur den auf der Linie stehenden Samet Akaydin an, aber Kapitän Souček war wieder da und setzte den Nachschuss mit ordentlich Power zum 1:1 in die Maschen (66.). Von der Türkei kam anschließend viel zu wenig - und doch kamen sie noch zum Sieg. Der ehemalige Frankfurter Cenk Tosun vollendete einen Konter zum 2:1-Siegtreffer (90.+4). Bei den enttäuschten Tschechen sah Chorý nach einer Rudelbildung noch die Rote Karte (90.+9). Die Türkei zieht somit als Zweiter ins Achtelfinale ein und trifft am Dienstag in Leipzig auf Österreich, Tschechien fährt hingegen nach Hause.

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