Pellegrino Matarazzo: Der Trainer des VfB Stuttgart wird von seinen Spielern geliebt
Wenn Pellegrino Matarazzo mit dem VfB Stuttgart im Einsatz ist, wirkt der Trainer an der Seitenlinie häufig sehr ruhig und zurückhaltend. Das liegt aber auch daran, weil der US-Amerikaner vollstes Vertrauen in seine Spieler hat. Und die auch in ihn.
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Bis Matarazzo der Weg in den Profifußball gelungen war, hatte der Sohn Italienischer Einwanderer in die USA einen weiten Weg hinter sich. Der hat ihn aber auch geprägt und zu dem Trainer gemacht, der er heute beim VfB Stuttgart ist. Er selbst sagte einmal über sich: "Von den US-Amerikanern habe ich das positive Denken und den Glauben, dass man alles schaffen kann. Von den Italienern das Temperament, ich kann sehr emotional werden. Und von den Deutschen Ordnung, Struktur und Disziplin."
Die positive Einstellung braucht der 43-Jährige dieser Tage besonders. Mit dem VfB Stuttgart läuft es zu Beginn der Saison noch nicht richtig rund. Der erste Sieg lässt auf sich warten. Doch der Trainer behält die Ruhe, was wohl auch daran liegt, dass er vollstes Vertrauen in seine Mannschaft hat - und in seine Arbeit. Der studierte Mathematiker ist ein absoluter Analytiker, der den Fußball in seine kleinsten Teile zerlegt. Dabei verliert sich Matarazzo, der an der Columbia University in New York seinen Abschluss gemacht hat, aber nicht im Detail, sondern versteht es, die Dinge eben genau dort anzupacken, wo es nötig ist.
Vergangenheit hat Materazzo geprägt
Aber Materazzo zeichnet sich als Trainer nicht nur durch sein hohes taktisches Verständnis aus. Vielmehr sieht er den Fußball und den Spieler als Ganzes und beschränkt sich nicht alleine auf die rein sportliche Ebene. Die Spieler schätzen das sehr an ihm. Matarazzo sieht den Menschen hinter dem Fußballer und "hat Verständnis dafür, dass es auch ein Leben neben dem Fußball gibt", erklärt Borna Sosa. Wer konzentriert arbeitet, darf eben auch mal abschalten.
Der Trainer kommt selbst aus einer großen Familie, hat noch drei jüngere Brüder, und weiß, worauf es in einer Gemeinschaft ankommt. "Ich nehme meine Spieler immer mit ins Boot und denke, mit verschiedenen Charakteren umgehen zu können", sagte er einmal über sich selbst. Matarazzo versteht es, Unterschiede zu vereinen, hat drei verschiedene Kulturen kennengelernt und sich als Junge aus einer sozial schwachen Gegend in einem akademischen Umfeld an einer Elite-Universität durchgesetzt.
Gegen Hoffenheim zurück in die Erfolgsspur
Durchsetzen muss er sich jetzt auch mit dem VfB Stuttgart. Noch in der letzten Saison hatte der damalige Aufsteiger für viel Aufsehen gesorgt, hatte dem einen oder anderen Favoriten einen Denkzettel verpasst und ohne Probleme die Klasse gehalten.
Mit harter Arbeit und Disziplin wollen Materazzo und Co. da jetzt auch wieder hinkommen. Schon am Samstag gibt es die nächste Möglichkeit auf den ersten Saisonsieg. Gegner ist kein geringerer als die TSG 1899 Hoffenheim, die am letzten Spieltag souverän den bis dahin unbesiegten VfL Wolfsburg geschlagen hat.
Wenn einer weiß, wie die TSG tickt, dann Materazzo. Der hat dort unter Julian Nagelsmann von 2018 an zwei Jahre lang als Co-Trainer fungiert und den Hoffenheimern durchaus seinen Stempel mit aufgedrückt. "Offensiv, mutig und dominant auftreten", erklärt er seinen Spielstil. Den er auch beim VfB Stuttgart eingeführt und mit dem er sich nach anfänglicher Skepsis den nötigen Respekt verschafft hat.
Materazzo denkt nicht über Zukunft nach
Viele Experten prophezeien Materazzo eine große Zukunft. Der Trainer selbst aber bleibt zurückhaltend und bescheiden - so wie es seine Art ist. "Ich denke nicht, dass man immer planen kann, was genau passiert. Ich schließe für die Zukunft nichts aus, aber ich bin nicht auf der Suche nach anderen Optionen."
Stuttgart dürfte es freuen, wenn Materazzo noch lange bei den Schwaben bleibt. Denn der Erfolg wird sich sicher schon bald wieder einstellen.
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