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Die Schlüsselspieler des VfB Stuttgart vor dem Supercup gegen Bayer 04 Leverkusen

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Bayer 04 Leverkusen trifft am Samstagabend im Supercup auf den VfB Stuttgart! Beim Spiel Meister gegen Vizemeister kommt es vor allem auf die Stars an. bundesliga.de widmet sich hier den fünf Schlüsselspielern der Schwaben vor diesem Duell.

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Atakan Karazor

Atakan Karazor ist als Sechser unter Sebastian Hoeneß gesetzt, in der Saison 2023/24 begann er an 31 Spieltagen. Am 19. Spieltag gegen RB Leipzig fehlte er gelb-gesperrt, nur zweimal war er Joker. Der Sechser überzeugte in der Saison 2023/24 mit seiner Zweikampstärke (56 Prozent gewonnene Duelle) und hatte zudem eine starke Passquote (92 Prozent). Karazor beging in der Vorsaison 28 Fouls, wurde aber selbst 61 Mal unfair gestoppt (Höchstwert beim VfB) – das zeigt, wie geschickt er agiert. Karazor hält Angelo Stiller den Rücken frei, damit dieser das Spiel der Schwaben gestalten kann: Zusammen sind sie ein eingespieltes Duo im Zentrum des VfB.

Karazor kam im Sommer 2019 von Holstein Kiel zum VfB, im Sommer 2024 verlängerte er seinen Vertrag um zwei Jahre bis 2028. Der in Essen geborene defensive Mittelfeldspieler ist ein wahres Arbeitstier und macht ordentlich Meter auf dem Platz: Pro 90 Minuten kommt er im Schnitt auf 11,7 Kilometer, was ein sehr guter Wert für die Bundesliga ist. Diese Meter muss er aber auch gehen, weil sich bei seinen offensiver ausgerichteten Nebenmännern wie Stiller oder auch Enzo Millot im Falle von Ballverlusten Räume auftun können. Er wird es im Supercup wohl vornehmlich mit Florian Wirtz zu tun bekommen.

Angelo Stiller

Über ein exzellentes Passspiel verfügt beim VfB vor allem Angelo Stiller. Der zentrale Mittelfeldmann brachte in der vergangenen Saison 92 Prozent seiner Zuspiele beim Nebenmann an – die beste Passquote bei den Schwaben. Und das auch unter Druck: Er befreite sich erfolgreich aus 72 Prozent der Situationen unter Raum-, Zeit- und Gegnerdruck. Gegen die clever anlaufenden Leverkusener wird es am Samstag wohl viele dieser Drucksituationen für Stiller geben. Neben der Nervenstärke am Ball ist er auch ohne das Spielgerät eine absolute Bereicherung: Der 23 Jahre alte Spielgestalter läuft pro 90 Minuten starke 11,6 Kilometer. Man erkennt es an den Werten: Er ergänzt sich gut mit Karazor.

Stiller füllt die großen Fußstapfen seines Vorgängers Wataru Endo (jetzt beim FC Liverpool) hervorragend aus, stand bei 27 seiner 28 Partien beim VfB in der Startelf. Stiller gab bei den Stuttgartern fünf Torvorlagen, das ist für ihn ein persönlicher Saisonrekord in der Bundesliga. Seinen einzigen Treffer für den VfB erzielte er gegen Heidenheim. 

Der frühere Münchner gewann im VfB-Trikot ordentliche 55 Prozent seiner Zweikämpfe. Es geht aber auch mal ruppiger zu bei Stiller: Bei den Schwaben foulte nur Enzo Millot öfter (34 Mal) als er (31). Ligaweit hatten 2023/24 nur Granit Xhaka, Nico Schlotterbeck und Waldemar Anton mehr Ballbesitzphasen als Stiller. Mit dem erstgenannten Schweizer wird es Stiller, der in Zukunft eine Rolle im DFB-Team unter Julian Nagelsmann spielen könnte, am Samstag zu tun bekommen. 

Chris Führich

Führich stand 2023/24 nur einmal nicht in der Startelf (Joker am 30. Spieltag in Bremen), seine Stammposition ist links vorne. Er wurde 25 Mal ausgewechselt – so oft wie ligaweit kein anderer Spieler. Der fintenreiche Dribbler stellte mit acht Toren einen persönlichen Bundesliga-Saisonrekord auf. Er traf genauso oft wie in seinen ersten beiden Spielzeiten für den VfB zusammen (2021/22: drei Mal und 2022/23: fünf Mal). Der deutsche Nationalspieler bereitete außerdem sieben Treffer vor – mehr als zuvor insgesamt in seiner Bundesliga-Karriere.

15 Scorer-Punkte bedeuten für ihn demnach auch einen persönlichen Saisonrekord in der Bundesliga (2022/23 waren es sieben Torbeteiligungen in 33 Partien). Mit seinen Leistungen in 2023/24 hat Führich sich ins Rampenlicht der Bundesliga gespielt, das oft zitierte "Momentum" auf seine Seite gezogen: Dank seiner ansprechenden Leistungen beim VfB hat es der Linksaußen in die Nationalmannschaft geschafft und war Teil des DFB-Kaders bei der Heim-EM.

Für einen Offensivspieler, der das Risiko sucht, ist zudem seine Zweikampfquote gut: 48 Prozent hat er in der vergangenen Saison nämlich gewonnen. Der Blondschopf ging beim VfB am häufigsten ins Dribbling – nur Leroy Sané suchte 2023/24 mehr das offensive Eins-gegen-eins. Führich gewann hier starke 56 Prozent der Duelle und ist einer der schnellsten Stuttgarter (Highspeed 34,5 km/h). Um die Geschwindigkeit Führichs zu matchen, wird wohl der Sprinter Jeremie Frimpong am Samstag beim Doublesieger starten und im Verbund mit Odilon Kossounou Führich bremsen wollen.

Deniz Undav

Undav erzielte in 30 Bundesliga-Spielen 18 Tore, deswegen hat er auch den Skill "Finisher". Kein anderer deutscher Spieler traf 2023/24 so oft wie Undav, alleine in den letzten zwölf Spielen der vergangenen Saison sammelte er 16 Scorer-Punkte (neun Tore, sieben Torvorlagen). Mit seinen acht Torvorlagen war er beim VfB der alleinige Topvorbereiter.

Nicht nur aufgrund seiner Torvorlagen hat sich Undav, das "Schlitzohr" bei den Schwaben verdient gemacht: Der Techniker ist bei den Fans äußerst beliebt und sorgt mit seinen witzigen Sprüchen in der Kabine für ordentlich Stimmung – sowohl beim VfB, als auch bei der Nationalmannschaft, wo er bei der Heim-EM in seinem Wohnzimmer, der MHPArena, zum Einsatz kam.

Undav gab 2023/24 103 Torschüsse ab – nur Harry Kane (145) und Loïs Openda (118) noch mehr. Der deutsche Nationalspieler traf zudem fünf Mal Pfosten oder Latte – nur Florian Wirtz passierte das öfter (sechs Mal). Undav hätte in der vergangenen Saison also auch locker die 20-Tore-Marke knacken können. Neben seinem guten Spielverständnis und dem exzellenten Torriecher ist er auch sehr umtriebig, der Angreifer ist viel unterwegs: 11,0 Kilometer und 26 Sprints pro 90 Minuten brannte er in der vergangenen Saison auf den Rasen. Er ist kein klassischer Neuner, der nur in der Box auf Zuspiele wartet, sondern geht immer wieder in die Halbräume zwischen den gegnerischen Sechsern und Innenverteidigern. Xhaka, Robert Andrich und auch Edmond Tapsoba werden sich im Zentrum gut absprechen müssen, wer dem deutschen Nationalspieler auf den Füßen steht.

Ermedin Demirović

Ermedin Demirović wechselte im Sommer 2024 vom FC Augsburg zum VfB Stuttgart, und erhielt dort einen Vertrag bis 2028. Der Bosnier stand 2023/24 beim FCA 33 Mal in der Anfangsformation, kein Augsburger tat dies öfter – nur am 27. Spieltag gegen Köln fehlte er wegen seiner fünften Gelben Karte.

Demirović war 2023/24 mit Abstand Augsburgs Top-Torschütze: 15 Treffer bedeuteten Platz sechs in der ligaweiten Torschützenliste. Das war auch gleichzeitig Vereinsrekord für den FCA: Zuvor hatten Michael Gregoritsch (2017/18) und Florian Niederlechner (2019/20) mit jeweils 13 Toren in einer Bundesliga-Saison diesen Rekord inne.

Zudem war es der 26-Jährige, der beim FC Augsburg die meisten Torschüsse (77) und die meisten Großchancen (17) hatte. Er ist ein Spieler, der über die Dynamik kommt: Der Offensivmann zog 2023/24 bei Augsburg die meisten Sprints und intensiven Läufe an. Mit seiner imposanten Physis und der Fähigkeit, den Ball in vorderster Linie unter Druck gut festzumachen, passt er hervorragend zum umtriebigen Undav. Zudem verfügt der Neuzugang der Schwaben über genug Spielverständnis, um auch die schnellen Außen Führich oder Silas Katompa Mvumpa bzw. Jamie Leweling in Szene zu setzten.