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Exklusive Einblicke: Bochums unglaubliche Achterbahnfahrt zur Rettung

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Der Verein "Vonne Castroper" hat nach einer verrückten Saison den Klassenerhalt gefeiert. Nun stellte der Club in Peter Zeidler einen neuer Coach vor. Beim VfL stehen die Zeichen nun auf Umbruch.

Auf und ab: Relegation rettet verrückte Saison

Mit dem dramatischsten aller möglichen Klassenerhalte setzte der VfL Bochum 1848 einer ohnehin bereits verrückten Saison die Krone auf. Der Verein aus dem Ruhrgebiet sorgte in der zurückliegenden Spielzeit für eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bei Verantwortlichen und Fans. 

Nach einer soliden Hinrunde mit 17 Punkten gingen die Bochumer mit sechs Punkten Vorsprung auf den Relegationsrang in die Rückserie. Nach einem euphorisch gefeierten 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München am 22. Spieltag wähnte sich der Club schon auf dem Weg zum Klassenerhalt. Platz elf und neun Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze schienen Beweis genug. Doch dann brach die Mannschaft ein, nach 28 Spieltagen und einer verhängnisvollen Niederlage in Köln musste Trainer Thomas Letsch gehen. Doch selbst Siege gegen Hoffenheim und Union Berlin auf der Zielgerade der Saison änderten nichts mehr - der VfL musste unter Interimscoach Heiko Butscher den Gang in die Relegation antreten.

Dort setzte Bochum dem Saisonverlauf die erwähnte Krone in Sachen Dramatik auf. Einem 0:3 im Hinspiel gegen die Fortuna, folgte der 3:0-Sieg in Düsseldorf. Eine torlose Verlängerung und ein Fehlschuss des Düsseldorfers Takashi Uchino im Elfmeterkrimi später - und der VfL durfte in letzter Sekunde doch noch für die Bundesliga Saison 2024/25 planen. 

Peter Zeidler ist der neue Trainer des VfL Bochum - IMAGO/Grant Hubbs

Der große Umbruch: Stöger, Asano und Co. verlassen Bochum

Dabei wird der Club allerdings nicht mehr auf zahlreiche Stützen der letzten Spielzeit bauen können. Unter anderem verlassen Kevin StögerTakuma Asano, Patrick Osterhage und Keven Schlotterbeck den Verein. Führungsspieler, die nicht nur die entscheidendem Momente zum Klassenerhalt 23/24 beitrugen, sondern teilweise schon seit dem Wiederaufstieg 2021 dafür sorgten, dass der VfL Bochum stets die Liga hielt.

Nun müssen die Verantwortlichen ohne diese wichtigen Spieler planen. Dies wird in den kommenden Wochen ohne Sportchef Patrick Fabian - der zurücktrat - und Interimstrainer Heiko Butscher geschehen. Der Club machte schnell "Nägel mit Köpfen", am Montag - genau eine Woche nach dem Drama von Düsseldorf - stellten die Westdeutschen, Peter Zeidler als neuen Trainer vor.

Kevin Stöger (r.) und Takuma Asano (l.) verlassen Bochum im Sommer - IMAGO/Tim Rehbein/RHR-FOTO

"Er bringt das mit, was wir benötigen"

Der Deutsche ist in seiner Heimat ein unbeschriebenes Blatt. Seine größten Erfolge feierte der 61-Jährige in Österreich und der Schweiz. Ein Aufstieg mit dem FC Liefering in die österreiche Erste Liga (das Pendant zur 2. Bundesliga in Deutschland) und zuletzt sechs Jahre am Stück beim FC St. Gallen, mit dem er zweimal das Pokalfinale erreichte und eine Vizemeisterschaft feierte, sind seine größten Errungenschaften.

Zeidler steht aber insbesondere für  Kontinuität, etwas was der VfL Bochum nach dieser "Auf und Ab-Saison" dringend braucht. Der ehemalige Profi, bis zum Wechsel ins Revier, der dienstälteste Coach der Schweizer Super League, etablierte den Verein in der Spitzengruppe der Liga. "Ein Fußball-Liebhaber mit viel Energie und Emotionalität", drückt es Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig aus. 

Sportdirektor Marc Lettau schlägt in eine ähnliche Kerbe und rückt die bevorzugte Spielweise und den dazugehörigen Charakter des Trainers in den Vordergrund: "Mit seiner positiv aggressiven Spielphilosophie und seiner leidenschaftlichen Art bringt er genau das mit, was wir benötigen, um uns sportlich weiterzuentwickeln." 

So will der VfL Bochum also den Coach gefunden haben, der den Fortschritt der Mannschaft vorantreibt, um eine erneute Achterbahnfahrt in der Bundesliga Saison 2024/25 zu verhindern.