Der VfL Bochum feiert ein Spektakel bei Borussia Dortmund und den Klassenerhalt
In einer furiosen Partie hat Aufsteiger VfL Bochum den designierten Vizemeister Borussia Dortmund mit 4:3 (2:2) geschlagen. Damit feierte der Revierclub vorzeitig den Bundesliga-Klassenerhalt. Entsprechend glücklich waren Team und Trainer, die mit den rund 8.000 mitgereisten Fans nach dem Spiel die spontane Party in Gang brachten.
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Es ist unwahrscheinlich, dass Milos Pantovic gleich nach dem Abpfiff sein Handy griffbereit und so den digitalen Gruß seines Clubs gelesen hatte. Mit den Worten "Heute richtig gönnen" läutete der VfL Bochum bei Twitter öffentlichkeitswirksam die Feierlichkeiten zum geschafften Klassenerhalt ein. Der Verein und Pantovic waren sich einig. Kurz danach stand der Torschütze zum 4:3-Sieg bei Borussia Dortmund vor der Sky-Kamera und sagte: "Keine Ahnung, wann Training ist, aber vor Dienstag wird schwer", hatte sich der Angreifer offenbar eine Menge vorgenommen.
39 Punkte hat der VfL gesammelt, damit zehn Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz. An den letzten beiden Spieltagen wird der Kampf um den Klassenerhalt also keine Rolle mehr spielen. Dafür sorgte der Aufsteiger mit einem echten Spektakel: Sebastian Polter (3.) und Gerrit Holtmann (8.) ließen Bochum mit einem traumhaften Auftakt in die Partie beim designierten Vizemeister starten. Dann drehte Dortmunds Ausnahmestürmer Erling Haaland die Partie (27., 30., 62.). In der Schlussphase stellten Jürgen Locadia (81.) und Pantovic (85.) die Führung der Gäste wieder her.
Gute zehn Minuten später - in der vier Minuten dauernden Nachspielzeit hatte der VfL seinen Streifen locker heruntergespielt und den BVB nicht mehr stattfinden lassen - spurtete Trainer Thomas Reis Richtung Gäste-Tribüne. Die Spieler ausgelassen jubelnd mit ihm. Es dauerte gar nicht lange, da bekam der 48-Jährige die ersten Bierduschen. Reis dürfte das noch aus dem vergangenen Jahr gekannt haben. Da hatte er mit dem Revierclub die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga gefeiert. Ein Jahr später hat er alle Pessimisten Lügen gestraft, auf dem Weg zum großen Ziel sogar Rekordmeister FC Bayern geschlagen.
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Der Sieg in Dortmund aber toppte das noch einmal. "Das ist die Krönung der Saison. Wir haben ein ganz, ganz tolles Ziel erreicht, das uns keiner zugetraut hat", sagte er nach dem Spiel. Gleich darauf erinnerte er an die Zeit, in der er aus einem abstiegsgefährdeten Zweit- einen Erstligisten machte: "Als ich zurückgekommen bin, war der Verein in einer schwierigen Situation. Wir haben uns als Mannschaft gefunden, wir haben uns als Verein gefunden." Und nun vorzeitig die Liga gehalten. Reis: "Die letzten zwei Jahre waren ein Traum. Ich brauche ein paar Tage, bis ich das realisiert habe."
Reis gab sich andächtig, wenngleich er voll dabei war bei der spontanen Bochumer Party im Dortmunder Stadion. Torhüter Manuel Riemann stimmte Gesänge an, das Team war bei den Fans im Block. Wo sonst die Farben Schwarz und Gelb dominieren, herrschte blau-weiße Glückseligkeit. Ausgerechnet im Ruhrderby beim großen Nachbarn, wo 23 Jahre lang kein Sieg gelungen war, hatte Bochum den Klassenerhalt perfekt gemacht. Besser ging's nicht, und spontane Feiern sind bekanntlich die besten. Wer hätte mit diesem Triumph schon rechnen können?
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"So arrogant waren wir nicht vor dem Spiel, dass wir sagen, dass wir hier gewinnen", sagte Siegtorschütze Pantovic lachend. Sein Tor in der Schlussphase hatte die kollektive Glückseligkeit bei den rund 8.000 Bochumer Fans ausgelöst. Vom Chef gab es dafür grünes Licht. Trainer Reis: "Mal sehen, was sie Nacht noch bringt. Die Jungs dürfen machen, was sie wollen. Das haben sie sich verdient."
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