Niklas Füllkrugs doppelte Hoffnung vor dem Duell von Werder Bremen mit dem FC Bayern
Nach einem Jahr Pause kehrt der Nord-Süd-Gipfel zurück auf den Bundesliga-Spielplan: Der SV Werder Bremen reist zum FC Bayern München. Niclas Füllkrug will die große Bühne nutzen und zwei Tage vor der Kader-Bekanntgabe sein WM-Ticket lösen.
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Es ist eines der ganz großen Duelle der deutschen Fußballgeschichte: Der Riese aus dem Süden gegen den nordischen Leuchtturm. Wenn Bayern gegen Bremen spielt, wurden schon Meisterschaften entschieden, auf und neben dem Platz hitzige Schlachten geschlagen und oft Fußball zum Genießen geboten. Nach Werders einjähriger Abwesenheit beschert der 14. Spieltag der Bundesliga nun das Comeback des Nord-Süd-Gipfels. Zum 111. Mal heißt es Rot gegen Grün: Der FC Bayern München gegen den SV Werder Bremen, unter Flutlicht in der Allianz Arena am Dienstagabend um 20.30 Uhr.
Werder zurück in der Erfolgsspur
Zugegeben, sportlich trennt die beiden Mannschaften aktuell vielleicht mehr denn je. Hier der Serienmeister aus München, der seit Werders letzter Meisterschaft 2004 14 von 18 möglichen Schalen gewonnen hat. Und dort die Hansestädter, die es in den vergangenen zehn Spielzeiten nur einmal unter die ersten fünf der Tabelle geschafft haben: Letzte Saison, mit Platz zwei beim Wiederaufstieg aus der 2. Bundesliga.
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Anders als Zweitligameister Schalke setzt Werder seinen positiven Trend in der höheren Spielklasse jedoch fort: Platz sieben kurz vor der WM-Pause ist für die Mannschaft von Ole Werner eine überragende Zwischenbilanz. Nach zwei 0:2-Niederlagen in Folge (gegen Mainz und Freiburg) meisterte der SVW auch die Herausforderung des ersten sportlichen Tiefs, fand mit zwei Arbeitssiegen gegen Hertha (1:0) und Schalke (2:1) zügig zurück in die Erfolgsspur.
Und Werder hat sogar etwas, das Bayern nicht hat, oder besser: jemanden: Niclas Füllkrug ist mit zehn Toren aktuell der beste deutsche Stürmer in der Bundesliga, liegt nur einen Treffer hinter Top-Torschütze Christopher Nkunku. Mit 29 Jahren spielt der Stoßstürmer die Saison seines Lebens, war bislang an zwölf von 23 Werder-Toren direkt beteiligt.
Werners Last-Minute-Knipser
"Lückes" Tore und Vorlagen (zwei) sind nicht nur zahlreich, sondern auch extrem wertvoll. Zieht man seine zehn Treffer und zwei Vorlagen ab, stünde sein Team mit zehn Punkten kurz vor den Abstiegsplätzen. Oder andersrum: Füllkrugs Torbeteiligungen sicherten Bremen schon elf Punkte.
Oft ist der gebürtige Hannoveraner dabei Hauptprotagonist des "Werder-Wahnsinns" in der Schlussphase: Elf ihrer 21 Tore erzielten die Jungs von der Weser nach der 80. Minute, Füllkrugs Anteil daran: Der (zu) späte Anschlusstreffer zum 3:4 gegen Frankfurt (90.+2), ein Doppelpack zum 2:0-Sieg in Bochum (85., 90.+2), der 2:1-Siegtreffer in Hoffenheim (87.) und das Tor zum 1:0-Sieg gegen Hertha (85.).
Eine Bilanz, die neben maximaler Fitness auch Füllkrugs Biss und unbedingten Siegeswillen dokumentiert - Faktoren, die in Hansi Flicks Rechnung einfließen dürften, wenn er am kommenden Donnerstag sein finales WM-Aufgebot nominiert.
"Lücke für Deutschland" - erhört Flick die Werder-Fans?
"Lücke für Deutschland" schallt es schon seit Wochen durchs wohninvest-Weserstadion. Werder-Kapitän Marco Friedl stimmt mit ein: "Wenn ich das als Bundestrainer entscheiden würde, würde ich sagen: Er muss mit." Der verbal auch selbst gern forsche Füllkrug äußert sich dagegen zurückhaltend: "Ich fände es unsympathisch, wenn ich jetzt Wünsche äußern würde und deshalb mache ich das nicht," sagte der Torjäger am Samstag. "Wir können alle noch fünf Tage entspannen."
"21 Punkte zu diesem Zeitpunkt sensationell": Die Trainer-Stimmen
Die Beschwerden nach einem Schlag in den Rücken, der ihn gegen Schalke zum vorzeitigen Aufgeben zwang, wird er bis zum WM-Start wieder auskuriert haben - für das Spiel in München könnte es allerdings eng werden: "Es ist fraglich, ob ich spielen kann, es bleiben ja nur zwei Tage Zeit. Ich hoffe, dass es irgendwie geht." Die letzte Chance für Eigenwerbung vor der Nominierung würde Werders Nummer elf sich ungern entgehen lassen. Zumal auf der größten Fußballbühne des Landes: Auswärts unter Flutlicht gegen den Rekordmeister.
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