Zwischenbilanz: Der Saisonverlauf des 1. FC Köln
Nach der Verlegung des 26. Spieltags: Mehr als zwei Drittel der Saison sind bisher gespielt. Was lief gut bei den Clubs, was eher nicht so? Was waren die Highlights der bisherigen Spielzeit? bundesliga.de zieht eine Zwischenbilanz für den 1. FC Köln.
Saisonverlauf
Beim 1. FC Köln ist die Stimmung derzeit bestens, rangiert der Aufsteiger doch nach acht Siegen aus den vergangenen elf Spielen auf Tabellenplatz zehn und hat den Klassenerhalt fest im Visier. Danach sah es bei den "Geißböcken" allerdings lange nicht aus: Nach einem schweren Saisonstart befanden sich die Rheinländer permanent im Abstiegskampf, nach dem 14. Spieltag war das Team um Kapitän Jonas Hector sogar am Tabellenende angekommen. Schon zuvor hatte sich der FC von Trainer Achim Beierlorzer, erst im vergangenen Sommer vom SSV Jahn Regensburg ans Geißbockheim gekommen, getrennt – Markus Gisdol ersetzte den gebürtigen Franken, der sich direkt dem 1. FSV Mainz 05 anschloss, auf der Kölner Trainerbank.
Mit dem neuen Trainer kam auch die Wende bei den "Geißböcken", die ihren Befreiungsschlag auf spektakuläre Art und Weise feierten: In der Englischen Woche direkt vor der Winterpause holte sich der FC drei Siege und katapultierte sich durch die neun eminent wichtigen Zähler erst einmal aus der Gefahrenzone. Diesen Aufwärtstrend setzten die "Geißböcke", angetrieben vom treffsicheren Jhon Cordoba (zehn Tore), auch im neuen Jahr fort, schlugen vor den eigenen Fans Wolfsburg, Freiburg sowie Schalke und fuhren einen 5:0-Kantersieg bei Hertha BSC ein. Kaum verwunderlich, dass die FC-Fans bereits vom erneuten Europapokal-Reisen träumen – nur etwas mehr als 100 Tagen nach dem tiefen Fall ans Tabellenende. Das gibt es so wohl nur in Köln.
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Topspiel: 2:0-Sieg gegen Leverkusen
Als krasser Außenseiter ging der 1. FC Köln ins Nachbarschaftsduell mit Bayer 04 Leverkusen: Auf der einen Seite der Aufsteiger, der erstmals in der Saison als Tabellenschlusslicht in eine Bundesliga-Partie ging. Auf der anderen der formstarke Champions-League-Teilnehmer, gespickt mit Stars wie Kai Havertz, Jonathan Tah oder Kevin Volland. Doch die "Geißböcke, die unter anderem mit dem 17 Jahre alten Talent Jan Thielmann aufliefen, überraschten den haushohen Favoriten: Treffer von Jhon Cordoba (73.) und Sebastiaan Bornauw (86.) brachte dem Team von Trainer Markus Gisdol den umjubelten Sieg gegen die Werkself, bei der zu allem Überfluss noch Aleksandar Dragovic (Gelb-Rot) und Leon Bailey (Rot) vom Platz flogen. Für die Kölner war dieser Sieg der Auftakt des Aufwärtstrends, der den Aufsteiger in sichere Gefilde brachte.
Topfakt
Der 1. FC Köln erzielte in dieser Saison bereits elf Tore mit dem Kopf – das ist Bundesliga-Bestwert!
Schlüsselspieler: Jonas Hector
Er ist der Mann, der bei den "Geißböcken" vorangeht: Kapitän Jonas Hector ist beim 1. FC Köln Führungsspieler, Leistungsträger und Identifikationsfigur in einem. Auch weil der Nationalspieler eine starke Saison spielt, stehen die Zeichen in der Domstadt auf Klassenerhalt. Egal ob im Mittelfeldzentrum oder als Linksverteidiger: Der laufstarke 29-Jährige ist eine unverzichtbare Größe im Spiel der Kölner und zeigt sich in dieser Spielzeit sogar extrem torgefährlich. Vier Tore erzielte Hector bereits – und damit fast so viele wie in seinen vorherigen vier Bundesliga-Spielzeiten (fünf) zusammen.
Überraschung: Markus Gisdol
Allzu groß war die Freude rund um den 1. FC Köln nicht, als die "Geißböcke" im November Markus Gisdol als Achim Beierlorzers Nachfolger vorstellten. Doch der ehemalige Trainer des Hamburger SV und der TSG Hoffenheim avancierte allen Unkenrufen zum Trotz innerhalb von nicht einmal 100 Tagen zum Publikumsliebling beim Traditionsverein vom Rhein. Mit seiner bodenständigen Art, harter Arbeit und den notwendigen Änderungen hat Gisdol beim FC großen Erfolg und damit das Herz der Anhänger erobert. Und wie es nicht anders sein könnte bei den jecken Kölnern: In den sozialen Netzwerken kursieren bereits Fotomontagen, die den gebürtigen Schwaben mit Meisterschale und DFB-Pokal zeigen.
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