Zwischenbilanz: Der Saisonverlauf von Eintracht Frankfurt
Nach der Verlegung des 26. Spieltags: Mehr als zwei Drittel der Saison sind bisher gespielt. Was lief gut bei den Clubs, was eher nicht so? Was waren die Highlights der bisherigen Spielzeit? bundesliga.de zieht eine Zwischenbilanz für Eintracht Frankfurt.
Saisonverlauf
Dass die Saison für Eintracht Frankfurt keine leichte werden würde, war vielen Fans und Verantwortlichen bewusst: Bereits Ende Juli musste die Eintracht in die Qualifikation zur Europa League nach Tallin, bis zum 25. Bundesliga-Spieltag folgten ganze 42 weitere Pflichtspiele. Eine Aufgabe, die spürbar an den Kräften vieler Spieler zehrte.
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Dementsprechend liest sich auch der Saisonverlauf der Hessen: Nach vielen Hochphasen folgten immer wieder Niederlagenserien. Vor allem der November und Dezember brachte so manchen Vereinsanhänger zur Verzweiflung: Hier holte das Team von Adi Hütter nur einen Punkt aus sieben Pflichtspielen.
In der Winterpause reagierte Hütter und stellte das System von Dreier- auf Viererkette um - mit Erfolg: Die Mannschaft holte zehn Punkte aus den ersten vier Spielen. Mit ihrer stürmischen Spielweise und den lauten Fans im Rücken überraschte die Eintracht auch die Teams aus dem oberen Tabellendrittel im eigenen Stadion (2:2 gegen Dortmund, 3:0 gegen Leverkusen, 5:1 gegen Bayern, 2:0 gegen Leipzig). Mit 28 Punkten aus 24 Spielen stehen die Frankfurter nun auf dem 12. Tabellenplatz und sind weiterhin in allen drei Wettbewerben vertreten.
Topspiel: 5:1-Sieg gegen Bayern München
Das Topspiel der bisherigen Saison ist zweifelsohne der furiose Sieg gegen den Rekordmeister aus München. Vor dem Spiel waren die Hoffnungen, etwas Zählbares mitzunehmen, sehr gering. Doch das Spiel nahm schnell eine Eigendynamik an: Jerome Boateng sah bereits in der 10. Spielminute die Rote Karte, danach drehten die Adler aus Frankfurt richtig auf und feierten einen starken 5:1-Sieg gegen die Bayern. Einziger Wermutstropfen: Anschließend gewann die Eintracht bis zum Jahresende kein Bundesliga-Spiel mehr.
Topfakt
Aus den vier Heimspielen gegen die Topteams Bayern, Leipzig, Dortmund und Leverkusen gab es zehn von zwölf möglichen Punkten (drei Siege und nur gegen den BVB ein Unentschieden – 2,5 Punkte im Schnitt).
Schlüsselspieler: Filip Kostic
Filip Kostic hat einen großen Anteil am Erfolg der Eintracht. Der Serbe kommt in dieser Saison auf vier Tore und acht Vorlagen in der Bundesliga und ist vor allem für seine Kampf- und Laufbereitschaft bis in die Nachspielzeit bekannt. Seit seiner Zeit unter Adi Hütter ist der linke Flügel das Hoheitsgebiet des 27-Jährigen, auf dem er seine Leistung konstant hochhält. "Er spielt Fußball wie kein anderer: mit einer unglaublichen Dynamik, mit einem unglaublichen Durchsetzungsvermögen", lobt Hütter den Linksfuß. Und Torhüter Kevin Trapp schwärmt von seinem Mitspieler: "Den kriegst du nicht klein. Er ist ein Mentalitätsmonster." Damit hat Trapp nicht unrecht: In 43 Pflichtspielen kommt Kostic auf die längste Einsatzzeit aller Adler (40 Spiele, 3580 Einsatzminuten).
Überraschung: Unerwartete Torjäger
Mit Timothy Chandler und Martin Hinteregger hat die Eintracht zwei Torjäger in ihren Reihen, die man vor der Saison wohl nicht auf dem Zettel hatte. Vor allem in der Hinrunde wurde Hinteregger zum torgefährlichsten Verteidiger der Liga und steht nun bei sechs Treffern. "Ich möchte den Fans etwas für die tolle Stimmung zurückgeben und versuchen mehr Tore zu machen", sagte der Österreicher nach dem ersten Saisonspiel gegen die TSG Hoffenheim, als er in der 1. Minute den Treffer des Tages machte.
Teamkollege Chandler avancierte zu Beginn der Rückrunde zur alternativen Offensivkraft. Nachdem Hütter auf Viererkette umgestellt hatte, kam der 29-Jährige auf der rechten Außenbahn zum Einsatz und glänzte mit vier Toren in den ersten vier Spielen. "Eigentlich schieße ich immer nur zwei Tore pro Saison, aber jetzt ist es ein unglaubliches Gefühl und ich hoffe, dass noch ein paar Treffer dazukommen", freute sich Chandler nach dem Spiel gegen den FC Augsburg, in dem er seinen ersten Bundesliga-Doppelpack schnürte.
Simon Schmortte
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