Johannes Geis und Florian Kainz: 1. FC Köln nimmt mit Bundesliga-Verstärkungen den Aufstieg ins Visier
Köln - Nach der Hinrunde in der 2. Bundesliga hat der 1. FC Köln den direkten Wiederaufstieg fest ins Auge gefasst. Zusammen mit dem Hamburger SV bilden die "Geißböcke" nach der Hälfte der Saison das Spitzenduo - nur ein Punkt trennt die Kölner vom Konkurrenten aus dem Norden und dem ersten Tabellenplatz. Eine gute Bilanz - für die Macher in der Domstadt offensichtlich kein Grund, sich zurückzulehnen. Mit Johannes Geis und Florian Kainz hat der 1. FC Köln vor dem Rückrundenstart auf dem Transfermarkt jetzt noch einmal nachgelegt.
Dass die Kölner Verantwortlichen rund um Geschäftsführer Sport Armin Veh sich grundsätzlich eine Verstärkung im defensiven Mittelfeld gewünscht hatten, war in den letzten Wochen kein Geheimnis mehr rund um das Geißbockheim im Kölner Grüngürtel. Dringlich erschien die Baustelle aber zunächst nicht. "Wir wollten auf dieser Position eigentlich im Winter nichts machen, aber weil sich so viele Spieler verletzt haben, die diese Position bekleidet haben, mussten wir handeln", erklärt Veh. Marco Höger hatte immer wieder mit körperlichen Problemen zu kämpfen, Vincent Koziello fällt noch länger aus. Plötzlich war Bedarf da.
Fündig wurden die Kölner dabei auf Schalke: Johannes Geis soll in der Rückrunde auf der zentralen Position im Mittelfeld für Ordnung im Spiel des 1. FC Köln sorgen. Der 25-Jährige spielte bei den Königsblauen nach einjähriger Leihe im Vorjahr zum FC Sevilla kaum noch eine Rolle. Nun soll der Mittelfeldmann, der einst beim 1. FSV Mainz 05 unter Thomas Tuchel seinen Durchbruch feierte, am Rhein wieder zu alter Form finden. "Er hat die Chance sich zu zeigen – für uns, aber auch für sich selbst", ordnet Veh den Deal aus Kölner Sicht ein.
Geis: "Wenn man die Chance bekommt, muss man sie nutzen"
Konkurrenzlos ist Geis dabei freilich nicht: Mit Höger haben die Kölner bereits einen (allerdings verletzungsanfälligen) "Sechser" im Kader. Auch Salih Özcan, Vincent Koziello und Routinier Matthias Lehmann können die Position bekleiden. Der Neuzugang ist sich seiner Situation aber bewusst: "Egal, wo ich hingegangen wäre, es wäre überall Konkurrenz da gewesen. Ich stelle mich der Situation. Wenn man die Chance bekommt, muss man sie dann auch nutzen."
Kingsley Schindler wechselt im Sommer zum 1. FC Köln
Bereits am Mittwoch feierte der Ex-Schalker im Testspiel gegen den RCD Mallorca seine Premiere. Die 0:1-Niederlage der Kölner konnte er jedoch nicht abwenden. Dennoch gab es nach der Partie prompt ein Sonderlob von Trainer Markus Anfang: "Er hat es gut gemacht. Er hat viele Bälle nach vorne mitgenommen und Impulse gesetzt. Dafür, dass er erst so kurz da ist, hat er schon gut verstanden, um was es uns geht." Neben seinem guten Spielverständnis soll Geis auch mit seinem feinen Füßchen bei Standards für Gefahr sorgen - bisher durchaus ein Schwachpunkt im Spiel der Kölner.
Der Neuzugang auf der "Sechs" ist aber nicht die einzige Baustelle, die man beim 1. FC Köln in diesem Winter angegangen ist. Schon länger konnte der Kader der Geißböcke keinen gelernten Linksaußen aufweisen. Doch auch für diese Planstelle wurde Armin Veh nun im Winter fündig - beim SV Werder Bremen. Mit Florian Kainz haben die "Geißböcke" einen weiteren Spieler aus der Bundesliga an den Rhein geholt - und damit eine direkte Verstärkung.
"Es ist kein Geheimnis, dass wir auf links so einen Spieler gesucht haben. Im Sommer haben wir uns für Dominick Drexler entschieden und deshalb niemanden mehr für die linke Seite geholt, das ist ja auch immer eine Budgetfrage", erklärt Veh die Verpflichtung. Kainz, der am kommenden Freitag noch den Medizincheck in Köln absolvieren muss, bevor sein Wechsel offiziell verkündet werden kann, schafft nun mehr Optionen für Markus Anfang im offensiven Mittelfeld. "Er ist ein Spieler, der mit seinen Eigenschaften gut zu uns passt, er ist gut im Eins-gegen-Eins", führt Veh aus. "Wenn wir im 3-5-2 spielen kann er die Achter-Position besetzen. Er kann auch die linke Seite alleine übernehmen. Er ist sehr variabel." Der 26-Jährige kam bei Werder in der Hinrunde achtmal zum Einsatz und steuerte eine Torvorlage bei. Beim FC winken dem Flügelspieler nun mehr Spielminuten als in Bremen.
Das Ziel beim 1. FC Köln lautet Wiederaufstieg
Gemeinsam haben beide Neuverpflichtungen, dass man sie beim 1. FC Köln nicht als Zweitliga-Spieler sieht. "Dass er es kann, hat er ja schon bei Mainz und auf Schalke bewiesen", kommentiert Veh, was man sich von Johannes Geis verspricht - in Topform hat der nunmehr ehemalige Schalker genauso das Zeug für die Bundesliga wie der Neuzugang für den Flügel. "Flo ist ein Spieler, den ich, wenn wir in der Bundesliga spielen würden, auch gerne gehabt hätte", beantwortete Veh in diesen Tagen die Frage, ob der Kainz-Transfer auch ein Vorgriff auf die nächste Saison sei.
Einigung über Wechsel von Florian Kainz vom SV Werder Bremen zum 1. FC Köln
Dass der 1. FC Köln in der nächsten Spielzeit wieder oben mit dabei sein möchte, ist kein Geheimnis. Die Planungen am Geißbockheim sind voll auf die Mission Wiederaufstieg ausgerichtet. Mit Kingsley Schindler haben die Kölner passend dazu auch bereits die nächste Verstärkung eingetütet. Der Kieler Offensivspieler wird im Sommer zum 1. FC Köln wechseln. Ein Selbstläufer wird der Aufstieg für die Kölner aber trotz der beiden Winter-Neuzugänge nicht, mahnt Geschäftsführer Veh: "Du bist nicht davor gefeit, dass du es am Ende doch nicht schaffst, auch wenn du vielleicht eine der besten Mannschaften hast." Dennoch ist das Ziel der "Geißböcke" klar. "Wir werden alles dafür tun, um es zu erreichen." Johannes Geis und Florian Kainz sollen dabei in der Rückrunde ihren Anteil haben.
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