Traditionsduell am Sonntag: Der 1. FC Köln empfängt den 1. FC Nürnberg
Am Sonntag treffen mit dem 1. FC Köln und den 1. FC Nürnberg zwei Traditionsmannschaften erstmals nach über zehn Jahren wieder in einem Pflichtspiel aufeinander. Während die Domstädter dabei auf ihren Toptorjäger Tim Lemperle verzichten müssen, überzeugt bei den "Clubberern" ausgerechnet ein Kölner Eigengewächs.
Am Mittwochabend waren Linton Maina und Leart Paqarada vom 1. FC Köln schwer gefordert. Flutlichtspiel. Champions League. Allerdings fanden sich die beiden Fußballprofis nicht auf dem Platz wieder, dort standen sich Borussia Dortmund und der FC Barcelona gegenüber. Sie verbrachten ihre Zeit stattdessen im "Goldenen Schuss" - eine Bar in der Domstadt - wo sie die Fans mit frisch gezapftem Kölsch versorgten. Eine PR-Aktion ihres Vereins, der seinen Spielern unterschiedlichste Aufgaben in der Stadt auferlegte und so zum Beispiel Philipp Pentke in eine Bäckerei und Max Finkgräfe und Dejan Ljubicic in eine ortsansässige Bankfiliale schickte.
Das ist die Tabelle der 2. Bundesliga nach dem 15. Spieltag
"Die Fans geben uns auf und neben dem Platz so viel Rückhalt. Es war schön, etwas zurückzugeben und den Abend gemeinsam zu genießen", schwärmte Maina hinterher. Selbst wird der 25-Jährige mit seinem "Effzeh" wohl nicht so schnell im höchsten europäischen Wettbewerb antreten - auch wenn unter der Woche der dort erfahrene Jusuf Gazibegović verpflichtet wurde - in den vergangenen Wochen wussten er und sein Team den Fans aber durchaus auch auf dem grünen Rasen zu gefallen und ihnen dort etwas "zurückzugeben".
Ein Kölner Eigengewächs überzeugt beim FCN
Aus den vergangenen fünf Ligaspielen holten die Kölner schließlich ganze 13 Zähler und kletterten am 15. Spieltag in der Tabelle auf Rang sechs. Hinzu kamen außerdem die beiden Pokalerfolge gegen Holstein Kiel und Hertha BSC. Die Brust der Domstädter ist also derzeit breit, was gegen den kommenden Gegner nur helfen wird. Am Sonntag (13.30 Uhr) gibt sich schließlich der 1. FC Nürnberg die Ehre im RheinEnergieStadion und kommt selbst mit einer kleinen Krise im Nacken daher. Von ihren vergangenen sechs Pflichtspielen haben die "Clubberer" keins gewonnen und zeigen durchaus Respekt vor den Domstädtern und ihren Fans: "Bei dem Publikum müssen wir auch bei uns bleiben, um so wenig wie möglich deren Hymne zu hören", so FCN-Coach Miroslav Klose im Vorfeld.
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Trotzdem sollte das Team von Cheftrainer Gerhard Struber gewarnt sein, zumal der Gegner einen "Insider" in seinen Reihen weiß. Jens Castrop wurde zwar in Düsseldorf geboren, verbrachte aber fast seine ganze Jugend in den Nachwuchsmannschaften des "Effzeh" und wechselte im Sommer 2023 schließlich an den Valznerweiher, wo ihm der sofortige Durchbruch gelang und er auch in dieser Spielzeit eine wichtige Rolle einnimmt. Der 21-jährige Mittelfeldspieler bringt es bisher auf zwei Tore und eine Vorlage in 13 Saisonspielen und war auch in der letzten Partie gegen die SV Elversberg erfolgreich.
Köln muss auf seinen Toptorjäger verzichten
Ihn in den Griff zu bekommen wird eine der Aufgaben des 1. FC Köln sein, der mit Tim Lemperle auf seinen eigenen Shootingstar aufgrund einer Muskelverletzung wird verzichten müssen. Für den Topscorer (acht Treffer und vier Vorlagen) müssen nun andere in die Bresche springen, die Hoffnungen ruhen insbesondere auf Damion Downs und Luca Waldschmidt. Nachdem sich die Domstädter zuletzt allerdings in der Defensive sehr stabil zeigten - viermal ohne Gegentor in fünf Ligaspielen - könnte ein Treffer möglicherweise schon für den Heim-Dreier ausreichen.
Der letzte direkte Vergleich mit dem 1. FC Nürnberg liegt dabei schon weit zurück, tatsächlich trafen beide Vereine letztmals vor über zehn Jahren, in der Saison 2011/12 aufeinander - damals noch in der Bundesliga. Die Franken hatten jeweils das bessere Ende für sich und siegten im Hin- wie auch im Rückspiel mit 2:1. Eine schönere Erinnerung haben die Kölner da schon eher an das Jahr 1962, als sich sich mit einem 4:0-Erfolg gegen die Franken die deutsche Meisterschaft sicherten. Davon ist Strubers Team gerade mindestens so weit weg wie von der Champions League. Die Meisterschaft in der 2. Bundesliga am Saisonende würde den meisten Kölnern aber sicherlich schon reichen.
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