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Der Hamburger SV bekommt es zum Rückrunden-Auftakt mit dem FC Schalke 04 zu tun
Der Hamburger SV bekommt es zum Rückrunden-Auftakt mit dem FC Schalke 04 zu tun - © Lars Baron/Getty Images
Der Hamburger SV bekommt es zum Rückrunden-Auftakt mit dem FC Schalke 04 zu tun - © Lars Baron/Getty Images
2. Bundesliga

Zwei Schwergewichte im Schlagabtausch: Hamburger SV und FC Schalke 04 mit breiter Brust ins Jahresfinale

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Viel mehr Tradition kann in der 2. Bundesliga kaum aufeinandertreffen: Zum Auftakt der Rückrunde bekommt es der Hamburger SV mit dem FC Schalke 04 zu tun (Anpfiff: Samstag, 20:30 Uhr). Für beide Schwergewichte ist der Schlagtausch die Chance, das Jahr 2021 versöhnlich zu beenden – auf einem Aufstiegsrang. Sowohl der HSV als auch die "Königsblauen" gehen mit Rückenwind in den Jahresabschluss.

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Das siegreich bestrittene Heimspiel gegen Hansa Rostock (3:0) war gerade beendet, da drehten sich die Gedanken von HSV-Coach Tim Walter bereits um den Kracher gegen den FC Schalke 04 zum Abschluss des Jahres. "Wir freuen uns, wenn wir solche Spiele haben. Wir gehen voller Energie in diese Woche und wollen auch da siegreich sein", gab Walter die entsprechende Marschroute vor. Die Brust ist breit beim Hamburger SV. Weil die Mannschaft den dritten klaren Heimsieg in Serie feiern konnte. Weil der HSV durch den Erfolg gegen Rostock erstmals seit dem ersten Spieltag auf einen Aufstiegsrang gesprungen ist.

Und vor allem, weil die Hanseaten, um es mit ihrem Trainer zu sagen, eine richtig gute Entwicklung durchgemacht hat. Trotz Rückschlägen wie zuletzt die 0:1-Niederlage in Hannover ist der einstige Bundesliga-Dino offensichtlich auf dem richtigen Weg, um realistisch um den Aufstieg zu kämpfen. Das ist auch in der Tabelle abzulesen, wenngleich Walter dem nicht allzu viel Bedeutung beimessen möchte. "Gegen Rostock ist sichtbar geworden, dass wir uns in verschiedenen Punkten einfach weiterentwickelt haben. Wir haben mehr Konsequenz vor dem gegnerischen Tor, wir verteidigen inzwischen aber auch sehr aggressiv“, betont der HSV-Coach die positive Tendenz in der Hamburger Saison.

Noch keine Niederlage zuhause (vier Siege und fünf Unentschieden) – besonders im Volkspark sind die Hanseaten eine Macht geworden, schossen zuletzt neben Rostock auch Regensburg (4:1) und Ingolstadt (3:0) aus dem Stadion. Ein Pfund, mit dem der HSV wuchern kann: die stabile Defensive. Mit 17 Gegentoren stellt die Walter-Elf die beste Abwehrreihe der 2. Bundesliga, auch offensiv kommen die "Rothosen" zunehmend in Schwung. Mit einem Doppelpack gegen den FC Hansa unterstrich auch Mittelstürmer Robert Glatzel (acht Saisontore) seinen Formaufschwung. Rechtzeitig zum großen Schlagabtausch der Zweitliga-Schwergewichte gegen den FC Schalke 04 scheint der HSV seiner Idealverfassung ein gewaltiges Stück nähergekommen zu sein.

Auf ihren Top-Torjäger müssen die königsblauen Gäste dagegen verzichten: Simon Terodde (zwölf Treffer) muss bereits seit Wochen verletzt pausieren und wird auch zum Jahresabschluss bei seinem Ex-Verein nicht rechtzeitig fit. Doch Schalke präsentierte sich zuletzt ohne ihren abschlussstarken Stürmer offensiv flexibel wie selten zuvor, schoss sich beim überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg den Frust von der Seele. Zuvor hatte S04 im Spitzenspiel am Millerntor den Kürzeren gezogen, unterlag bei Herbstmeister FC St. Pauli 1:2. Eine weitere Niederlage gegen ein Top-6-Team, hatten die "Königsblauen" in der Hinrunde in den Duellen mit besten sechs Mannschaften nur gegen Paderborn (1:0) gewinnen können.

Auch im Hinspiel zum Saisonauftakt musste Schalke trotz frühem Führungstreffer durch Terodde die Waffen strecken, verlor gegen den HSV letztlich verdient mit 1:3. Dafür wollen sich die "Knappen" am Samstagabend im Topspiel des 18. Spieltags revanchieren. Keine unlösbare Aufgabe aus Sicht der Schalker, wie beispielsweise Darko Churlinov kund tat: "Es muss einfach jeder einzelne Spieler hundert Prozent geben. Wir haben genug Qualität in der Mannschaft. Wenn wir hundert Prozent geben, mache ich mir gar keine Sorgen", sagte die Leihgabe des VfB Stuttgart, die gegen Nürnberg ihr erstes Tor im S04-Dress erzielen konnte. Breite Brust also auch bei den Gästen, die nur aufgrund der etwas schlechteren Tordifferenz in der Tabelle hinter dem HSV stehen.

Eine Schalker Trumpfkarte, die auch zum Jahresabschluss stechen soll, sind dabei die Standardsituationen: Bereits neun Treffer erzielte die Mannschaft von Trainer Dimitrios Grammozis bei ruhendem Ball, einzig Regensburg ist in dieser Kategorie gefährlicher. Gerade Linksverteidiger Thomas Ouwejan sticht mit seinen Qualitäten bei Eckbällen und Freistößen heraus – die kopfballstarken Akteure der "Königsblauen" freuen sich über die passgenauen Hereingaben des niederländischen Neuzugangs. Und wer weiß: Vielleicht gelingt es auch bei defensiv- und heimstarken Hamburgern. Es ist der Schlagabtausch der Schwergewichte, es geht zum Rückrundenauftakt um einen versöhnlichen Jahresabschluss: Beide Teams sind als Dritter und Vierter punktgleich, der Sieger der Partie überwintert in den Top drei.