Merlin Polzin beobachtet das Training
Merlin Polzin beobachtet das Training - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn
Merlin Polzin beobachtet das Training - © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Marcel von Fehrn
2. Bundesliga

HSV zu Gast in Karlsruhe: Schwere Aufgabe für Interimstrainer Polzin

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Der Hamburger SV muss nach dem Trainerwechsel am 14. Spieltag der 2. Bundesliga ausgerechnet beim Zweitplatzierten in Karlsruhe ran - auf Interimstrainer Merlin Polzin wartet am Sonntag eine schwierige Aufgabe. Kann er den HSV kurzfristig wieder auf Kurs bringen?

Der Hamburger SV hat stürmische Tage hinter sich. Nach dem enttäuschenden 2:2 gegen Schalke 04 und einer intensiven Situationsanalyse zog der Verein die Reißleine, um das drohende Abdriften in der Tabelle zu stoppen: Cheftrainer Steffen Baumgart wurde am Sonntagmorgen (24. November) mit sofortiger Wirkung freigestellt. Interimstrainer Merlin Polzin übernahm das Kommando und soll die Rothosen am Sonntag im schweren Auswärtsspiel beim Karlsruher SC zurück auf Kurs bringen. Bereits am Dienstag leitete der gebürtige Hamburger seine erste Trainingseinheit - der Auftakt zu einer schwierigen Mission.

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"Unsere Analyse der aktuellen Situation (...) hat nochmals verdeutlicht, dass wir für den Weg aus der Leistungs- und Ergebniskrise einen neuen Impuls für nötig erachten", erklärte Sportvorstand Stefan Kuntz zur Freistellung von Baumgart. Polzin, der seit 2020 als Assistenztrainer im Trainerteam der Rothosen tätig ist, kennt die Mannschaft und die Herausforderungen, die vor ihm liegen. Unterstützung erhält er dabei von U21-Cheftrainer Loic Fave und dessen Assistenten Richard Krohn - ein Trio, das nun alles daran setzen will, das ins Wanken geratene Schiff zu stabilisieren.

Am Sonntag wird Merlin Polzin zum zweiten Mal als Verantwortlicher an der Seitenlinie stehen. Beim ersten Mal - im Februar dieses Jahres - spielte der HSV bei Hansa Rostock 2:2 und verpasste den angestrebten Auswärtsdreier nur knapp. Dieses Mal soll der Sieg gelingen, auch wenn allen Beteiligten die Schwere der Aufgabe bewusst ist. Der HSV treibt aktuell in unruhigen Gewässern und steckt mitten in einer der schwierigsten Phasen seiner Zweitligageschichte. Nach fünf Pflichtspielen ohne Sieg (inklusive DFB-Pokal) ist der Aufstiegsfavorit ins Tabellenmittelfeld abgerutscht - und steht sportlich so schlecht da wie noch nie zuvor im siebten Jahr der 2. Bundesliga. 

Zwischen Euphorie und Existenzkampf

Nach einem trainingsfreien Montag startete der HSV am Dienstag in die Vorbereitung auf das anstehende Auswärtsspiel beim Karlsruher SC. Unter Polzins Leitung fand eine rund 75-minütige Einheit statt, die sich durch eine Mischung aus hoher Intensität und lockerer Atmosphäre auszeichnete. Neben den Langzeitverletzten Robert Glatzel und Ludovit Reis fehlten auch Jonas Meffert (angeschlagen) sowie Moritz Heyer und Levin Öztunali, die fortan bei der U21 trainieren werden.

Die Aufgabe im Wildparkstadion könnte jedoch kaum schwieriger sein. Der Karlsruher SC präsentierte sich beim 3:2-Sieg in Fürth nach einer kurzen Durstrecke von drei sieglosen Spielen in Serie höchst effizient und reitet als Tabellenzweiter auf einer Euphorie-Welle. Für den HSV, der in den letzten fünf Pflichtspielen sieglos blieb, gleicht die Partie eher einer gefährlichen Fahrt durch stürmisches Gewässer. Zudem sprechen die jüngsten direkten Duelle nicht für die Hamburger - zwei Niederlagen und ein Remis bei insgesamt zehn Gegentoren verdeutlichen die Schwierigkeiten gegen die Badener.

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Für Polzin und sein Team wird es entscheidend sein, die Mannschaft nicht nur taktisch, sondern auch mental wieder auf Kurs zu bringen. Die Hanseaten müssen in Karlsruhe beweisen, dass sie den Widrigkeiten trotzen können. Ein Sieg wäre nicht nur ein dringend benötigter Befreiungsschlag, sondern auch ein Signal an die Konkurrenz und die eigenen Fans: Der HSV ist noch nicht untergegangen und hat die Reise Richtung Bundesliga nicht aufgegeben. Klar ist jedoch, dass Interimstrainer Polzin auf dieser schwierigen Fahrt ein sicherer Steuermann sein muss - nur dann wird das Ziel sicherer Hafen wieder in Sichtweite rücken.