2. Bundesliga: Die Top-8-Teams im Aufstiegscheck
Die Rückrunde der Saison 2022/23 in der 2. Bundesliga steht bevor. Nachdem jeder einmal gegen jeden anderen Verein gespielt hat, ergibt die Tabelle bereits ein aufschlussreiches Bild. Doch wer steht am Ende auf den begehrten Aufstiegsplätzen? bundesliga.de macht den Check und verrät, was für die Top-8 der Tabelle spricht.
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Platz 1: SV Darmstadt 98, 36 Punkte
In fünf der letzten sechs Spielzeiten in der 2. Bundesliga ist der Herbstmeister nicht aufgestiegen. Das ist kurios und vollkommen ungewöhnlich. Aus statistischer Sicht spricht also viel dafür, dass Herbstmeister Darmstadt 98 es diesmal schaffen wird. Das Zünglein an der Waage können im Aufstiegsrennen die starken Standardsituationen sein: Die Lilien trafen zehnmal nach ruhenden Bällen, das ist der Bestwert der 2. Bundesliga (zusammen mit Kaiserslautern). Dazu passt, dass Darmstadt die meisten Kopfballtore aller Teams erzielte (neun) und Tobias Kempe, der viele Standards ausführt, der beste Vorbereiter der Liga ist (acht Assists).
Platz 2: Hamburger SV, 34 Punkte
Seit dem Abstieg aus der Bundesliga 2018 gilt der HSV stets als heißester Aufstiegskandidat, doch bisher gelang der große Wurf nicht. Die Qualität im Team spricht aber dafür, dass sich die Hanseaten diesmal durchsetzen. Hamburg hat die spielstärkste Mannschaft der 2. Bundesliga, spielte nach Magdeburg die meisten Pässe, von denen 86 Prozent den Mitspieler fanden – keine andere Mannschaft der Liga ist so passsicher. Mit Robert Glatzel stürmt zudem der beste Torjäger der 2. Bundesliga für den HSV (elf Treffer). Eigentlich muss es der HSV endlich schaffen!
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Platz 3: 1. FC Heidenheim, 33 Punkte
Die Heidenheimer können sich auf ihre Heimstärke verlassen. Der FCH stellt die beste Heimmannschaft der 2. Bundesliga und darf in der Rückrunde zu Hause einmal öfter spielen als auswärts. Zu Hause hat Heidenheim sowohl den HSV als auch Darmstadt noch zu Gast, die beiden Teams, der die derzeit vor der Elf von Trainer Frank Schmidt stehen. Heidenheim ist in der Offensive wahnsinnig abgezockt: Gemessen am xGoals-Wert (21) hat der Club bemerkenswert viele Tore erzielt (33). Das heißt: der FCH benötigt nicht viele Chancen, um Spiele für sich zu entscheiden. Wenn Torjäger Tim Kleindienst (neun Treffer) weiter knipst wie bisher, ist der Aufstieg drin.
Platz 4: 1. FC Kaiserslautern, 29 Punkte
Der Aufsteiger spielt ganz vorne mit und könnte den Durchmarsch schaffen. Dafür spricht, dass auf der Trainerbank mit Dirk Schuster ein Mann sitzt, der den Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga schon einmal gepackt hat: 2014/15 mit Außenseiter Darmstadt. Das Faustpfand der Mannschaft ist die Erfahrung, denn das Durchschnittsalter der eingesetzten Spieler beträgt 28 Jahre. Die FCK-Profis müssen niemanden mehr etwas beweisen. Bei vielen geht es nur um das Sahnehäubchen der Karriere. Stellvertretend dafür steht Terrence Boyd, der schon jetzt mehr Tore erzielt hat (acht) als in seiner kompletten Zweitliga-Karriere zuvor (sechs).
Platz 5: Hannover 96, 28 Punkte
Hannover überzeugt unter Trainer Stefan Leitl (der mit Fürth schon einmal den Aufstieg geschafft hat) mit hoher Einsatzbereitschaft: 96 bestritt die meisten Zweikämpfe (durchschnittlich 216 Duelle pro Partie). Auf die Defensive ist Verlass, denn nur Darmstadt kassierte weniger Gegentore (15) als Hannover (18). Zu verdanken ist das dem besten Torwart der 2. Bundesliga: Ron-Robert Zieler kann die meisten Zu-Null-Spiele und die prozentual meisten abgewehrten Bälle vorweisen. Zieler hielt in der Hinrunde weltmeisterlich. Zudem spielt Angreifer Cedric Teuchert spielt die beste Saison seiner Karriere (sieben Treffer). Viele Gründe für einen möglichen Aufstieg.
Platz 6: SC Paderborn 07, 26 Punkte
Der SC Paderborn hat von allen Aufstiegskandidaten den geringsten Druck, denn der SCP ging mit vier Niederlagen in die Winterpause. In Ostwestfalen werden sie hoffen, dass sie ihre Krise damit wohlmöglich schon hinter sich haben. Paderborn hat eine großartige Offensive: Der SCP erzielte die meisten Tore aller Teams (35). Mit Robert Leipertz, Marvin Pieringer und Felix Platte haben gleich drei Spieler sechsmal oder öfter getroffen. Zudem hat die Elf von Trainer Lukas Kwasniok das Umschaltspiel perfektioniert: Paderborn erzielte die meisten Kontertore (sieben).
Die Zahlen der Hinrunde der 2. Bundesliga
Platz 7: Fortuna Düsseldorf, 26 Punkte
Die Düsseldorfer können, ähnlich wie Heidenheim, auf ihre Heimstärke bauen. Die Fortuna hat zu Hause 2,0 Punkte pro Spiel geholt, auswärts 1,1. In der Rückrunde darf das Team noch neunmal zu Hause antreten. In 2023 müssen die direkten Konkurrenten Darmstadt, HSV, Heidenheim und Hannover alle noch bei in Düsseldorf bestehen. Freude macht den Verantwortlichen um Trainer Daniel Thioune besonders die Entwicklung von Dawid Kownacki, der sich zu einem Spitzenspieler der 2. Bundesliga entwickelt hat und bereits zwölf Scorer-Punkte sammelte. Er kann die engen Spiele für sein Team entscheiden.
Platz 8: Holstein Kiel, 25 Punkte
Es wäre höchst passend zum 60. Geburtstag der Bundesliga im Jahr 2023, wenn erstmals ein Vertreter aus dem nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein in der höchsten deutschen Spielklasse vertreten wäre. Doch Kiel kann sich nicht nur die Hoffnung stützen. Die Holstein-Defensive steht seit Jahren für Zuverlässigkeit und das gilt auch in 2022/23, für Kiel gab es jeweils nur ein Gegentor nach Ecke und eines per Weitschuss. Offensiv stimmt es ebenfalls: Sieben Tore nach Flanken aus dem Spiel sind ebenso überdurchschnittlich wie die vier Tore nach Ecken. Insgesamt trafen nur zwei Teams öfter als die Norddeutschen und Steven Skrzybski spielt die Saison seines Lebens (zehn). Eine Aufholjagd erscheint daher machbar.
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