1. FC Köln im Check: Als Einheit zum Klassenerhalt im schwierigen zweiten Jahr
Der Saisonstart rückt näher, am 18. September beginnt die neue Saison! bundesliga.de nimmt bis dahin alle Clubs unter die Lupe - hier der 1. FC Köln.
Kader
Einen großen Umbruch gab es nach dem Klassenerhalt beim 1. FC Köln nicht, obwohl gleich 13 Spieler den Verein verlassen haben. Zu groß war der Kader geworden, nachdem zahlreiche Leihspieler zurückgekommen waren. Bei den Zugängen haben sich die "Geißböcke" zurückgehalten: Einzig Ron-Robert Zieler kam als externer Neuzugang - der ehemalige Nationaltorhüter, einst beim FC in der Jugend ausgebildet, kehrt von Hannover 96 ans Geißbockheim zurück und soll den Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten erhöhen. Dazu setzen die Kölner auf Salih Özcan (Holstein Kiel) und Jannes Horn (Hannover 96), die in der vergangenen Saison in der 2. Bundesliga auf Leihbasis Spielpraxis sammelten, sowie junge Talente wie Tim Lemperle oder Robert Voloder, die aus der eigenen Jugend rücken. Das bedeutet allerdings auch: Auf Führungsfiguren wie Torwart Timo Horn, Nationalspieler Jonas Hector oder Top-Angreifer Jhon Cordoba (13 Saisontore 2019/20) kommt noch mehr Verantwortung zu. Im Kampf um den Klassenerhalt wird es für die "Geißböcke", denen Leihgabe Mark Uth (nun wieder FC Schalke 04) abgeht, allerdings vor allem um ein funktionierendes Kollektiv gehen.
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Schlüsselspieler: Sebastiaan Bornauw
Als großes Abwehrtalent galt Sebastiaan Bornauw vor seinem Wechsel im Sommer 2019 vom RSC Anderlecht zum 1. FC Köln. Dass diese Vorschusslorbeeren ihre Berechtigung hatten, bewies der junge Belgier in der vergangenen Spielzeit bei den "Geißböcken". Robust im Zweikampf, abgeklärt im Spielaufbau und dazu torgefährlich im gegnerischen Strafraum: Bornauw avancierte auf Anhieb zum Stammspieler bei den Domstädtern und war nicht nur wegen seiner sechs Saisontoren einer der großen Lichtblicke in einer wechselhaft verlaufenen Saison. Nun soll der 21 Jahre alte Innenverteidiger beim FC den nächsten Schritt machen, wie auch sein Mentor und Berater Daniel van Buyten fordert. "Er muss jetzt beweisen, dass das alles kein Zufall war", fordert der ehemalige HSV- und Bayern-Verteidiger. Die Kölner Fans, die den bodenständigen Bornauw längst in ihr Herz geschlossen haben, würde es freuen!
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Überraschung der Vorbereitung: Benno Schmitz
Die rechte Abwehrseite war beim FC in den vergangenen Jahren nicht gerade das Aushängeschild der Mannschaft: Mehrere Spieler durften sich auf der Position versuchen, eine Ideallösung haben die "Geißböcke" lange nicht finden können. Nun könnte sich allerdings dort jemand in den Vordergrund schieben, der in seiner Zeit beim FC mitunter ein Schattendasein führte. Mit engagierten Auftritten hat sich Benno Schmitz in der Vorbereitung einen Vorsprung vor der Konkurrenz erarbeitet und dürfte Kingsley Ehizibue als Platzhirsch in der Abwehrkette verdrängt haben. Mit Ruhe am Ball und im Zweikampf soll der 25-Jährige, der 2018 von RB Leipzig ans Geißbockheim wechselte, die Defensive der Kölner stabilisieren.
Trainer und Taktik
Nach dem erfolgten Klassenerhalt schenkt der 1. FC Köln weiter Markus Gisdol das Vertrauen - und verlängerte den Vertrag mit dem 51 Jahre alten Fußballlehrer vorzeitig bis 2023. "Er hat die Mannschaft im letzten Jahr in einer sehr schwierigen Situation übernommen. Bei allen Herausforderungen auf dem Weg zum Klassenerhalt hat er Mut und Führungsqualitäten bewiesen und es darüber hinaus geschafft, unsere Mannschaft, Routiniers und Youngster, weiterzuentwickeln", betonte FC-Sportchef Horst Heldt. Weiterentwicklung wird Gisdols Devise für die erste komplette Saison bei den "Geißböcken" sein. Taktisch flexibler, läuferisch engagierter, spielerisch stabiler - vor dem FC und seinem Trainer liegen eine Menge Aufgaben. Gerade zu Beginn des Jahres zeigten Cordoba, Hector und Co. allerdings, wie erfolgreich sie die Vorgaben umsetzen können. An diese galligen Auftritte gilt es für den ersten Bundesliga-Meister der Geschichte anzuknüpfen.
Topfakt
Der 1. FC Köln hat in den letzten 20 Bundesliga-Spielen immer mindestens ein Tor erzielt und weist damit die längste laufende Serie aller Bundesligisten auf. Bis zur Einstellung des Vereinsrekordes wären es für die Kölner noch elf Spiele. Den Bundesliga-Rekord des FC Bayern München (61 Spiele in Serie mit Torerfolg) können die Kölner allerdings in dieser Saison nicht knacken.
Saisonziel
In der Bundesliga etablieren - das ist auch im zweiten Jahr nach dem direkten Wiederaufstieg das Ziel für den 1. FC Köln. Im Kampf um den Klassenerhalt steht den "Geißböcken" eine äußerst anstrengende Saison bevor, das ist auch den Verantwortlichen bewusst. Die kommende Saison wird extrem herausfordernd. Bei vielen etwa gleichwertigen Teams spielt die Frage dann definitiv eine Rolle: 'Wie gut bist du als Team?' Und damit meine ich nicht nur die Mannschaft. Die Trainer, der Staff, unsere Ärzte, einfach alle", betonte FC-Coach Markus Gisdol im "kicker"-Interview. FC-Sportchef Horst Heldt geht sogar noch weiter und schwört das gewohnt unruhige Umfeld in Köln auf ein schwieriges Jahr ein: "Wir sind ein Club, der alles sehr intensiv lebt, im Positiven, aber auch im Negativen. Und das mag ich persönlich. Wenn es aber zu wichtigen Ereignissen kommt – und das wird die neue Saison sein – dann müssen alle an einem Strang ziehen", so der einstige Bundesliga-Profi. Als Einheit zum Klassenerhalt: Für den 1. FC Köln muss das in der Spielzeit 2020/21 die Maßgabe sein.
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