Früh in Top-Form: Union Berlin macht einfach weiter
In den ersten drei Saisonspielen holte der 1. FC Union Berlin sieben Punkte. Damit knüpft das Team von Trainer Urs Fischer direkt an die starke Vorsaison an und kann sich dabei auf die kompakte Defensive, ein Offensiv-Duo und die Fans an der Alten Försterei verlassen.
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Nach dem Heimsieg am Samstagabend hat der 1. FC Union Berlin zum vierten Mal in Folge in der Bundesliga mit 2:1 gegen RB Leipzig gewonnen. Damit setzte die Mannschaft von Urs Fischer eine beeindruckende Serie fort und fand sich sogar eine Stunde lang an der Tabellenspitze wieder. "Deutscher Meister wird nur der FCU!", schallte es am Samstagabend von den Rängen der Alten Försterei in Berlin-Köpenick. Diesen Zwischenstand verpassten die Hauptstädter zum Schlusspfiff jedoch knapp. Nach dem 2:0 von Sheraldo Becker in der 38. Spielminute zählte die "Eisernen" sieben Punkte sowie ein Tordifferenz von +4 Treffern und belegten damit zumindest vorübergehend die Tabellenspitze.
Spielbericht: Effizienter 1. FC Union Berlin ringt RB Leipzig nieder
Der Anschlusstreffer circa 60 Minuten später (83.) sorgt für den Torverhältnis-Gleichstand mit Borussia Mönchengladbach, die ein Tor mehr geschossen haben und deshalb wieder auf Platz Eins vorrückten. Doch die "Eisernen" lassen sich das Feiern nicht verderben. "Wäre schön, wäre Schluss", scherzte Unions Coach Fischer nach dem Spiel über den zweiten Rang, den die Köpenicker belegen. Die beste Laune an der Alten Försterei kommt nicht von ungefähr: Union ist immer noch ungeschlagen und zählt einen Sieg im Hauptstadt-Derby gegen Hertha BSC sowie den Erfolg gegen die Leipziger dazu. Vor allem bei letzteren scheint man schon zum Angstgegner zu werden.
Union Berlin dreht direkten Vergleich mit RB Leipzig
Im direkten Bundesliga-Vergleich mit den Sachsen liegen die Berliner mittlerweile sogar vorne. Von sieben Aufeinandertreffen im Oberhaus konnte der FCU vier für sich entscheiden, verlor nur drei Mal. Doch besonders die vier Siege in Folge macht ihnen keiner nach. Sogar der FC Bayern München gewann nur die letzten drei Partien – nimmt man ein viertes Duell dazu, steht dort ein 3:3-Unentschieden. Spannend dabei sind auch die Torschützen der kombinierten acht Union-Treffer aus diesen vier Zusammenkünften: Max Kruse und Marvin Friedrich (22.05.2021), Taiwo Awoniyi und Timo Baumgartl (03.12.2021), Sven Michel und Kevin Behrens (23.04.2022), Jordan Siebatcheu und Becker (20.08.2022).
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Kein einziger Spieler erzielte zwei dieser acht Tore. Hier bewahrheitet sich wieder ein Kredo: Die Eisernen sind als Kollektiv stark – und als eben dieses besiegten sie die Leipziger. Ganz besonders ist der 1. FC Union Berlin eine Macht daheim, im Stadion an der Alten Försterei sind die Köpenicker nahezu unbesiegbar. Nur zwei Heimspiele verloren die "Eisernen" in der abgelaufenen Saison – gegen den FC Bayern München und Borussia Dortmund. Gegen die Plätze drei bis achtzehn machten die Fischer-Schützlige das heimische Stadion zu einer Festung. Im Vorjahr 2020/21 ging sogar nur ein Heimspiel verloren.
Die Alte Försterei: Union Berlins Geheimwaffe
Mit derselben starken Bilanz startet man nun auch in die neue Saison. Aus zwei Heimspielen holten die "Eisernen" die vollen sechs Punkte. Der Trend aus den vergangenen zwei Saisons setzt sich also fort. Vor allem defensiv baute das Team hier zuletzt absolute Bollwerke. Mit 17 Heim-Gegentreffern lag man in der letzten Saison auf dem geteilten Platz drei hinter dem FC Bayern München und dem 1. FSV Mainz 05. Nur zwei Gegentreffer sind es bisher diese Saison.
Die "Eisernen" holten in der Vorsaison daheim zudem 13 Punkte mehr als auswärts (35 Punkte Heim, 22 Punkte auswärts). Damit standen die Köpenicker zwar absolut im Trend der Bundesliga, doch vor allem auf die Zuhause schwächeren Leverkusener (32 Auswärtspunkte) verlor das Fischer-Team auswärts wichtige Punkte im Kampf um die Champions League-Plätze. Schaffen es die Hauptstädter, die Heimleistungen auch auf fremdem Geläuf auf den Platz zu bringen, sind dem Erfolg des 1. FC Union Berlin keine Grenzen mehr gesetzt.
Becker und Siebatcheu - das neue Traum-Duo
Es gab einige Fragezeichen, wie und ob der 1. FC Union Berlin den Abgang von Top-Stürmer Taiwo Awoniyi zu Nottingham Forrest verkraften würde. Nun ist bereits nach drei Spieltagen der neuen Saison klar: Mit Siebatcheu hat ein weiterer Torjäger den Weg an die Alte Försterei gefunden, der zusammen mit seinem Sturm-Partner Sheraldo Becker glänzt. Das Duo ist für vier der fünf Unioner Treffer der neuen Saison verantwortlich und harmoniert gut, für die Gegner sogar beängstigend gut. Auch den Abgang von Leistungsträger Grischa Prömel, der vor der Saison zur TSG Hoffenheim wechselte, hat das Team in fast schon gewohnter Art und Weise im Kollektiv aufgefangen.
"Eine Mannschaft, die unermüdlich war, eine hohe Bereitschaft gezeigt hat und defensiv sehr kompakt stand", war Urs Fischer nach Abpfiff voll des Lobes für sein Team. Offensiv hob er die Effizienz hervor: "Wir waren in beiden Aktionen, wo wir die Tore erzielt haben wirklich sehr präzise gearbeitet." Aber Urs Fischer wäre kein erfolgreicher Trainer bei Union Berlin, wenn er nicht auch in Momenten des großen Erfolges Raum für Verbesserung sehen würde: "Wir waren in vielen Momenten zu unpräzise. Da sehe ich noch Potenzial an uns zu arbeiten." Für die kommenden Gegner des 1. FC Union Berlin sind das sicher beängstigende Nachrichten. Das Team ist bereits früh in der Saison in starker Verfassung und der Trainer sieht sogar noch Luft nach oben. An der Alten Försterei passt aktuell vieles zusammen.
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