Der 1. FSV Mainz 05 ärgert die Top-Teams der Liga
Die Rheinhessen haben sich zum Top-Team-Schreck entwickelt, beim Nachbarschaftsduell gegen die SGE ließ man sich auch von einem frühen Platzverweis nicht stoppen.
Der 1. FSV Mainz 05 landet am 15. Spieltag die nächste Überraschung. Beim Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt gab es ein eindrucksvolles 3:1.
Dabei war nicht nur das Ergebnis besonders, sondern vor allem die Art und Weise. Nach der frühen Führung, begünstigt durch den unglücklich agierenden SGE-Schlussmann Kauã Santos, ließ sich die Mannschaft von Coach Bo Henriksen auch durch den frühen Platzverweis von Nadiem Amiri nicht aus der Ruhe bringen und spielte seinen Stiefel herunter. Dabei rückte ein Mann in den Mittelpunkt.
In Abwesenheit von Torjäger Jonathan Burkardt hat sich in den jüngsten Partien insbesondere Paul Nebel in den Vordergrund gespielt. Schon beim VfL Wolfsburg traf der Mittelfeldmann doppelt, hätten die Mainzer diese verrückte Partie am 13. Spieltag nicht noch auf fast schon kuriose Weise verloren (3:4, Wolfsburg traf zweimal spät), stünde man nun bei fünf Siegen in Serie.
Paul Nebel tritt aus dem Schatten
Beeindruckend ist die jüngste Bundesliga-Bilanz - vier Erfolge in den letzten fünf Partien, darunter Heimsiege gegen den FC Bayern und Borussia Dortmund aber allemal.
Daran hat auch Nebel einen großen Anteil. In Frankfurt überzeugte der 22-Jährige in allen Belangen und avancierte als erneuter Doppeltorschütze zum Matchwinner. "Es ist ein schöner Moment mit dem Doppelpack im Derby und umso schöner, dass wir das Spiel gewinnen konnten", meint der Held des Tages nachher ganz bescheiden. Allerdings waren diese Treffer sinnbildlich für Nebels Spielweise.
Der letzte Saison noch an Zweitligist Karlsruher SC ausgeliehe Akteurs zeichnet sich durch Wucht und Willen aus. Attribute, die man auch bei seinen Toren wieder erkannte. Beim 2:0 in der 28. Minute - nur wenige Minuten nach dem Platzverweis gegen Amiri - zog er unwiderstehlich an und zog aus der zweiten Reite ab, hatte bei dem abgefälschten Schuss aber natürlich auch das Glück des Tüchtigen.
Mainz darf von Europa träumen
Bei seinem zweiten Treffer war Nebel dann in den schwachen Aufbaupass vom am Samstag glücklosen SGE-Schlussmann gespritzt, über Umwege kam der Ball zu ihm zurück und er schoss das Spielgerät trocken unten rechts ein (57.) Ein Doppelpack als Belohnung für ein starkes Spiel von Nebel, der die meisten Sprints, Zweikämpfe und abgespulten Kilometer aller Mainzer Akteure aufwies.
Dass er ein echter Teamplayer ist und die Mannschaftsleistung in den Vordergrund rückte, spricht noch mehr für den Mittelfeldmann mit dem Torinstinkt. "In Frankfurt mit einem Mann weniger 3:0 zu führen, ist ein Riesending. Das haben wir uns über das ganze Spiel erarbeitet. Natürlich mussten wir auch viel leiden, die Eintracht hatte Chancen. Wir haben uns reingeworfen, jeden Zweikampf angenommen."
So dürfen die Mainzer kurz vor Weihnachten als Tabellenfünfter von einer Europapokal-Teilnahme träumen.
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