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bundesliga

Die zwei Gesichter von Borussia Dortmund

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Zuhause verlustpunktfrei, aber auswärts erst einen Punkt: Borussia Dortmund gibt in dieser Saison Rätsel auf.

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Das Thema des Spiels stand nach 27 Minuten fest: Als Schiedsrichter Florian Badstübner Emre Can mit glatt Rot vom Platz stellte, war der Dortmunder Matchplan für die Katz. "Die Rote Karte war ein Game Changer", analysierte ein zerknirschter Nuri Şahin nach dem Spiel.

An der Entscheidung Platzverweis für Cans Einsteigen mit gestrecktem Bein und offener Sohle gegen Jae-sung Lee gab es auch für den BVB-Coach nichts zu deuteln: "Da darf er nie so hingehen, das weiß er auch." Für Dortmund ist es bereits der dritte Platzverweis, alle davon kassierten sie auf fremden Plätzen (Nico Schlotterbeck sah am 2. Spieltag in Bremen Gelb-Rot, Almugera Kabar am 8. Spieltag in Augsburg und zuletzt Emre Can nach unnötigem Einsteigen in Mainz sogar glatt Rot).

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Nur drei Torschüsse vom BVB

Bis dahin sah Şahin "ein ordentliches Spiel von beiden Seiten" - mit Vorteilen allerdings für bissige Mainzer, die Jonathan Burkardt bei freier Schussbahn in der 18. Minute schon im Elf-gegen-Elf in Führung hätte bringen können.

Der BVB selbst kam dagegen erst in Unterzahl und per Elfmeter zum ersten seiner insgesamt nur drei Abschlüsse: Serhou Guirassy verwandelte vier Minuten nach dem Mainzer 1:0 zur schnellen Antwort. Momentum und Spielglück sprachen also durchaus nicht gegen einen Achtungserfolg in Unterzahl. Das passt aber auch zum Gesamtbild, denn die Schwarz-Gelben geben zuhause deutlich mehr Torschüsse ab (94) als bei ihren Auswärtsspielen (39).

Doch zehn Borussen gaben ihrem Coach in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs unterzahl-unabhängig Grund zum Meckern: "Was mich auch geärgert hat, war, dass wir das 1:2 kurz vor der Halbzeit bekommen."

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Zuhause ohne Punktverlust, auswärts ohne Sieg

So wog der Auswärtsfluch einmal mehr zu schwer: Gegen clevere und von Anfang an entschlossenere Mainzer setzte es im fünften Bundesligaspiel der Saison auf fremdem Platz die fünfte Niederlage. Der Dortmunder Wankelmut nimmt damit immer extremere Züge an: 15 von 15 möglichen Punkten aus Heimspielen in dieser Saison steht ein einziges Pünktchen aus fünf Spielen in der Fremde gegenüber.

So wenig wie aus den ersten fünf Gastspielen einer Bundesliga-Saison nahm der BVB zuletzt 1989/90 mit. Wettbewerbsübergreifend haben die Borussen ihre letzten sechs Gastspiele alle verloren, das ist die längste derartige Serie seit Anfang 2007. Auch der xGoals-Wert im Zuhause- und Auswärtsvergleich unterscheidet sich stark. Während im Signal-Iduna-Park bislang ein Wert von 12,9 zu Buche steht, hat die Borussia in der Fremde nur 4,6 xGoals herausgespielt.

Mitunter glänzenden Leistungen wie erst am 9. Spieltag beim 2:1-Sieg im Topspiel gegen Leipzig folgen ein ums andere Mal punkt- und überzeugungsarme Auswärtsfahrten.

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"Laufen auf der letzten Rille"

"Das Spiel heute" wollte Şahin mit Verweis auf die Unterzahl "nicht so analysieren wie die anderen" und führte zudem die hohe Belastung seines verletzungsgebeutelten Kaders an: "Die Jungs laufen auf der letzten Rille. Wenn du in unserer aktuellen personellen Situation eine Stunde in Unterzahl spielst, dann ist es nicht so einfach. Mit elf gegen elf werden wir uns schon Chancen herausspielen."

Beweisen können Trainer und Mannschaft das nach der Länderspielpause, denn dann stehen zwei Bundesliga-Heimspiele in Serie an. Gegen Freiburg und un im Klassiker gegen den FC Bayern erwarten die BVB-Fans wieder das Heim-Gesicht. Mit zwei Erfolgen könnte das Team nicht nur in der Tabelle ein Ausrufezeichen setzen, sondern auch Selbstvertrauen sammeln, damit der Auswärtsfluch in der Folge endlich abgelegt werden kann.