Borussia Dortmunds Champions-League-Finalteam von 2013: Wo sind sie jetzt?
Borussia Dortmund mag zwar im Finale der UEFA Champions League 2012/13 gegen den FC Bayern München den Kürzeren gezogen haben, aber der unglaubliche Lauf des BVB bis nach Wembley wird für immer unvergesslich sein. Nun haben die Schwarzgelben die Chance, sich nach dem Einzug ins Finale 2023/24 an gleicher Stelle unsterblich zu machen. Zwei Spieler von damals sind heute noch für den BVB am Ball.
Nach dem 1:0-Sieg im Rückspiel bei Paris St. Germain steht Borussia Dortmund tatsächlich im Finale der Champions League! Was vor der Saison wohl niemand erwartet hätte, ist Realität geworden. Wie schon 2013 bekommt der BVB die Gelegenheit, in Wembley um den Titel zu kämpfen. Das Team aus jener Saison ist in die Geschichte eingegangen, auch wenn es am Ende dem FC Bayern München knapp mit 1:2 unterlag. Doch wo sind die Helden von 2013 heute? bundesliga. verrät es dir.
Roman Weidenfeller
Der ehemalige Torhüter des 1. FC Kaiserslautern beendete 2018, kurz vor seinem 38. Geburtstag, seine Karriere - nach unglaublichen 16 Jahren in Dortmund. Weidenfeller, der mit dem BVB zweimal den Bundesliga-Titel gewonnen hatte, bevor er mit seinem Team das Finale erreichte, stand bei den Schwarzgelben in jeder Minute der Champions-League-Saison 2012/13 zwischen den Pfosten und hielt dabei sogar vier Mal seinen Kasten sauber. Der ehemalige deutsche Nationalspieler kam auf 453 Einsätze für Dortmund - nicht schlecht für einen ablösefreien Transfer. Heute ist Weidenfeller regelmäßig als TV-Experte zu sehen.
Łukasz Piszczek
Der ehemalige polnische Nationalspieler wird im Juni 39 Jahre alt, aber er spielt noch! Piszczek ist Spielertrainer beim polnischen Viertligisten LKS Goczałkowice-Zdrój. Zum BVB war er 2010 von Hertha BSC gekommen, doch damals hätte kaum jemand damit gerechnet, dass er elf Jahre lang bleiben und 382 Pflichtspiele im Dortmunder Dress absolvieren würde. In Wembley hatte er alle Hände voll zu tun, um den Franzosen Franck Ribéry in Schach zu halten - keine einfache Aufgabe, vor allem weil der Pole im Anschluss wegen eines langwierigen Hüftproblems operiert werden sollte. Wie Weidenfeller ist auch Piszczek zweifacher Bundesliga-Meister und Doublesieger 2012. Seine Zeit beim BVB endete emotional: beim DFB-Pokalsieg 2021 stand er noch ein letztes Mal über die volle Distanz auf dem Platz.
Neven Subotić
Den BVB-Anhängern wird Subotić nicht nur als bärenstarker Innenverteidiger im Gedächtnis bleiben, sondern auch als "Feierbiest", der nach dem Gewinn der Meisterschaft 2011 im Dortmunder Kreuzviertel gemeinsam mit den Fans Party machte. Der ehemalige serbische Nationalspieler verließ Dortmund nach einem Jahrzehnt im Jahr 2018, um zunächst in Frankreich für AS Saint-Étienne zu spielen. 2019/20 kehrte er nach Deutschland zurück und schloss sich dem 1. FC Union Berlin in der ersten Bundesliga-Saison der Eisernen an. Nach weiteren kurzen Aufenthalten bei Denizlispor in der Türkei und dem SCR Altach in Österreich endete seine Laufbahn 2021. Subotić hat inzwischen seine Biografie veröffentlicht und widmet sich vorrangig seiner Stiftung, die sich für Sanitäranlagen- und Brunnenbauprojekte in Afrika einsetzt.
Nachdem er 2008/09 als Leihspieler vom FC Bayern München nach Dortmund gekommen war, wechselte Hummels in der Folge fest zum BVB. Inzwischen ist er eine Legende der Schwarzgelben, obwohl er zwischenzeitlich noch einmal für drei Jahre (2016-2019) zu den Bayern zurückkehrte. In der Saison 2023/24 knackte Hummels die Marke von 500 Pflichtspieleinsätzen für den BVB. Im Halbfinale gegen Paris St. Germain war er in Hin- und Rückspiel jeweils der "Man of the Match". Nun bekommt er mit 35 Jahren seine zweite Chance auf einen Sieg im Finale in Wembley.
Marcel Schmelzer
Schon in der Jugend war Marcel Schmelzer vom 1. FC Magdeburg zu Borussia Dortmund gewechselt und spielte seine gesamte Karriere im BVB-Trikot. "Schmelle" fehlten im Finale 2013 nur Zentimeter, um Robbens Flanke zum Führungstreffer von Mandžukić zu klären. 17 Jahre lang spielte Schmelzer in Dortmund, 14 davon in der ersten Mannschaft. 2022 beendet er seine Karriere nach 367 Pflichtspiel-Einsätzen. In Dortmund ist er aber heute noch aktiv. Zur aktuellen Saison wurde er Assistenztrainer der U17-Mannschaft, in der kommenden Spielzeit steigt er zum Co-Trainer der U23 auf, die in der 3. Liga spielt.
Sven Bender
In der Saison 2012/13 sorgten Verletzungen dafür, dass Bender nur 20 Bundesliga-Einsätze sammeln konnte, in der Champions League verpasste der ehemalige Spieler des TSV 1860 München damals hingegen nur zwei Partien. Bender war stets ein Arbeitstier, der auch im Finale in Wembley alles für den Erfolg seiner Mannschaft gab. 2017 wechselte er nach 224 BVB-Einsätzen zu Bayer 04 Leverkusen, wo er noch vier Jahre lang mit seinem Bruder Lars zusammenspielte. 2021 beendeten beide gemeinsam ihre Profikarriere und kickten fortan im Amateurbereich weiter. Sven Bender wurde zunächst Nachwuchstrainer beim DFB, seit Januar 2024 ist er Co-Trainer von Edin Terzić und wird daher das Champions-League-Finale 2024 von der Seitenlinie begleiten.
Ilkay Gündoğan
2011 hatte Gündoğan die unangenehme Aufgabe, beim BVB in die Fußstapfen von Nuri Sahin zu treten, der zu Real Madrid gewechselt war. Dem Ex-Nürnberger Gündoğan gelang das allerdings außergewöhnlich gut. In Dortmund entwickelte er sich zu einem internationalen Spitzenspieler. Im Finale 2013 verwandelte er Mitte der zweiten Hälfte ganz cool einen Elfmeter gegen Manuel Neuer zum zwischenzeitlichen 1:1. Trotz zahlreicher Verletzungen kam Gündoğan wettbewerbsübergreifend auf 157 Einsätze für die Schwarzgelben, bevor er im Sommer 2016 zu Manchester City wechselte. Unter Pep Guardiola wurde er zum Kapitän und gewann fünf Meisterschaften, zwei Mal den FA-Cup, vier Mal den League Cup sowie die Champions League im Sommer 2023. Dann setzte er seine Karriere beim FC Barcelona fort. Dort steht Gündoğan noch bis 2025 unter Vertrag.
Jakub Błaszczykowski
Der polnische Dauerläufer machte im Champions-League-Finale Druck nach vorne, half seinem Kollegen Piszczek aber auch vorbildlich bei der Defensivarbeit. "Kuba" war 2007 nach Dortmund gewechselt, kam aber erst ab 2008 unter Jürgen Klopp so richtig ins Rollen und wurde zu einem echten Publikumsliebling. An den Titelgewinnen von 2011 und 2012 hatte er großen Anteil. Nachdem er Dortmund 2016 verließ, spielte er noch drei Jahre für den VfL Wolfsburg. Seine Karriere, in der er auf 32 Tore und 52 Assists in 253 Spielen für den BVB kam, endete erst 2023 bei seinem Jugendclub Wisła in der polnischen Heimat.
Nach seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zurück zu seinem Heimatverein Dortmund im Sommer 2012 hatte Reus direkt enormen Anteil am Einzug ins Champions-League-Finale. Vier Tore und vier Vorlagen steuerte er auf dem Weg nach Wembley bei. Der Elfmeter für den BVB im Finale entstand nach einem Foul an ihm. Seine Auftritte brachten ihm damals einen Platz im UEFA Team of the Year ein. Mehr alf 400 Spiele und 160 Tore später steht Reus kurz vor dem Abschied aus Dortmund, vielleicht mit einer Medaille für den Champions-League-Sieg im Gepäck, die ihm seine Teamkollegen bereits als Abschiedsgeschenk versprochen haben.
Kevin Großkreutz
Der "Dortmunder Jung" schlechthin ist beim BVB so etwas wie eine Kultfigur. Großkreutz ist von Kindesbeinen an Fan von Borussia Dortmund gewesen und hat sich mit seinem Wechsel von LR Ahlen zu den Schwarzgelben im Sommer 2009 den Traum erfüllt, als Profi für seinen Herzensclub zu spielen. Er war auf dem Platz kein Feingeist, gab dafür aber mehr als jeder andere, um dem BVB zum Erfolg zu verhelfen. Nach 236 BVB-Einsätzen wechselte er 2016 zu Galatasaray. Weitere Stationen beim VfB Stuttgart und dem SV Darmstadt 98 folgten. Nach einem Gastspiel beim KFC Uerdingen endete seine Profikarriere 2021, doch im Amateurbereich ist er noch heute aktiv. Derzeit spielt Großkreutz in der Westfalenliga für Wacker Obercastrop.
Robert Lewandowski
Der polnische Nationalstürmer trug in der Saison 2012/13 mit 36 Tore in 49 Einsätzen zum Erfolg des BVB bei. Besonders sein Viererpack im Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid ist unvergessen. Im Finale blieb er torlos und konnte der Borussia nicht zum Sieg verhelfen. Nach 103 Toren 187 Spielen für den BVB wechselte er nach dem Ende seines Vertrags zu den Bayern, wo er Unmengen an Rekorden brach. Besonders die Saison 2020/21 stach heraus, in der Lewandowski mit 41 Toren den Uralt-Rekord von Gerd Müller aus der Saison 1971/72 übertrumpfte. Entscheidenden Anteil hatte er auch am Triple-Sieg der Bayern 2020. Im Sommer 2022 wechselte er zum FC Barcelona, wo er noch bis 2026 unter Vertrag steht.
Jürgen Klopp
Er war der Architekt des BVB-Erfolgs, mit der Meisterschaft 2011, dem Doublesieg 2012 und dem Einzug ins Champions-League-Finale 2013. Jürgen Klopp machte sich durch seine Leistungen mit dem Schwarzgelben in ganz Europa einen Namen. Nach sieben Jahren verabschiedete er sich 2015 emotional aus Dortmund und übernahm weniger Monate später beim FC Liverpool in England. Dort beendete er mit dem Premier-League-Titel 2020 das 30-jährige Warten der Fans auf eine Meisterschaft. Mit Liverpool erreichte er dreimal das Champions-League-Finale und gewann es 2019 mit 2:0 gegen Tottenham Hotspur. In diesem Sommer endet seine Zeit als Liverpool-Trainer auf eigenen Wunsch. Wie es für den 56-Jährigen danach weitergeht, ist noch offen.
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