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bundesliga

BVB vs. PSG: Vorteil Borussia Dortmund im Kampf ums Finale

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Die technischen Beobachter der UEFA hatten es am Mittwochabend im Signal Iduna Park wahrlich nicht leicht. Das aus renommierten Ex-Profis bestehende Gremium kürt ab dem Achtelfinale der Champions League jeweils einen offiziellen "Man of the Match", der nach dem Spiel mit einer kleinen Trophäe bedacht wird. Nach der fantastischen Teamleistung des BVB gegen PSG hatte eine Vielzahl an Dortmundern eine eindringliche Bewerbung für den silbernen Pokal abgegeben.

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Niclas Füllkrug beispielsweise wäre ein würdiger Empfänger gewesen. Der 31-Jährige Stürmer schien bei seinem 1:0-Siegtreffer die Schwerkraft außer Kraft zu setzen. Nachdem er den perfekt getimten Pass von Nico Schlotterbeck nicht weniger makellos verarbeitete, reichte ihm ein kurzer Blick, um zu erkennen, dass PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma ihm im kurzen Eck ein wenig Raum gelassen hatte. Den nutzte der Rechtsfuß zu einem sensationellen Linksschuss, der nur Zentimeter über der Grasnarbe dahinzischte, ohne das Grün aber vor der Torlinie noch zu berühren - so wuchtig schlug die Kugel im Kasten ein.

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Der Nationalspieler, der vor zwei Jahren zum selben Zeitpunkt mit dem SV Werder Bremen noch im Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga steckte, überzeugte aber nicht nur aufgrund seines blitzsauberen Tores, sondern sicherte in der Spitze noch unermüdlich Bälle, legte geschickt ab und bereitete auf diese Weise unter anderem sehr gute Gelegenheiten für Marcel Sabitzer oder Julian Brandt vor. Füllkrug hatte durchaus auch Gelegenheiten, einen zweiten Treffer nachzulegen - vielleicht durfte er auch deshalb den Pokal als "Man of the match" nicht im Empfang nehmen. Wäre es nach dem Angreifer gegangen, hätte den wohl Ian Maatsen oder Julian Ryerson bekommen, denn die beiden hob er bei seiner Analyse aus der Mannschaft noch heraus, "weil die gegen die Raketen da Außen ein wahnsinnig gutes Spiel gemacht haben."

Auch bei der Feier des 1:0-Sieges gegen Paris macht Hummels das Zentrum dicht - Lars Baron

Mbappé kommt kaum zum Zug

Der Argumentation des Siegtorschützen hätte man durchaus folgen können, aber auch die furchtlosen Eins-gegen-eins-Kämpfer auf den Außenbahnen gingen zufrieden, aber ohne UEFA-Trophäe nach Hause. Dabei hatten sie Weltstar Kylian Mbappé fast zu einem Statisten degradiert. In eine Szene zeigte der französische Nationalspieler seine ganze Klasse, scheiterte am an diesem Abend ebenfalls bestens aufgelegten Dortmunder Torgehäuse, das Augenblicke später auch einen Treffer von Achraf Hakimi verhinderte.

Der Ex-Dortmunder konnte sich nur selten wie gewohnt entfalten, weil Karim Adeyemi seine enorme Schnelligkeit nicht nur offensiv, sondern auch defensiv immer wieder einsetzte. Dem Flügelstürmer war am Mittwochabend kein Weg zu weit und die Zuschauer im ausverkauften Rund erhoben sich von ihren Plätzen, als Adeyemi in der 83. Minute völlig ausgepumpt ausgewechselt wurde. Die Standing Ovations der Fans waren der Lohn - nicht aber die bereits erwähnte UEFA-Auszeichnung.

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Auch Jadon Sancho erhielt diese nicht, obwohl der Engländer mit den Parisern so gnadenlos Katz und Maus spielte, dass einem gerade Linksverteidiger Nunu Mendes schon beinahe leidtun konnte. Elf erfolgreiche Dribblings absolvierte der 24-Jährige gegen PSG und stellte damit einen neuen Saisonrekord in der Champions League auf. Der Rückkehrer von der Insel hatte großen Anteil daran, dass das letzte schwarzgelbe Pflichtspiel der Saison in seiner Londoner Heimat stattfinden könnte. Im altehrwürdigen Wembley-Stadion wird am 1. Juni um den heißbegehrten Henkelpott gespielt.

Hummels ist Florett und Säbel zugleich

Einer, der beim letzten Champions-League-Finale des BVB - natürlich ebenfalls in Wembley - 2013 auch schon auf dem Feld stand, ist Mats Hummels. Der Dortmunder Abwehrchef wirkte gegen PSG auch mindestens zehn Jahre jünger und vereinte spielerische Eleganz mit wilder Entschlossenheit und körperlicher Robustheit. Nach einer rustikalen Grätsche folgte sofort ein filigraner Außenristpass, der im perfekten Bogen seinen Adressaten erreichte. Hummels führte die "Gelbe Wand" des BVB an, die gegen Paris fast alle Angriffsbemühungen der Gäste abprallen ließ. Die Leistung des 35-Jährigen nötigte auch der UEFA allerhöchsten Respekt ab, denn Hummels wurde als "Man of the Match" ausgezeichnet und setzte sich gegen die vielen internen Mitbewerber durch.

"Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung von uns. Jeder hat jedem geholfen durchgängig", zeigte sich der Rechtsfuß auch nach der Partie als Teamplayer, gab aber auch wild entschlossen die Richtung vor. "Jetzt wollen wir natürlich nach Wembley", so Hummels. Eins steht nach dem 1:0-Erfolg im Hinspiel jedenfalls schon fest: Steht die "Gelbe Wand" auch im Rückspiel am kommenden Dienstag in Paris, steht der BVB im Finale. Und die technischen Beobachter der UEFA hätten vermutlich wieder Schwierigkeiten, den richtigen "Man of the Match" auszuwählen.

Mats Hummels verabschiedet sich am Mittwoch mit der Auszeichnung als "Man of the Match" - IMAGO/Jerry Andre