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Ersatzgeschwächt verloren, aber Moral getankt: Der BVB nach dem 2:3 gegen Leverkusen
Ersatzgeschwächt verloren, aber Moral getankt: Der BVB nach dem 2:3 gegen Leverkusen - © IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto
Ersatzgeschwächt verloren, aber Moral getankt: Der BVB nach dem 2:3 gegen Leverkusen - © IMAGO/Maik Hölter/TEAM2sportphoto
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Borussia Dortmund: Mit großer Personalnot, aber viel Moral in den englische Wochen

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Auch aufgrund der einmaligen Krankenmisere hat Borussia Dortmund das Spitzenspiel gegen Bayer 04 Leverkusen 2:3 verloren. Dennoch darf die Niederlage dem BVB auch Hoffnung machen.

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Die nackten Zahlen waren eigentlich keine schlechten. In zahlreichen Bilanzen hatte Borussia Dortmund bei der 2:3-Niederlage gegen Bayer 04 Leverkusen sogar die Nase vorne, am Ende standen dort aber dennoch null Punkte und die erste Heimpleite an einem Freitagabend seit mehr als zwei Dekaden. Zwar hatte der BVB gegen die Werkself eine durchaus ordentliche bis gute Leistung abgerufen, dennoch konnte Dortmunds Trainer Nuri Şahin dem Spiel und der Vorbereitung nur wenig Positives abgewinnen. Vielmehr kamen ihm die Stunden vor dem Spitzenspiel zum Restart der Bundesliga wie "ein schlechter Witz" vor. 

Stündlich seien Kurznachrichten eingegangen, dass es einen weiteren Spieler beim BVB mit einem Infekt erwischt habe. Mit dem Staff sagte ein Dutzend Dortmunder Protagonisten für das Topspiel ab. Darunter auch die Innenverteidigerkette um den verletzten Niklas Süle oder Waldemar Anton. "Das sind alles harte Hunde. Denen geht es wirklich schlecht. Die würden sonst alle spielen", sagte der Trainer. Es ginge halt "nichts". So kamen mit Almugera Kabar und Yannik Lührs gleich zwei Youngster zu ihrem Startelf-Debüt, machten ihre Sache zwar nicht schlecht, mussten aber dennoch Lehrgeld bezahlen.

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Şahin: "Ich suche keine Alibis"

Dass sich die Abwehrkette um Neu-Abwehrchef und dem nominellen Rechtsverteidiger Julian Ryerson erst einmal finden musste, stand nach knapp 20 Minuten bereits fest. Nathan Tella und Patrik Schick hatten da schon insgesamt drei Mal getroffen, immerhin hatte Jamie Gittens zwischenzeitlich verkürzt. "Ich suche keine Alibis", sagte der Trainer schließlich. "Die drei schnellen Gegentore waren auch in dieser Konstellation, in der wir wahrscheinlich nie wieder spielen werden, viel zu einfach. Ich erwarte da mehr." Dennoch hätte es nach dem 1:3 nicht verwundert, wenn die arg gebeutelten Westfalen aufgrund der Verletzungsmisere auseinandergefallen wären.

Taten sie aber nicht, im Gegenteil: Dortmund bewies Moral, kämpfte sich in die Begegnung. "Wir können stolz sein auf den Charakter, den wir im Spiel gezeigt haben. Wenn du ein Spiel so anfängst gegen Leverkusen, dann wird es nie leicht sein", sagte auch Felix Nmecha. "Aber wir haben nie aufgegeben, wir haben immer gekämpft. Wir wollten immer zurückkommen. Es gab nicht einen Moment im Spiel, in dem wir gedacht haben: Okay, jetzt ist es fertig."

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Moral sollte Selbstvertrauen geben

Eine Moral, die die Dortmunder wohl auch in den kommenden Begegnungen an den Tag legen müssen. Denn wirklich Entspannung wird es wohl weder im Krankenstand noch im Terminkalender so schnell geben. Denn in den kommenden drei Wochen stehen gleich sechs Spiele auf dem Programm. Richtungweisende Begegnungen in der Liga und der Champions League. Das erste Spiel schon am Dienstag gegen Holstein Kiel. "Ich hoffe, dass die Jungs wieder gesund werden", sagte der Coach. "Große Hoffnungen habe ich nicht."

Dabei darf die Leistung gegen den formstarken Deutschen Meister durchaus Anlass zu Hoffnung geben. Trotz des einzigartigen Krankenstands waren die Dortmunder gerade im zweiten Durchgang dominant und hofften nach dem verwandelten Elfmeter von Serhou Guirassy sogar noch auf den späten Ausgleich. Es fehlte allerdings die Durchschlagskraft. Dennoch bleibt dem BVB die Hoffnung, aus der Moral Selbstvertrauen zu schöpfen. "Wir müssen weitermachen", erklärte Nuri Şahin. Was anderes bleibt den Schwarzgelben auch nicht übrig.