Die Schlüsselspieler von Borussia Dortmund im Duell mit Real Madrid
Borussia Dortmund trifft im Finale der Champions League (Samstag, 21 Uhr) auf Real Madrid. Beim Duell gegen die "Königlichen" kommt es vor allem auf einige Stars an. bundesliga.de widmet sich hier den fünf Schlüsselspielern des BVB vor dem Endspiel.
Gregor Kobel
Seit 2021 ist Gregor Kobel die unumstrittene Nummer eins bei den Borussen. Und das natürlich nicht ohne Grund. In der gerade erst abgelaufenen Saison 2023/24 wehrte der Schweizer Keeper gute 73 Prozent der Torschüsse ab. Die Torhüter-Effizienz des 26-Jährigen liegt sogar bei +9,4. Mit einem Durchschnittstorwart hätte der BVB also rechnerisch neun Gegentore mehr kassiert. Kobel ist in dieser Kategorie sogar der beste Keeper der Liga. Zudem vereitelte die Nummer eins der Schwarzgelben 15 von 46 gegnerischen Großchancen.
Doch der Torhüter überzeugt nicht nur in der Liga: Auch in der Champions League gehört Kobel zu den Besten seiner Zunft. In seinen elf Begegnungen behielt der Keeper sechs Mal eine weiße Weste (Bestwert!) und kassierte nur acht Gegentore, zudem parierte Kobel drei von vier Strafstößen. Der Schweizer Torwart hat seinen Kontrakt erst im vergangenen Jahr bis 2028 verlängert.
Mats Hummels
Auch wenn der Abwehrspieler nicht für die EM nominiert ist: Europa kann Mats Hummels ganz offensichtlich. Zumindest ist der 35-Jährige in der Champions League der Dortmunder Dauerbrenner. Hummels hat als einziger BVB-Spieler jede Minute auf dem Feld gestanden. Damit schraubte der Innenverteidiger sein Konto in der Königsklasse auf 89 Begegnungen hoch - Spitzenwert im BVB-Kader. Schon 2013 stand Hummels im Endspiel der Champions League, verlor das Finale in Wembley aber knapp gegen den FC Bayern München.
Der erfahrene Innenverteidiger verfügt neben seinen Defensivqualitäten auch über einen gewissen Torriecher. Hummels war in jeder seiner 16 Spielzeiten mindestens einmal erfolgreich. 21 der 33 Bundesliga-Tore erzielte Hummels mit dem Kopf. Gerade in den beiden Halbfinal-Begegnungen gegen Paris war er der beste Mann auf dem Platz. In der Bundesliga wollte es für den Abwehrspieler allerdings nicht so rund laufen. Der 35-Jährige gewann nur 58 Prozent seiner Zweikämpfe. In den zurückliegenden Spielzeiten lag der Wert immer mindestens bei 60, in der Spitze sogar bei 68 Prozent. In der Champions League hat allerdings kein anderer Spieler so viele Zweikämpfe gewonnen (50) und so viele Bälle erobert (114).
Nico Schlotterbeck
Eine Top-Zweikampfquote weist dagegen der zweite Innenverteidiger der Dortmunder vor. Nico Schlotterbeck kommt auf 66 Prozent, einzig Stuttgart-Neuzugang Jeff Chabot (1. FC Köln) war in der abgelaufenen Saison noch stärker. Dabei geht der 24-Jährige in der Regel recht fair zur Sache: Schlotterbeck spielte in der Liga nur 16 Fouls, sah vier Gelbe Karten - diese allerdings alle nach dem 25. Spieltag. Vier Gelbe Karten gab es auch in der Champions League. So verpasste der Abwehrspieler das Achtelfinal-Rückspiel gegen PSV Eindhoven. Kein anderer Dortmunder Spieler sah mehr.
Dennoch ist Schlotterbeck beim BVB unumstritten. In der Liga absolvierte er die meisten Begegnungen (33) und sammelte die meiste Einsatzzeit (2861) aller Dortmunder. Nach 19 Einsätzen wartet der Abwehrspieler noch immer auf seinen ersten Treffer in der Königsklasse. Immerhin gab Schlotterbeck bereits zwei Assists. In Newcastle bereitete der Innenverteidiger das 1:0 durch Felix Nmecha vor, gegen Paris das 1:0 durch Niclas Füllkrug. Vielleicht ist das Finale gegen Real Madrid ja der perfekte Zeitpunkt, um den Knoten zum Platzen zu bringen.
Jadon Sancho
Für den 24-Jährigen bedeutet das Spiel in Wembley die Rückkehr in seine Geburtstadt. Zurückgekommen ist Jadon Sancho im Januar auch zur Borussia. Ohne viel Spielpraxis legte der Engländer, der nicht für die EM nominiert ist, einen furiosen Start hin. Sancho bereitete gegen den SV Darmstadt 98 das 2:0 durch Marco Reus vor und holte gegen den 1. FC Köln den Elfmeter zum 2:0 raus. Danach wurde es etwas ruhiger um den Londoner. In seinen 14 Bundesliga-Saisonspielen 2023/24 sammelte er insgesamt vier Scorer-Punkte (zwei Tore, zwei Torvorlagen).
In der Champions League war der Engländer auch nicht sonderlich effektiver (ein Tor, keine Vorlage), überzeugte aber in seinen Einsätzen durch Spiel- und Einsatzfreude. Besonders im Halbfinale gegen Paris St. Germain war der Rückkehrer ein belebendes Element der BVB-Offensive. Und auch wenn Sancho in der Bundesliga nicht an die Form seiner ersten Zeit in Dortmund anknüpfen konnte, mit 64 Prozent erfolgreichen Dribblings kommt der Mittelfeldspieler trotzdem auf einen überdurchschnittlichen Wert. Zudem kann sich die Bundesliga-Bilanz mehr als sehen lassen: In 118 Begegnungen sammelte der Engländer 87 Scorerpunkte. 40 Tore erzielte Sancho und ist damit der torgefährlichste Engländer der Bundesliga-Historie. Noch. Harry Kane sammelt bekanntlich auch fleißig.
Niclas Füllkrug
In seiner internationalen Premieren-Saison avancierte der Stürmer umgehend zum Dauerbrenner. In elf der zwölf BVB-Begegnungen stand Niclas Füllkrug in der Startelf, im ersten Duell gegen Paris kam er als Joker. Der Angreifer ist mit drei Treffern der Top-Torschütze der Borussia, außerdem gab er zwei Assists. Füllkrug erzielte immer die Führung für die Borussia. Auffallend: Alle fünf Scorerpunkte sammelte Füllkrug im eigenen Stadion. Um diese Leistung aus ihm auszukitzeln, wollen die Fans der Schwarzgelben das Finale in ein Heimspiel verwandeln - zudem hat der BVB offiziell Heimrecht.
Diese "Heimstärke" beweist der Angreifer auch in der Bundesliga. Acht seiner zwölf Treffer erzielte Füllkrug in Dortmund. Torgefährlich ist der Nationalspieler allemal. Für seine zwölf Tore benötigte Füllkrug gerade einmal 50 Torschüsse. Im Schnitt ist also fast jeder vierte Versuch ein Tor. Zudem nutzte der Angreifer acht seiner zwölf Torchancen. Zudem legte der 31-Jährige acht Tore auf. 20 Scorerpunkte bedeuten für Füllkrug nicht nur die persönliche Bestleistung, er ist damit auch der beste Scorer der Dortmunder.
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