Sturm-Arbeiter Embolo feiert Startelf-Rückkehrer Plea nach dessen 1:0 gegen Bochum - © Tim Rehbein/RHR-FOTO via www.imago-images.de/imago images/RHR-Foto
Sturm-Arbeiter Embolo feiert Startelf-Rückkehrer Plea nach dessen 1:0 gegen Bochum - © Tim Rehbein/RHR-FOTO via www.imago-images.de/imago images/RHR-Foto
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Mit Wucht: Borussia Mönchengladbach startet durch

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Borussia Mönchengladbach hat den historischen Sieg gegen Bayern mit einem souveränen Pflichtsieg gegen Bochum vergoldet. Das Team von Adi Hütter kommt immer besser in Fahrt.

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Der Kür folgte die Pflicht, wobei auch diese etwas Besonderes hatte. Vier Tage nach dem historischen 5:0 im DFB-Pokal gegen den FC Bayern München fuhr Borussia Mönchengladbach am Sonntagabend den nächsten Sieg ein. Das 2:1 (2:0) gegen den VfL Bochum war der erste Dreier seit 1997 gegen den Revier-Club, gegen den man zuvor in 15 Bundesliga-Partien in Folge nicht gewonnen hatte.

Trainer Adi Hütter sprach von einem "Muss-Sieg", mit dessen Zustandekommen er allerdings nur bedingt zufrieden war: "Die Leistung war bei weitem nicht das, was wir am Mittwoch gezeigt haben. Aber nach einem solchen Highlight ist es nicht immer einfach." Nach starkem Start und 2:0-Halbzeitführung ließ sein Team nach dem Seitenwechsel nach. "Wir waren nicht mehr so agil, nicht mehr so spielfreudig, hatten viele einfache Fehler im Mittelfeld und viele Ballverluste", so Hütter. Danny Blums später Anschlusstreffer war folgerichtig und sorgte für Zittern in den Schlussminuten.

Dass es im strömenden Regen am Niederrhein dennoch zum knappen Sieg reichte, war vor allem Yann Sommer zu verdanken. Nach Blums perfekt gezirkeltem Freistoß zum Anschlusstreffer verhinderte der Schweizer Schlussmann in der Nachspielzeit per Knie-Parade den Ausgleich durch Milos Pantovic. In seinem 300. Pflichtspiel im Fohlen-Trikot bestätigte Sommer seine starke Form und so letztlich den positiven Trend der Borussia, die erst zum zweiten Mal in dieser Spielzeit zwei Pflichtspielsiege in Serie einfuhr.

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Diese Tendenz darf Hütter bei aller Selbstkritik zuversichtlich stimmen, denn nach dem durch viele Verletzungen erschwerten, holprigen Saisonstart greifen in seiner Mannschaft immer mehr Rädchen ineinander. Gegen Bochum ließ der Coach zum sechsten Mal (in Folge) das Mittelfeld-Pärchen Denis Zakaria / Manu Kone starten. Im Sommer galt Zakaria lange als Verkaufskandidat, Kone als sein potenzieller Nachfolger. Nun glänzen sie Seite an Seite als kompaktes Sechser-Duo, das regelmäßig entscheidende Offensivakzente setzt: Zakaria traf zum Sieg gegen den BVB, Kone eröffnete den Torreigen gegen die Bayern.

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Ein starkes Argument des überraschenden Traumpaars ist seine physische Wucht mit und ohne Ball. Kommt der 1,91 m große und mit 34,1 km/h schnellste Gladbacher Zakaria mit Anlauf aus der Tiefe, ist er extrem schwer zu verteidigen. Die Vorstöße des Schweizers wecken nicht nur bei Hütter Erinnerungen an die "Büffelherde", mit der der Österreicher in Frankfurt den Kontinent aufmischte und 2019 bis ins Halbfinale der Europa League stürmte.

Der Prototyp eines "Hütter-Büffels" ist ebenfalls Schweizer: Breel Embolo ist seit Wochen in überragender Form, was seine Ausbeute von nur einer Torbeteiligung in der Bundesliga (Tor beim 3:1 in Wolfsburg) nicht adäquat widerspiegelt. "Mit seiner Wucht und Schnelligkeit und Kraft ist er natürlich eine absolute Granate", schwärmt der Coach. Seit der 24-Jährige die Oberschenkelprobleme auskuriert hat, die ihn zum Saisonstart ausbremsten, wirft er sich vorne in die Zweikämpfe, als würden ihm diese Duelle mehr Spaß machen als das Toreschießen. Er überfordert auch die besten Innenverteidiger der Liga mit dem von Hütter genannten Skill-Set, das in dieser Qualität in ganz Europa nur wenige Spieler vorzuweisen haben. Bleibt er gesund und im Strafraum annähernd so scharf wie bei seinem Doppelpack plus Doppel-Assist gegen Bayern, verfügt die Borussia über einen der Top-Stürmer der Bundesliga.

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In diese Kategorie wollen sich auch Alassane Plea und Marcus Thuram wieder einsortieren. Plea rechtfertigte sein Startelf-Comeback gegen Bochum mit dem Tor zum 1:0 und dem Assist zum 2:0. Für Thuram geht die Saison nach verheiltem Innenbandanriss im Knie jetzt erst richtig los, am Sonntagabend stand er erstmals seit dem 3. Spieltag wieder auf dem Rasen. Mit Embolo, Plea, Thuram, Kapitän Lars Stindl und Top-Torschütze Jonas Hofmann (vier Treffer) verfügt Hütter über ein beeindruckendes Offensiv-Arsenal, das durch die angriffslustigen Schienenspieler Joe Scally (Assist zum 1:0 gegen Bochum), Ramy Bensebaini (Doppelpack gegen Bayern) und Top-Talent Luca Netz sogar noch erweitert wird.

Angesichts der Vollbesetzung im Angriff dürfte sich der Fokus der Außenverteidiger in den kommenden Spielen um ein paar Meter nach hinten verlagern. Dort nämlich gilt es, die Defensive weiter zu stabilisieren. Bei seinem Dienstantritt hatte Hütter vorgegeben, die Flut an Gegentoren (2020/21: 56) zu stoppen, was mit einem von 1,65 auf 1,18 reduzierten Schnitt bereits gelang. Nach den Niederlagen in Leverkusen (0:4) und bei Union (1:2) Ende August kassierte der VfL nie mehr als ein Gegentor, hielt allerdings auch nur gegen Dortmund die Null.

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Die offensive Wucht der Sieben-Tore-Woche konservieren und defensiv weiter an der Abstimmung feilen, so lautet der Trainingsauftrag vor dem Freitagabend anstehenden Kräftemessen in Mainz. Mit einem Sieg könnten die "Fohlen" von Rang zehn kommend an den fünftplatzierten 05ern vorbeiziehen, die Lücke zu Champions-League-Platz vier beträgt nur drei Punkte - eine vielversprechende Ausgangsposition für ein Team, das gerade ins Rollen kommt.