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bundesliga

Borussia Mönchengladbach ist der Angstgegner des FC Bayern München

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Es war sicherlich kein besonders glanzvoller Auftritt von Borussia Mönchengladbach gegen Hertha BSC. Nicht alles gelang der Fohlenelf am Freitagabend im Borussia-Park. Aber das Team von Cheftrainer Daniel Farke trat in jeder Minute als Einheit auf und erkämpfte sich am Ende drei Punkte gegen eine starke Alte Dame.

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Zur Belohnung durften Spieler und Fans einen historischen Start feiern: Nie zuvor seit Einführung der Drei-Punkte-Regel hatte die Borussia nach drei Spieltagen sieben Punkte auf dem Konto. Trotz des 7:0-Kantersieges der Bayern am Sonntagabend inklusive eines neuen Rekordstarts der Bundesliga-Geschichte dürfen die "Fohlen" mit breiter Brust nach München fahren.

Die Fans forderten sogar schon einen "Auswärtssieg". "Wir sind weit davon entfernt, uns Spitzenmannschaft nennen zu dürfen. Aber ich freue mich für unsere Anhänger, dass sie mal unrealistisch träumen dürfen - das ist vollkommen okay. Unsere Fans dürfen das, wir bleiben auf dem Teppich", sagte Farke nach dem 1:0 gegen Hertha.

Dabei haben die Fohlen tatsächlich allen Grund, optimistisch auf das Spiel am kommenden Samstagabend in der Allianz Arena zu blicken, denn kaum ein Team machte dem FC Bayern München in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten das Leben so schwer wie Borussia Mönchengladbach. In dem prestigeträchtigen Traditionsduell riefen die Fohlen in der Regel ihre bestmögliche Leistung ab, um den Münchenern einige Zähler abzuknöpfen. Gegen keinen anderen Bundesliga-Verein gab es in 118 Begegnungen so viele Niederlagen wie gegen die Borussia (27). Die jüngste liegt gerade mal rund sieben Monate zurück, als Gladbach mit einem 2:1 zum Rückrundenstart drei Punkte aus der Allianz Arena entführte.

Historischer Sieg im Pokal

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Während diesem Sieg eher das Prädikat "glücklich" anhaftet, waren vorherige Duelle schon eindeutiger. Da wäre zum Beispiel das historische 5:0 der Fohlenelf im DFB-Pokal aus der vergangenen Saison, womit sie Bayern in der zweiten Runde ausschaltete. "Wir wissen, wie schwer es ist in Gladbach. Es ist alles schiefgelaufen, was schieflaufen konnte. Gladbach hat super gespielt, sie haben von der ersten Minute an jeden Zweikampf angenommen und sich richtig reingehauen", zeigten sich die Münchener um Sportvorstand Hasan Salihamidzic anschließend fast schon konsterniert.

Gladbach brachte dem Team von Cheftrainer Julian Nagelsmann die höchste Pokalniederlage seiner Geschichte bei. Zuvor hatte Bayern seit Dezember 1978 (1:7 bei Fortuna Düsseldorf) nicht mehr in einem Pflichtspiel so hoch verloren. Gleichzeitig feierte der VfL neben dem 5:0-Erfolg am 18. Mai 1974 in der Bundesliga seinen höchsten Sieg gegen den FCB in der Vereinsgeschichte. Die Münchener werden sich vor allem an die Anfangsphase im Borussia-Park ungern zurückerinnern: Das 0:3 nach 21 Minuten war der früheste Drei-Tore-Rückstand der Bayern im DFB-Pokal überhaupt.

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"Heute sind die Bayern auf einen Gegner gestoßen, der einfach besser war. Diesen Abend sollten wir genießen. Es war ein denkwürdiges Spiel, das sicher in die Geschichtsbücher von Borussia Mönchengladbach eingehen wird", präsentierte sich der damalige Fohlen-Sportdirektor Max Eberl überaus stolz. Gladbach spielte sich an diesem historischen Abend in einen Rausch und bestrafte defensive Anfälligkeiten des FCB gnadenlos.

Offensivpower statt Mauertaktik

Gladbach war aber nicht nur an diesem Abend "einfach besser", wie es Eberl sagte, sondern erwies sich auch in vielen weiteren Duellen der Bundesliga-Geschichte als nicht zu knackende Nuss für die Münchener. 31 Punkte sammelten die Fohlen seit 2011/12 gegen Bayern - so viele wie kein anderer Club. Mit 137 Gegentoren musste der deutsche Rekordmeister in seiner Bundesliga-Historie zudem so viele Treffer schlucken wie gegen keinen anderen Verein.

Das Duell zwischen der Elf vom Niederrhein und Bayern kam selten als Spiel David gegen Goliath daher. Hinten eingenistet hat sich die Borussia fast nie. Wenn der VfL die Münchener bezwang, dann zumeist mit spielerischen Lösungen. Mit dieser Marschroute wird das Team unter dem neuen Cheftrainer vermutlich auch das Topspiel des 4. Spieltags angehen.

Vor allem zu Hause überzeugend

Den Ruf des "Bayern-Schrecks" hat sich die Borussia insbesondere wegen ihrer Heimauftritte verdient - 22 Siege fuhr sie Zuhause ein. Auf fremden Terrain hatte der FC Bayern oftmals die Nase vorn: 38 Mal gewann der FCB, lediglich fünf Partien entschied Gladbach auswärts für sich. Besonders bitter waren dabei hohe Niederlagen wie im April 2018 (1:5) und Mai 2021 (0:6).

Am kommenden Spieltag kann sich Gladbach also nicht auf seinen Heimvorteil verlassen. Die Fohlen werden beweisen wollen, dass sie auch in der Auswärtsbilanz ihrem Ruf als Angstgegner gerecht werden können - in typischer Gladbach-Manier eben, mit Ballbesitz und Vollgas nach vorne.