Die Vorgänger der Philipps - berühmte Brüderpaare der Bundesliga
Die Rummenigges, die Allofs', die Boatengs - in der Geschichte der Bundesliga gab es schon viele berühmte Brüder, die es beide zum Profi in Deutschlands Eliteklasse gebracht haben. Das neueste Gespann heißt Luca und Tim Philipp.
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Die Verletzung von Stammtorwart Oliver Baumann hat bei der TSG Hoffenheim dafür gesorgt, dass es am 19. Spieltag zu einem Kuriosum kam. Die Nummer 2 der Elf aus dem Kraichgau, Luca Philipp rückte durch Baumanns Ausfall zwischen die Pfosten und auf der Bank nahm Tim Philipp Platz, der jüngere Bruder von Luca.
Die Philipps sind das neueste Brüderpaar der Bundesliga - auch wenn Tim noch auf seinen ersten Einsatz wartet. Wir werfen einen Blick darauf, welche Geschwister schon gemeinsam in der höchsten deutschen Spielklasse gekickt haben.
Nmecha und Schlotterbeck im Doppelpack
Neben Luca und Tim Philipp spielen in der aktuellen Saison drei weitere Brüderpaare in der Bundesliga. Da wären zum einen Felix und Lukas Nmecha, die in der Vergangenheit beide für den VfL Wolfsburg aktiv waren und dort 20 Bundesliga-Partien gemeinsam absolvierten. Felix ist seit 2023/24 aber für Borussia Dortmund am Ball, so dass die beiden von Mitspielern zu Rivalen geworden sind.
Einst Kollegen im selben Verein waren auch Nico und Keven Schlotterbeck, die beide der Jugend des Sport-Club Freiburg entstammen, aber nur in elf Partien gemeinsam für den Sport-Club in der Bundesliga auf dem Platz standen. Sie waren als Innenverteidiger mit einem besseren linken Fuß direkte Konkurrenten und wurden nacheinander zu Union Berlin ausgeliehen. Nico spielt aktuell für den BVB, während Keven beim FC Augsburg unter Vertrag steht.
Klangvolle Namen Götze und Khedira
Maximilian Eggestein vom SC Freiburg hat ebenfalls einen Bruder im deutschen Profifußball, der anderthalb Jahre jüngere Johannes Eggestein stieg im vergangenen Sommer mit dem FC St. Pauli in die Bundesliga auf. Dort waren beide in der Vergangenheit auch schon 41 Mal gemeinsam für den SV Werder Bremen am Ball.
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Aus der jüngeren Vergangenheit verdienen zudem die klangvollen Nachnamen Götze und Khedira eine Erwähnung an dieser Stelle. Schließlich haben nicht nur Mario Götze und Sami Khedira, die Weltmeister von 2014, ihre Spuren in der Bundesliga hinterlassen, sondern auch ihre jüngeren Brüder schafften es bis in die höchste deutsche Spielklasse. Während Felix Götze lediglich sechs Bundesliga-Partien für den FC Augsburg machte und inzwischen beim SC Paderborn 07 in der 2. Bundesliga unter Vertrag steht, ist Rani Khedira beim 1. FC Union Berlin eine feste Größe.
Die Rekord-Brüder Allofs
Blicken wir weiter zurück in die Geschichte, dann gelangen wir schnell zu den Rekord-Brüdern Klaus und Thomas Allofs. Sie bestritten addiert 802 Bundesliga-Spiele, kein Brüderpaar schaffte mehr. Zusammen erzielten sie beeindruckende 325 Bundesliga-Tore (Klaus 177, Thomas 148) und wurden drei Mal Torschützenkönig. Klaus sicherte sich die Krone 1978/79 und 1984/85, Thomas war 1988/89 der erfolgreichste Knipser.
Sehr erfolgreich waren Karl-Heinz und Michael Rummenigge beim FC Bayern München: Der ältere Stürmer wurde 1980 und 1981 mit dem FC Bayern Meister sowie drei Mal Torschützenkönig, der jüngere Mittelfeldspieler 1985, 1986 und 1987 Meister. 1988 wechselte Michael dann zu Borussia Dortmund.
Weitere große Brüderpaare der Geschichte waren Uli und Dieter Hoeneß, Ditmar und Michael Jakobs, Friedhelm und Wolfgang Funkel, Bernd und Karlheinz Förster sowie Robert und Niko Kovac.
Die berühmtesten Halbbrüder, die ihre einzigen zwei gemeinsamen Bundesliga-Spiele 2007 für Hertha BSC bestritten und für zwei verschiedene Nationalmannschaften Weltmeisterschaften spielten, sind Kevin-Prince und Jerome Boateng. Verteidiger Jerome wurde 2014 mit Deutschland Weltmeister, Mittelfeld-Stratege Kevin-Prince nahm für Ghana an zwei Weltmeisterschaften teil.
Die drei Täubers
Gleich drei Brüder in der Bundesliga gab es nur einmal: Der im Juli 2023 verstorbene Klaus, Jürgen (123 Bundesliga-Spiele für Nürnberg, 17 für Schalke) und Stephan Täuber (insgesamt 18 Bundesliga-Spiele, ebenfalls für Schalke und Nürnberg).
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Klaus Täuber war der berühmteste der drei Brüder, er spielte für Schalke, Nürnberg und Leverkusen (UEFA-Cup-Sieger 1988) insgesamt 137 Mal in der Bundesliga und erzielte 51 Tore.
Klaus spielte 14 Mal mit Jürgen (für Nürnberg) und zwei Mal mit Stephan (für Schalke) gemeinsam in der Bundesliga. Es standen aber nie alle drei Brüder zusammen auf dem Platz (Stephan ist zwölf Jahre jünger als Jürgen).
Viele Zwillingspaare
Insgesamt neun Zwillingspaare spielten bisher in der Bundesliga. Noch gar nicht so lange her ist es bei Lars und Sven Bender. Während Lars in der Bundesliga nur für Bayer 04 Leverkusen zum Einsatz kam (256 Mal), stieß Sven erst 2017 nach seiner erfolgreichen Zeit bei Borussia Dortmund dazu und bestritt 57 seiner 265 Bundesliga-Partien mit seinem Bruder. Hätten die beiden ehemaligen Löwen vom TSV 1860 München nicht so viel Verletzungspech gehabt, wären es wohl deutlich mehr Spiele gewesen. 2021 beendeten sie gemeinsam ihre Karrieren.
Gemeinsam für den FC Schalke 04 spielten zuvor auch die Zwillinge Halil und Hamit Altintop sowie in den 70er-Jahren Erwin und Helmut Kremers. Die Kremers kamen beide auf jeweils über 250 Bundesliga-Spiele. Sie waren unzertrennlich und kickten 209 Mal Seite an Seite bzw. hintereinander für Mönchengladbach, Offenbach und dann lange Jahre auf Schalke.
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Weitere Zwillingspaare der Bundesliga waren Philipp und David Degen, Oliver und Andreas Schmidt, Nils und Olaf Schmäler, Michael und Andreas Zeyer, Ernst und Heinz Traser sowie Srdjan und Zvezdan Cebinac.
Als Brüder gemeinsam in der Bundesliga zu spielen, ist also gar keine Seltenheit. Die Philipps sind das neuste Beispiel - allerdings wird es für sie positionsbedingt kaum zu gemeinsamen Einsätzen kommen.