Wer wird Spieler des Monats Januar 2023?
Auch in dieser Saison verleiht die Bundesliga die offizielle Auszeichnung des Spielers des Monats. Die Wahl wird von der DFL Deutsche Fußball Liga seit 2018/19 in Kooperation mit dem offiziellen Lizenzpartner EA SPORTS durchgeführt. Für den Monat Januar sind Danilho Doekhi, Christopher Trimmel, Andre Silva, Nico Schlotterbeck, Julian Brandt und Niclas Füllkrug nominiert.
Ausschlaggebend für die Berücksichtigung eines Spieltags ist, in welchem Monat der Samstag des Spieltags liegt - in diesem Fall beziehen sich alle Daten auf die Leistungen am 16., 17. und 18. Spieltag.
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Danilho Doekhi (1. FC Union Berlin)
Diese Statistik macht fast schon Angst: Danilho Doekhi, seines Zeichens Innenverteidiger, hat seit seiner Ankunft in der Bundesliga fünf Torschüsse abgegeben - vier davon waren drin! "Danilho, unser Leuchtturm, mal wieder", schmunzelte Rani Khedira fast schon ungläubig, nachdem der Niederländer mit surinamischen Wurzeln den 1. FC Union Berlin im Hauptstadtderby gegen Hertha BSC mit seinem Treffer zum 1:0 auf die Siegerstraße gebracht hatte. Natürlich per Kopf, natürlich nach einem Standard. Nach identischem Muster hatte der Sommerneuzugang auch seine ersten drei Tore für die "Eisernen" erzielt. Allein im Januar köpfte Doekhi auf diese Weise nun drei Tore - ligaweit traf kein Spieler in diesem Zeitraum öfter. Innerhalb eines halben Jahres hat er sich für Urs Fischer unverzichtbar gemacht: Auch in der Englischen Woche stand "DD" drei Mal über die volle Spiellänge auf dem Rasen.
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Union ist dafür bekannt, Neuzugänge in Windeseile zu integrieren, an kaum einem anderen Ort finden Spieler so schnell zu ihrer Top-Form und in die Stammelf wie beim FCU. Doekhis Anlaufzeit nach seinem Transfer im Sommer von Vitesse Arnheim belief sich auf etwa 300 Sekunden. Bei seinem Bundesligadebüt am vierten Spieltag auf Schalke stieg er in der sechsten Spielminute hoch zu einer Flanke von Niko Gießelmann, köpfte scharf in den Fünfmeterraum, wo Morten Thorsby zum 1:0 vollstreckte. Im Derby traf der 24-Jährige nun schon zum vierten Mal selbst, zum vierten Mal per Kopf, zum dritten Mal nach einem Standard von Christopher Trimmel. "Das ist in jedem Spiel eine unserer Waffen", sagt "Mr. Kopfballtor" nüchtern. Nach seinem Last-Minute-Siegtreffer gegen Gladbach im Oktober (90.+7) drehte er beim Jahresauftakt gegen Hoffenheim per Doppelpack das Spiel im Alleingang; im Olympiastadion stellte er die Weichen auf Sieg. Doekhi-Tore könnten für die Köpenicker zum großen Trumpf im engen Rennen der Spitzengruppe werden. Dank seiner Treffer grüßt Union von Tabellenplatz zwei.
Christopher Trimmel (1. FC Union Berlin)
Kein Kopfballtor ohne Flankengeber! Ohne die punktgenauen Hereingaben von Christopher Trimmel wären Doekhis formvollendete Sprungkopfbälle nur wuchtig geschlagene Luftlöcher. Folglich hat es mit dem Kapitän der "Eisernen" noch ein Unioner auf die Kandidatenliste für den "Player of the Month"-Award geschafft. Trimmel ist dienstältester Unioner, Kapitän und auch mit 35 Jahren absoluter Leistungsträger beim Hauptstadtclub. Die hoch geschlagenen Ecken, Freistöße oder Flanken aus dem Spiel, die der Rechtsfuß mit hoher Frequenz und geringer Streuung in den gegnerischen Strafraum schlägt, sind Markenzeichen und Erfolgsfaktor der Unioner Bundesliga-Reise, die schon seit 2019 andauert.
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Mit in wenigen Tagen 36 Jahren hat der Österreicher aus Oberpullendorf nicht nur sein Handwerk perfektioniert, sondern weiß sich seine Kräfte auch optimal einzuteilen. Gegen Hoffenheim zirkelte er zwei Maßflanken aus dem Viertelkreis auf den Kopf von Doppeltorschütze Doekhi, der innerhalb einer Viertelstunde erst ausglich und dann die Führung erzielte. Nach 90-minütiger Pause in Bremen gab es im Derby bei der Hertha den nächsten Trimmel-Moment. Diesmal servierte er Kopfballungeheuer Doekhi per Freistoß zur 1:0-Führung. Dem Österreicher reichten so zwei von drei möglichen Januar-Einsätzen, um sich zum Top-Vorlagengeber im Januar zu krönen. Wer will angesichts solcher Leistungen auf höchstem Niveau ausschließen, dass Trimmel noch drei, vier oder fünf Jahre weiterspielt? Er selbst sicher nicht: "Natürlich schaut man dann vermehrt auf die Regeneration. Aber ich habe da überhaupt keine Probleme."
Andre Silva (RB Leipzig)
Für ihn kam die lange Bundesligapause zur Unzeit. Mit einem Tor und einer Vorlage bei RB Leipzigs 2:1-Sieg in Bremen hatte Andre Silva seine Saisonausbeute an Torbeteiligungen mal eben verdoppelt. Trotz gigantischer Sturmkonkurrenz durch Christopher Nkunku und Timo Werner schien der Portugiese seinen Platz in der Elf von Marco Rose gefunden zu haben. Zum Glück für RB und Silva selbst scheint die Form aber bis ins neue Jahr gehalten zu haben, denn: Im Januar machte Silva da weiter, wo er im November aufgehört hatte. Mit seinem Tor zum 1:0 leitete er das Leipziger 6:1-Schützenfest auf Schalke ein, legte anschließend auch noch den Treffer zum 3:0 nach. Addiert man seine Vorlage zu Dominik Szoboszlais 2:0 gegen Stuttgart, bleibt der Scorer-Zähler für den 27-Jährigen im Januar bei drei stehen - nur Ellyes Skhiri und Lars Stindl (je vier) waren im vergangenen Monat an mehr Toren direkt beteiligt.
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Unter Rose hat sich Silvas Rolle im RB-Sturm verändert: "Wir haben bei RB viele torgefährliche Spieler, die selbst den Abschluss suchen", erklärt Leipzigs Nummer 19. "Für mich heißt das, dass ich nicht nur Neuner bin, sondern auch auf andere Positionen ausweichen muss, etwa auf die Zehn. Ich hole mir mehr Bälle hinten ab und liefere dann den dritt- oder vorletzten Pass." Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Eintracht Frankfurt, wo seine Hauptaufgabe im Verwerten der Flanken von Filip Kostic bestand (28 Saisontore 2020/21), entwickelt sich Silva in Sachsen nun zum kompletten Angreifer. Das passt zum Ansatz unter Rose. Silva: "Wir wollen einen kompletten Fußball spielen, wie die allergrößten Mannschaften." Zu den Größten in Deutschland gehört der amtierende Pokalsieger bereits - auch dank eines Andre Silva in Top-Form.
Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund)
Seit Sommer hat Borussia Dortmund drei Nationalspieler für in der Regel zwei Positionen in der Innenverteidigung zur Verfügung: Mats Hummels, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck. Ein Luxusproblem für Edin Terzic, der regelmäßig einem der drei beibringen muss, dass es nur für einen Bankplatz reicht. Besser gesagt, einem der zwei! Denn Schlotterbeck stand 2022/23 in jedem Bundesligaspiel von Anfang an auf dem Platz und verpasste insgesamt nur 64 Minuten. Der Sommer-Neuzugang aus Freiburg hat sich vor Weltmeister Hummels und Champions-League-Sieger Süle auf Anhieb zur Nummer 1 in der Borussen-Abwehr aufgeschwungen.
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Besonders gut für BVB-Trainer Edin Terzic: Die Zahlen machen es ihm leicht, Schlotterbecks Nominierungen zu rechtfertigen: Mit 61 Prozent gewonnener Duelle war der 23-Jährige im Januar der beste Zweikämpfer der Dortmunder. In der englischen Woche zum Jahresstart verpasste er keine Minute. Beim spektakulären 4:3-Auftaktsieg gegen den FC Augsburg erzielte er seinen zweiten Saisontreffer, bereitete das 3:2 vor und verdiente sich - trotz seiner Beteiligung an den Gegentoren zum 1:1 und 3:3 - einmal mehr das Lob von Trainer Terzic: "Nico hat es trotz dieser zwei Situationen gut gemacht." Mit nun schon drei Assists ist der Innenverteidigerhinter Julian Brandt bester Vorbereiter seines Teams. Weil der BVB auch die folgenden beiden Spiele in Mainz und Leverkusen gewann, sind die Titelchancen in der Bundesliga wieder intakt: Dortmund liegt auf Platz drei nur drei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern.
Julian Brandt (Borussia Dortmund)
Marco Reus, Jude Bellingham, Erling Haaland, Jadon Sancho - zwischen den großen Namen in Dortmunds Offensivabteilung ist schon so mancher Spieler untergegangen. Als er vor dem 2:0-Sieg in Leverkusen "fünf gesunde Spieler" sogar auf die Tribüne schicken musste, sprach Trainer Edin Terzic von "der besten Bank, die der BVB je hatte". Einer, der trotzdem immer spielt, ist Julian Brandt. Zwischen den Mannschaftskollegen, die die Schlagzeilen bestimmen, ist er zum leisen, aber einflussreichen Gestalter im Offensivspiel der Westfalen aufgestiegen. Ligaweit gab kein Spieler im Januar mehr Torschussvorlagen ab als Brandt (zehn). Auch bei den Torschussbeteiligungen liegt er mit 15 ganz vorn. Vier Torvorlagen in dieser Saison machen ihn zudem zum besten Vorbereiter in Schwarz-Gelb.
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Brandt ist einer, der sich Gedanken macht, über sich und das Spiel seiner Mannschaft. Im Winter-Trainingslager analysierte er: "Viele Tore sind in der letzten Saison durch individuelle Klasse gefallen. Da müssen wir kreativer werden, aber auch sauberer." Gesagt, getan. An seiner alten Wirkungsstätte, beim Top-Spiel in Leverkusen, versorgte er Karim Adeyemi mit einem punktgenauen Zuspiel, woraufhin der Sommer-Neuzugang aus Salzburg kaum noch anders konnte als aus zentraler Position sein erstes Bundesligator zu erzielen. So glänzte Brandt mal wieder auf seine eigene Art: indem er andere glänzen lässt. Fünf Minuten vor Schluss gönnte Terzic ihm den warmen Abgang mit Applaus von beiden Fanlagern - verdient, nach einem ganz starken Januar.
Niclas Füllkrug (Werder Bremen)
Vom 14. bis zum 17. Spieltag verlor Werder Bremen vier Mal in Folge, darunter ein 1:6 in München sowie das 1:7 zum Jahresauftakt in Köln. Der Anfang vom Ende, nachdem sich der Aufsteiger bis dahin so stark präsentiert hatte, als hätte er die Bundesliga nie verlassen? Mitnichten! Denn beim Rückrundenauftakt gegen Wolfsburg sorgte ein Mann für die Trendwende: Niclas Füllkrug schoss die Werderaner mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg gegen die Nord-Rivalen, die zuvor zehn Spiele ungeschlagen waren. Für Füllkrug waren es die Saisontore zwölf und 13, er setzte sich an die Spitze die Torschützenliste und ist der erste Bremer seit Miroslav Klose, der es nach 18 Spieltagen auf eine solche Ausbeute gebracht hat (Klose: 16, 2005/06).
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Er kann also weitergehen, der rasante Aufstieg des Stürmers, der fünf der letzten zehn Jahre in der 2. Bundesliga verbrachte, Werder und sich selbst mit 19 Treffern zurück ins Oberhaus schoss und dessen Torquote sich vom Ligawechsel unbeeindruckt zeigt. Als Bremens knipsender Anführer buchte er sich ein Ticket für die WM, bei der er als Joker in insgesamt 66 Einsatzminuten denn auch prompt zwei Mal traf und ein weiteres Tor vorbereitete. Selbst das ernüchternde Vorrundenaus der DFB-Elf konnte Füllkrugs Form offensichtlich nichts anhaben. Der Doppelpack gegen die "Wölfe" war schon sein dritter in dieser Spielzeit - so oft war "Lücke" das innerhalb einer Saison ligaübergreifend noch nie gelungen. Der 29-Jährige geht nun also als Führender in die letzten 16 Runden des Rennens um die Torjägerkanone. Er selbst backt - ganz der Werderaner - natürlich kleine Brötchen: "Jetzt konzentriere ich mich erst mal auf's vierzehnte Tor."