Leipzig-Neuzugang Dani Olmo: Die Reue des FC Barcelona
Daran, dass Spaniens U21 im Sommer 2019 die EM-Trophäe in den italienischen Nachthimmel hob, hatte sich Dani Olmo entscheidend verantwortlich gezeichnet. Im Finale gegen Deutschland hatte der offensive Mittelfeldspieler das wichtige 2:0 erzielt, am Ende hieß es 2:1. Drei Tore schoss er während des Turniers, gab zudem eine Vorlage – vier Scorerpunkte in vier Spielen. Etwas mehr als ein halbes Jahr nach seinem Triumph bei der Europameisterschaft wechselt Olmo, der sieben Jahre in der Jugend des FC Barcelona spielte, von Dinamo Zagreb zu RB Leipzig.
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"Auf jeden Fall bereut Barca es, ihn verloren zu haben", sagte sein Jugendtrainer Denis Silva Puig über Olmo, der im November des letzten Jahres sein Debüt für die spanische A-Nationalmannschaft gab, gegenüber bleacherreport.com. In der EM-Qualifikation kam dessen früherer Schützling gegen Malta 24 Minuten zum Einsatz, traf drei Minuten nach seiner Einwechslung. "Er ist ein geborener Torjäger", erklärte Silva Puig, der Olmo 2010/11 in der berühmten Barcelona-Jugendakademie La Masia trainierte.
Olmos ungewöhnlicher Schritt zu Zagreb
Der FC Barcelona verlor Olmo bereits 2014, als sich der heute 21-Jährige für einen Transfer zum kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb entschied. Sein Wechsel sorgte für Verwunderung – bleiben Barca-Talente doch meist beim spanischen Spitzenclub oder schließen sich Topmannschaften der Topligen an. Olmo ging nach Kroatien, die erste Liga dort belegte zu diesem Zeitpunkt in der Fünfjahreswertung der UEFA den 20. Platz.
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Olmo ging ein Risiko ein. Weil er spielen, sich zeigen, sich weiterentwickeln wollte. Und genau das tat der Offensivallrounder, der sowohl im Zentrum als auch auf den Flügeln auflaufen kann, mit der Zeit. In einem Alter von nur 16 Jahren absolvierte er seine erste Partie als Profi für Dinamo, über Jugend und zweite Mannschaft empfahl er sich später für eine tragende Rolle bei den Hauptstädtern. In den vergangenen beiden Saisons gehörte Olmo stets zu den drei besten Scorern Zagrebs – das ist auch in der laufenden Spielzeit der Fall, wo er auf acht Treffer und sieben Assists kommt.
Einer wie Modric, de Bruyne, Bernardo Silva
In Kroatien verglichen die Fans Olmo früh mit Clublegende Luka Modric, der ebenfalls als offensiver Mittelfeldakteur begonnen hatte und mittlerweile im zentralen Mittelfeld von Champions-League-Rekordsieger Real Madrid das Spiel aufzieht. Vergleichbarer dürfte Olmos Spielstil in der Mitte aber mit Kevin de Bruyne sein, obwohl der ehemalige Wolfsburger und heutige Spielmacher des englischen Meisters Manchester City in Sachen Pässe in die Schnittstelle stärker ist. Olmo zeichnet sich jedoch wie de Bruyne durch ein besonderes Verständnis für Räume aus, ist zudem wie der belgische Nationalspieler technisch äußert beschlagen. Olmo bringt im Vergleich mit Modric und de Bruyne mehr Tempo mit, vor allem deswegen sorgen seine Dribblings auf den Außenbahnen für Gefahr. Er ist ein Allrounder wie Manchester Citys Bernardo Silva, allerdings mit starkem rechten Fuß.
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In Leipzigs 4-4-2 mit zwei offensiven Akteuren auf den Seiten und zwei Stürmern, dürfte Olmo auf eine der Positionen auf den Außen drängen. Eine herausfordernde Aufgabe, sind seine Konkurrenten doch Marcel Sabitzer, Christopher Nkunku und Emil Forsberg. Er könnte jedoch auch als hängende Spitze vorne auflaufen oder – unwahrscheinlicher – die Rolle des offensiveren zentralen Mittelfeldmanns neben einem defensiv ausgerichteten Konterpart wie Tyler Adams einnehmen.
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Olmo bringt eigentlich alles mit, um seinem Ruf als eines der größten Mittelfeldtalente der Welt gerecht zu werden – und einer der besten Mittelfeldspieler der Welt zu werden. Bei Leipzig will er dazu beitragen, dass in seiner ersten Saison bei den Sachsen am Ende vielleicht sogar die erste Meisterschale der Clubgeschichte ihren Platz im RBL-Pokalschrank findet. Gelingt ihm das, dürfte die Reue Barcelonas noch zunehmen.
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