Stürmisch an die Spitze: Gnabry und Co. bringen DFB-Team auf Kurs WM 2022
Mehr als nur Pflichterfüllung war angesagt für die deutsche Nationalmannschaft gegen Armenien, mehr als nur Pflichterfüllung lieferte das DFB-Team im zweiten Spiel unter dem neuen Bundestrainer Hansi Flick ab: Angeführt von einem überragenden Serge Gnabry, der mit zwei Treffern glänzte, überrollte der Weltmeister von 2014 den Außenseiter mit 6:0 (4:0) und ist dank einer begeisternden Leistung auf dem besten Weg Richtung WM 2022.
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"Es war der nächste Schritt, den wir gemacht haben. Die Mannschaft kann froh sein über die Leistung, die sie gebracht hat. Das ist jetzt der Maßstab", verkündete Bundestrainer Hansi Flick nach dem überzeugenden Auftritt seiner Schützlinge gegen Armenien. Der Maßstab - das hieß: Offensiv und mutig nach vorne spielen und mit frischem Angriffsfußball für Begeisterung bei den eigenen Fans sorgen. Und das gelang der DFB-Auswahl: Mit einem deutlichen 6:0-Heimsieg hatte sich das Flick-Team am Sonntagabend in Stuttgart an die Spitze der Qualifikationsgruppe J geschossen.
Serge Gnabry (FC Bayern München) gab früh in der Partie mit einem Doppelpack (6./15.) den Startschuss zum Torfestival, Marco Reus (35., Borussia Dortmund) und Timo Werner (44.) vor der Pause sowie Borussia Mönchengladbachs Jonas Hofmann (52.) und Karim Adeyemi (90.+1) nach dem Seitenwechsel machten das halbe Dutzend für die deutsche Nationalmannschaft voll. "Wir haben uns zwei Dinge vorgenommen: Einmal wollten wir uns mit einem Sieg die Tabellenführung holen. Und zweitens wollten wir einen Fußball spielen, der begeistert und Freude macht. Das war heute der Fall. Nicht mehr und nicht weniger", konstatierte Flick nach der Partie zufrieden.
Flick: "Ein bisschen Gänsehaut bekommen"
Von Anpfiff weg hatte das DFB-Team deutlich gemacht, dass sie nach dem frühen Aus im EM-Achtelfinale und dem eher holprigen 2:0 gegen Liechtenstein Wiedergutmachung betreiben wollte. Die frühe Führung durch den überragenden Gnabry spielte dabei auch nach Ansicht des Bundestrainers eine wichtige Rolle: "Serge ist beim FC Bayern sehr gut in die Saison gestartet und hat das in die Nationalmannschaft mitgenommen. Wir sind happy, dass er uns mit dem 1:0 die Tür geöffnet hat für diesen tollen Fußballabend. Das war ein Impuls, den wir vielleicht gebraucht haben", so Flick nach dem Abpfiff zum Einfluss seines ehemaligen FCB-Schützlings auf das begeisternde Torfestival in der Stuttgarter Mercedes-Benz Arena.
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Die Fans in der Schwaben-Metropole kamen bei einem halben Dutzend Treffer der deutschen Nationalmannschaft wahrlich auf ihre Kosten. "Die Stimmung war heute fantastisch auf den Rängen, deswegen freut es mich, dass wir die Zuschauer so mitnehmen konnten. Es war ein Miteinander, die Mannschaft mit ihrer tollen Leistung und die Zuschauer mit einer tollen Atmosphäre. Da hat man ein bisschen Gänsehaut bekommen, weil wir das auch lange nicht erlebt haben", unterstrich Flick nach dem Torfestival seiner Mannschaft, die die Unterstützung der knapp 18.000 Fans ebenfalls zu schätzen wusste. "Es war heute eine außergewöhnliche Atmosphäre, man hat eine große Freude auf den Rängen gespürt", schwärmte beispielsweise Leon Goretzka: "Die Begeisterung der Fans ist für uns Balsam auf die Seele."
Ziel erreicht: Tabellenführung in Gruppe J
Balsam auf die Seele dürfte neben der guten Stimmung auf den Rängen allerdings auch die überzeugende Leistung auf dem Platz gewesen sein. "Wir haben eine enorme Qualität in der Mannschaft. Es ist aber wichtig, dass man liefert, wenn es zählt. Und das haben wir heute getan", war daher auch Bundestrainer Flick einverstanden mit dem Auftritt seines Teams. Durch den Erfolg im direkten Duell überholte die deutsche Nationalmannschaft Armenien und rangiert nun mit 12 Punkten aus fünf Spielen rangiert an der Spitze der WM-Qualifikationsgruppe J. Das DFB-Team ist wieder auf Kurs – nicht nur Richtung WM 2022 in Katar, sondern auch bei der sportlichen Neuausrichtung unter Hansi Flick.
Dass diese Entwicklung kein Strohfeuer ist, will die DFB-Auswahl bereits am Mittwoch in Island unter Beweis stellen. "Wir nehmen die Euphorie mit, um am Mittwoch in Island nochmal zu punkten und ein gutes Spiel abzuliefern", gab Doppeltorschütze Gnabry direkt nach Abpfiff die Marschroute für die anstehende Aufgabe vor. Auch Kollege Goretzka pflichtete ihm bei: "In Island gilt es jetzt, die Leistung zu wiederholen und konstant auf einem hohen Level zu performen", fordert der Mittelfeldmann im Auswärtsspiel ein ähnliches Auftreten wie gegen Armenien. Etwas, das auch Bundestrainer Flick sehen will: "Wir wollen zeigen, dass wir einen tollen Fußball spielen können, dass die Mannschaft Vertrauen in ihre Qualitäten hat. Das hat man heute gesehen. Das ist jetzt der Maßstab, daher haben wir einiges vor."
Thomas Reinscheid
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