Deutschland hat das EM-Finale der Frauen gegen England 1:2 (1:1) nach Verlängerung verloren. Lina Magull (79.) glich Ella Toones Führungstreffer aus (62.), ehe Chloe Kelly in der Verlängerung ganz spät den Titel im eigenen Stadion für die Lionesses klarmachte (111.).

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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg musste im Finale nur auf Klara Bühl verzichten, die bereits das Halbfinale gegen Frankreich aufgrund einer Corona-Infektion verpasste. Wie schon im Halbfinale wurde Bühl von Jule Brand ersetzt. Zudem verpasste Torjägerin Alexandra Popp kurzfristig das Finale, aufgrund muskulärer Probleme nach dem Warmmachen. Lea Schüller sprang für die 31-Jährige ein.

Auf Seiten der Engländerinnen gab es keine Wechsel im Vergleich zum 4:0-Sieg im Halbfinale gegen Schweden.

Gwinn spielt durch und wirft sich in jedes Duell - IMAGO/Anna Gowthorpe/Shutterstock/IMAGO/Shutterstock

Vor 87.192 Fans ging es im Wembley-Stadion direkt in hohem Tempo zu Gange. Englands Stürmerin Ellen White hatte bereits nach drei Minuten die erste Chance, Merle Frohms hielt den Kopfball rechts im Fünfer aber sicher. Das DFB-Team stand früh unter Druck und fand anfangs wenig spielerische Lösungen. In der 10. Minute gab Sara Däbritz den ersten Schuss der Deutschen ab, der von Lucy Bronze geblockt wurde.

Das Spiel entwickelte sich zu einem robusten Duell mit vielen Fouls und Zweikämpfen. In der 26. Minute verpasste Marina Hegering dann die Führung für Deutschland, als sie nach einer Ecke die Kugel aus dem Gewühl im Fünfer nicht über die Linie bekam. Zwölf Minuten später hatte White auf der anderen Seite die Chance, schoss aus 14 Metern aber haarscharf drüber (38.).

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Magull gleicht für Deutschland aus - Michael Regan/Getty Images

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Magull mit starkem Ausgleichstreffer

Die Deutschen kamen nach der Halbzeitpause deutlich mutiger aus den Kabinen, die eingewechselte Tabea Waßmuth hatte die erste Möglichkeit nach dem Seitenwechsel (48.). Kurz danach verpasste Lina Magull das 1:0, als sie nach einer schnellen Kombination aus zwölf Metern rechts vor dem Tor zum Abschluss kam. Der Schuss flog um Zentimeter links vorbei (50.).

England half sich meist nur mit Fouls, die Spielerinnen von der Bank sollten dann aber die Wende bringen: Keira Walsh spielte einen perfekten Pass in die Spitze auf die eingewechselte Ella Toone, die alleine auf Frohms zulief und per Heber die Führung machte (1:0, 62.).

Die Deutschen gaben sich nach dem Rückstand aber nicht auf und hatten die Chance zum Ausgleich: Erst schoss Magull ans rechte Lattenkreuz, den Abpraller setzte Schüller in die Arme von Earps (66.). Ähnlich wie bei England, brachten Deutschlands Einwechselspielerinnen wieder mehr Schwung auf den Platz, der prompt den Ausgleich mit sich brachte. Sydney Lohmann schickte Waßmuth rechts in den Strafraum, die direkt an den kurzen Pfosten spielte. Dort lief Magull ein und beförderte die Kugel direkt in die Maschen - 1:1 (79.). Bis zum Abpfiff hauten beide Mannschaften noch mal alles rein, es ging aber in die Verlängerung, da keine große Chance mehr erspielt wurde.

In der 111. Minute ging England dann nach einer Ecke in Führung: Chloe Kelly stocherte den Ball nach einer Ecke im Gewühl zum 2:1 über die Linie und brachte das Wembley-Stadion zum Toben.

Dadurch verpasste die Deutsche Frauennationalmannschaft ihren neunten EM-Titel nach einem herausragenden Turnier. Englands Lionesses dürfen erstmals die Europameisterschaft feiern.