Primus gegen Platz zwölf: Der Hamburger SV ist zu Gast bei Hertha BSC
Wenn der Tabellenzwölfte auf den Spitzenreiter trifft, kann man eigentlich nur schwer von einem Spitzenspiel sprechen. Doch Hertha BSC und Primus Hamburger SV trennen gerade einmal sechs Zähler.
Die Freude über das besondere Jubiläum dürfte man beim Hamburger SV wohl gespalten sehen. Zum 100. Mal haben die Rothosen mit dem 1:0-Erfolg über den 1. FC Köln am vergangenen Wochenende einen Aufstiegsplatz eingenommen. Einerseits ein Zeichen dafür, dass der HSV durchaus zu den absoluten Spitzenteams der 2. Bundesliga gehört, andererseits ein Zeichen dafür, dass Hamburg eben auch schon ein wenig länger ein Gast im Fußball-Unterhaus ist. Das soll sich in dieser Spielzeit aber ändern. Die Rothosen streben den Aufstieg an, auch wenn das so nicht offiziell kommuniziert wird.
Und auch wenn die Begegnung gegen die Geißböcke am Samstag qualitativ nicht unbedingt auf aller höchstem Niveau ablief, der Aufstiegsplan der Rothosen nimmt mittlerweile richtig Fahrt auf. Der Erfolg im Spitzenspiel war jedenfalls ein starkes Ausrufezeichen, das die Hamburger da der Konkurrenz aufgetischt haben.
Spitzenspiel in Berlin
Die Nordlichter führen die Tabelle an, wenn auch punktgleich mit dem 1. FC Magdeburg und dem FC. Vor allem aber war der Auftaktsieg zum Rückrundenstart aber der dritte Sieg gegen eins der Top-Teams der Klasse in dieser Spielzeit. Und das ist bei der augeglichenen Liga keine Selbstverständlichkeit. Die Liga ist sogar so ausgeglichen, dass es am Samstag zu einem kleinen Kuriosum kommt. Denn für den HSV steht bereits das nächste Spitzenspiel an. Und das gegen den Tabellenzwölften. Was bizarr klingt, wird beim Blick auf das Tableau sehr schnell, sehr leicht deutlich.
Hamburg ist am Samstagabend zu Gast bei Hertha BSC. Die Alte Dame belegt aktuell eben jenen zwölften Tabellenplatz ist dem Relegationsplatz in die 3. Liga rein tabellarisch näher als der Bundesliga. Nur stellt die Statistik die Wahrheit ganz anders dar. Denn während der Vorsprung auf Rang 16 elf Punkte beträgt, liegt der Abstand zu Platz drei gerade einmal bei sechs Zählern.
Hoffnung auf den Aufstiegsplatz
Auch Berlin darf also mit einem Auge mal locker Richtung Tabellenspitze schielen. Und da gleich mehrere Teams aus der oberen Tabellenhälfte in direkten Duellen aufeinandertreffen, würde Berlin je nach Ausgang einen ordentlichen Sprung in der Tabelle machen und im direkten Kampf um die Aufstiegsränge mitmischen. Auch Berlin gab zu Beginn der Rückrunde direkt eine Duftmarke ab, gewann beim SC Paderborn verdient 2:1. Und um auf dem Papier zu bleiben, ist ein Erfolg der Hertha, die in einem Sondertrikot zu Ehren des verstorbenen Kay Bernstein aufläuft, alles andere als ausgeschlossen. In der Bundesliga feierten die Berliner gegen kein Team mehr Siege als gegen den HSV.
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