Zweiter Heimsieg in Folge: FC Augsburg wird zum Bayern-Schreck
Vorne Berisha, hinten Gikiewicz. Die Augsburger Erfolgsformel geht nach dem Sieg in Bremen auch gegen den FC Bayern auf. Nach dem zweiten Heimsieg gegen den Rekordmeister in Folge steht der FCA nur noch drei Punkte hinter den Münchnern.
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Sie haben es schon wieder getan! Zum zweiten Mal in Folge hat der FC Augsburg zuhause den FC Bayern München besiegt. Zehn Monate nachdem Markus Weinzierls Team den Rekordmeister mit 2:1 auf die 80 Kilometer kurze Heimfahrt vom kleinen Bayern-Duell geschickt hatte, wiederholten die Fuggerstädter die Sensation nun unter der Leitung von Enrico Maaßen.
Wobei, Sensation? Nach dem 1:0-Erfolg vom Samstag kann Augsburg stolz auf eine Bilanz von zwei Siegen, einem Unentschieden und nur einer Niederlage in den letzten vier Heimspielen gegen den jedes Mal haushohen Favoriten verweisen. Dass der "kleine Nachbar" aufmuckt, dürfte für den FCB mittlerweile nicht mehr unerwartet kommen.
Duell der Gegensätze
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Der Überraschungseffekt speist sich eher aus der allgemeinen Erwartungshaltung der Fußballrepublik, wenn diese beiden so gegensätzlichen Clubs in 90 Minuten aufeinanderprallen. Hier der übermächtig erscheinende Rekord- und Serienmeister, bei dem keine Saison vergeht, ohne dass Spieler und Chefetage das Wort "Triple" in den Mund nehmen. Und da, nur eine Autostunde von München entfernt, der unscheinbare FCA, dessen Ziel Jahr für Jahr "Klassenerhalt" lautet. Dass sie dieses seit dem Aufstieg 2011 jedes Jahr und ohne eine einzige Relegationsteilnahme erreicht haben, könnte in Fußball-Deutschland sicher mehr Beachtung finden.
Umso süßer schmecken diese Triumphe, die - Selbstvertrauen hin oder her - natürlich auch für den FCA überraschend kommen. "Natürlich hatten wir Glück," sagte Schlussmann Rafal Gikiewicz nach einer vor allem auch persönlichen Sternstunde. "Ohne Glück gewinnst du nicht zwei Mal hintereinander zuhause gegen Bayern." Diese bescheidene wie realistische Einschätzung des Polen ließ seine Leistung an diesem Samstagnachmittag aber zu kurz kommen.
Gikiewicz überragt - schon wieder
Acht Tage nachdem der 34-Jährige beim 1:0-Sieg in Bremen per gehaltenem Elfmeter in der Nachspielzeit zum Helden geworden war, brachte er vor 30.660 Zuschauern in der ausverkauften WWK-Arena nun die Stars des Deutschen Meisters zur Verzweiflung. Sadio Mane, Leroy Sane, Thomas Müller und Jamal Musiala scheiterten reihenweise an Gikiewicz, der sich trotz teilweise überragender Spiele immer wieder Gerüchten um potenzielle Nachfolger ausgesetzt sieht.
Entsprechend genüsslich schob er nach seiner sportlichen Antwort augenzwinkernd noch eine verbale hinterher: "Im Winter können sie einen jüngeren Torwart holen. Ich bin ja zu alt, habe ich gelesen." In seiner aktuellen Form wird Augsburg kaum auf den meinungs- und konfliktstarken Keeper verzichten wollen, der vor Bremen und Bayern auch schon gegen Leverkusen den Sieg festhielt. Neun Punkte (nur drei weniger als Bayern) lassen Gikiewicz selbst entspannt auf seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag schauen: "Ich versuche, jedes Spiel zu genießen. Was im Sommer passiert, weiß ich noch nicht. Vielleicht war es mein letztes Spiel zuhause gegen Bayern."
Der zweite Bayern-Schreck heißt Berisha
Zu einem 1:0-Sieg gehört natürlich mehr als "nur" ein überragender Torwart. Auch wenn Manuel Neuer sich in den Schlusssekunden am Beweis des Gegenteils versuchte (und mit einem Kopfball an Gikiewicz scheiterte), braucht es zum Torerfolg in aller Regel einen Stürmer. Und auch den hatte der FCA am Samstag dabei.
Mergim Berisha schloss eine Freistoßvariante über Schütze Maximilian Bauer und Erst-Adressat Iago als zentraler Verwerter kühl und wuchtig zum Tor des Tages ab. Es war das erste Pflichtspieltor für den Neuzugang von Fenerbahce, der in der Gruppenphase der Champions League 2020/21 mit Red Bull Salzburg bereits zwei Mal auf die Bayern getroffen war und in beiden Spielen je einen Treffer geschossen hatte. Die Österreicher verloren seinerzeit mit 2:6 und 1:3.
So hoch wurde es für den FCA gegen die Bayern selten. Die 17 Niederlagen (bei nun vier Siegen und zwei Unentschieden) seit dem Aufstieg 2011 fielen in Summe weniger deutlich aus, als viele vermuten mögen: Mit jeweils einem 0:6, 2:5 und 0:4 hielten sich die allseits erwarteten Abreibungen in engeren Grenzen als die Erfolgserlebnisse. Und für solche ist Augsburg jederzeit gut. Auch und gerade gegen den FC Bayern.
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