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bundesliga

Das Bayern-Gen ist zurück: Die Generalprobe vor Real naht

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Rekordmeister FC Bayer München will sich gegen Eintracht Frankfurt für das Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid warmspielen.

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Manuel Neuers schlechte Laune war nur eine Randnotiz. Nachdem die Offensive des FC Bayern München beim 5:1-Sieg bei Union Berlin ihren Spaß gehabt hatte, wäre der Keeper mit dem dritten Zu-Null-Sieg in einer Woche gerne auch voll auf seine Kosten gekommen. Zu lasches Verteidigen seiner Vorderleute nach einem Berliner Einwurf und zu weit geöffnete Beine von Eric Dier verhinderten jedoch, dass Bayern erstmals (!) in dieser Saison drei Pflichtspiele in Folge ohne Gegentor blieb.

Die dominierende Gefühlslage war aber eine andere: Doppelpacker Thomas Müller strahlte um die Wette mit Trainer Thomas Tuchel, bei Müllers Auswechslung ebenso wie nach dem Spiel, als der Trainer resümierte: "Wir freuen uns. Das war der perfekte Abschluss einer perfekten Woche mit drei Siegen." Die Stuttgarter Niederlage am Sonntag dürfte die bayrische Laune weiter gehoben haben, der drittplatzierte VfB wurde so wieder auf drei Punkte distanziert.

Der Flow kann trügen, die Aussicht nicht

Müller trifft an jedem Spieltag: Die Zahlen zum 30. Spieltag

Angesichts von drei Siegen in sieben Tagen wäre in einer normalen Bayern-Saison sicher die Rede von einem "Flow". Allein: In der Spielzeit, die für den FCB erstmals seit elf Jahren nicht mit dem Meistertitel enden wird, sind drei Siege in Folge keine Garantie für stabile Leistungen in den nächsten Spielen. Die Liste unerwarteter und oft unerwartet heftiger Tiefschläge führt von Saarbrücken (1:2) über Frankfurt (1:5), Bochum und Heidenheim (je 2:3) bis zum neuen Deutschen Meister Leverkusen (0:3).

Dennoch herrscht auf der Zielgeraden der Saison nun Aufbruchstimmung an der Säbener Straße: Der Halbfinaleinzug in der Champions League hat die Münchner Lebensgeister erneuert. Zwei sehr reife Auftritte gegen einen Titelanwärter der Premier League verschaffen den Münchnern erstmals seit 2020 wieder einen Platz unter den besten vier Teams Europas und damit die verheißungsvolle Aussicht, eine eigentlich enttäuschende Saison mit dem siebten Gewinn der "Königsklasse" abzuschließen.

Abwehr plötzlich Trumpf

Was der Gedanke an den "Henkelpott" freisetzt, war vor allem im Rückspiel gegen Arsenal zu erkennen: Mit der besten Lestung der Saison ließ die Abwehr, die in Frankfurt fünf, in Heidenheim und Bochum je drei und beim abgeschlagenen Schlusslicht Darmstadt zwei Gegentore kassiert hatte, nichts anbrennen, stellte die gefeierte Flügelzange der "Gunners" kalt.

Das Restprogramm der Bundesliga

Rechts ließ Joshua Kimmich Gabriel Martinelli keinen Stich sehen und links bewältigten Noussair Mazraoui, Raphaël Guerreiro und der spät eingewechselte Minjae Kim in Abwesenheit des gesperrten Alphonso Davies die Herausroderung Bukayo Saka gemeinschaftlich. Dass das Tor des Abends denn auch eine Co-Produktion zweier Spieler war, die die Problempositionen in der Außenverteidigung besetzen (Guerreiro auf Kimmich), passt ins Bild: Die Mannschaft scheint grundsätzlich noch immer in der Lage zu sein, über sich hinauszuwachsen. Das wird im Halbfinale gegen den Rekordsieger des Wettbewerbs erneut gefordert sein.

"Es wird ganz anders sein, denn der Stil von Real Madrid ist ganz anders als der von Arsenal", blickt Tuchel schon einmal voraus. Vorher steht noch das Heimspiel gegen Frankfurt an. In dem ist, so Müller, jeder Spieler "eingeladen, uns in jeder Minute auf dem Platz stehen, so zu präsentieren, dass er an einem nicht vorbeikommt."

Erst Gradmesser, dann Neuauflage?

Unabhängig vom Ausgang dieses Klassikers der Europapokalgeschichte wird dem entthronten deutschen Serienmeister das Duell mit den "Königlichen" als Gradmesser dienen: Wo steht der FCB im internationalen Vergleich? Die letzten Aufeinandertreffen mit Real liegen schon eine Weile zurück: 2016/17 (1:2 und 2:4 n. V.) war im Viertelfinale, 2017/18 (1:2 und 2:2) im Halbfinale Endstation gegen die Madrilenen.

Wie vor 29 Jahren: Bärenstarke Bundesliga rockt Europa

In ein mögliches Finale dagegen ginge Tuchels Team wohl als Favorit. Dann käme es zu einer Neuauflage des europäischen Endspiels von 2013 (2:1 gegen Borussia Dortmund oder 2020 (1:0 gegen Paris Saint-Germain). Aussichten, die die trübe Bayern-Saison mehr als nur aufhellen: Ein internationaler Titelgewinn könnte die Enttäuschungen in Bundesliga und DFB-Pokal sogar aufwiegen.