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Der FC Bayern München holt in dieser Saison zum Gegenschlag aus

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Nach einer insgesamt enttäuschenden Saison ohne Titel will der Rekordmeister in dieser Spielzeit wieder die Nummer eins werden. Dafür hat man beim FC Bayern München einiges investiert.

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Eine weite Anreise hat der FC Bayern München am Freitagabend schon mal nicht, wenn der Rekordmeister sein erstes Pflichtspiel der Saison bestreitet. Rund 150 Kilometer müssen die Bayern zum Pokalspiel beim SSV Ulm 1846 in Kauf nehmen. Dass der Gegner des Rekordmeisters am Wochenende der Aufsteiger in die 2. Bundesliga ist und nicht etwa ein großer Rivale wie Bayer 04 Leverkusen oder der VfB Stuttgart, hängt ganz stark mit dem Abschneiden der vergangenen Spielzeit zusammen. Während Bayern im DFB-Pokal spielt, trifft in Leverkusen im Supercup der aktuelle Deutsche Meister und DFB-Pokalsieger auf den Vize-Meister. Und erstaunlicher Weise ist keiner dieser beiden Top-Clubs der FC Bayern München.

Elf Jahre lang haben die Bayern die Bundesliga im Grunde nach Belieben dominiert. Als der Rekordmeister das letzte Mal nicht deutscher Meister war, spielte Toni Kroos noch im Bayern-Dress, Michael Ballack für Leverkusen und Kylian Mbappé für die Nachwuchsmannschaft INF Clairefontaine. An einen anderen nationalen Titelträger war - auch wenn es ab und an knapp wurde - eigentlich nicht mehr zu denken. Dementsprechend enttäuschend verlief die vergangene Spielzeit. In der Liga Platz drei, im DFB-Pokal das Aus gegen den 1. FC Saarbrücken in Runde zwei, in der Champions League das bittere Ausscheiden gegen Real Madrid im Halbfinale.

Bayern hat viel investiert

Und da der Anspruch der Bayern ein anderer ist, wurde im Sommer kräftig aufgerüstet. Unter anderem verpflichtete der Rekordmeister Michael Olise von Crystal Palace und Joao Palhinha vom FC Fulham. Weitere Spieler können und werden wohl auch noch dazukommen. Und dann ist da noch Vincent Kompany, der neue Trainer, auf den der Rekordmeister setzt. Der 38-jährige ehemalige Nationalspieler Belgiens steht für einen offensiven, dominanten Fußball. "Ich möchte etwas erreichen", sagt der erfolgshungrige Coach und spricht dem erfolgshungrigen Club aus dem Herzen. Kompany will die Gegner unter Druck setzen, aggressiv pressen, stressen. "Meine Natur ist es, kreativ und mutig zu sein", betont der Belgier.

Wie gut das funktioniert, haben zuletzt die beiden Vorbereitungsspiele gegen Tottenham Hotspur gezeigt. Die Bayern setzten sich 2:1 und 3:2 gegen den Ex-Club von Harry Kane durch. Gerade in der Vorwärtsbewegung sah das auch sehr gut aus. Doch das System erfordert eine hohe Intensität. Auch dewegen können die Einheiten schon mal ein wenig länger dauern. Gerade die "Körperlichkeit" mag Kompany und erwartet sie deswegen auch von seiner Mannschaft.

"Das wäre komplett naiv"

Denn das Ziel ist klar, die Bayern wollen keine weitere Saison ohne Titel spielen. In dieser Spielzeit will der Rekordmeister zurückschlagen, seinem Namen alle Ehre machen. Das ist der Anspruch. Doch Kompany weiß auch, dass sich in der vergangenen Spielzeit eine Mannschaft mehr als nur beeindruckend in den Vordergrund gespielt hat. Leverkusen hat auf bemerkenswerte Art die Liga dominiert, ebenso wie einst der FC Bayern. "Es wäre komplett naiv, zu denken, dass sie diese Punktzahl nicht mehr wiederholen können. Es wäre von meiner Seite als Trainer naiv, davon auszugehen, dass sie das nicht können", sagt Kompany. "Wir müssen uns auf eine weitere Saison vorbereiten, in der wir mindestens 90 Punkte benötigen." 

Dass Kompany Punkte sammeln kann, hat er bei seiner Station als Trainer des FC Burnley gezeigt. 104 Zähler holte er einst beim damaligen britischen Zweitligisten. Nun will er beweisen, dass er genau das auch beim deutschen Rekordmeister kann: Punkte sammeln, Titel einfahren, Pokale feiern. Das ist der Anspruch des FC Bayern München. Den ersten Schritt wollen die Bayern am Freitag im 150 Kilometer entfernten Ulm machen.