Magic Musialas nächster Entwicklungsschritt auf dem Weg zum Superstar
Jamal Musiala ist schon jetzt, mit gerade mal 21 Jahren, einer der besten Spieler der Bundesliga. In dieser Saison hat sich der deutsche Nationalspieler nochmals deutlich weiterentwickelt: Der Zauberer des FC Bayern München hat die Gier auf Tore für sich entdeckt.
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Tief in der gegnerischen Hälfte setzt Jamal Musiala unerbittlich im Gegenpressing nach - bis er letztlich die Kugel von zwei Akteuren des FC St. Pauli geklaut hat. Ein paar dynamische Schritte, viel freie Wiese vor ihm und der Dribbelkünstler des FC Bayern München haut das Rund mit fast 108 Stundenkilometern aus knapp 29 Metern ins Netz.
Musialas Traumtor zur Führung beim FCSP war nicht nur sein fünfter Saisontreffer, sondern sicherte dem Rekordmeister zudem den 1:0-Sieg. Es war der vierte Bundesliga-Dreier ohne Gegentor in Serie. Eine ebenso beeindruckende wie auch überraschende Serie ging auch bei Musiala weiter: All seine fünf Saisontore erzielte der deutsche Nationalspieler in fremden Stadien. Auch seine einzige direkte Torvorlage gab Musiala auswärts.
"Er hat eine große Bedeutung für Bayern"
Bayerns Magier verpasste zwei Bundesliga-Partien wegen Hüftbeschwerden, gab in seinen acht Einsätzen dennoch starke 24 Torschüsse ab. Nur Harry Kane hat bei den Bayern öfter aufs gegnerische Tor geschossen. Hinter dem Engländer hat Musiala zudem den zweithöchsten xGoals-Wert beim FCB (4,1). Die Nummer 42 des Rekordmeisters wird immer auffälliger in der Offensive und glänzt nun auch immer mehr als Abschlussspieler – eine Entwicklung, die Bundestrainer Julian Nagelsmann sehr wohlwollend registriert hat.
"Er hat eine große Bedeutung für Bayern, das ist wichtig. Er hat diese absolute Gier, Tore zu erzielen. Das habe ich damals in meiner Zeit beim FCB gefordert und das macht er momentan einfach überragend", lobt Nagelsmann seinen Schützling in höchsten Tönen. "Er ist in vielen Szenen und Spielen einfach entscheidend", sagt der DFB-Coach, dem vor allem die Seriosität gefällt, die der spielfreudige Musiala in seine Performance mit eingebaut hat.
Diese Gradlinigkeit, wie es Nagelsmann nennt, spiegelt sich auch im Skill "Finisher" wider: Musiala gehört aktuell zu den Top-10 der Bundesligaspieler, die Torgefahr mit Effizienz verbinden. Aber trotz der dazugewonnen Reife vor dem gegnerischen Kasten: Musiala hat seine Stärken, das Pressing und das Dribbling, behalten und sogar noch weiter ausgebaut.
Dribbeln, Zweikämpfe, Doppelpässe
Kein anderer FCB-Akteur geht so oft ins Dribbling wie der 21 Jahre alte Offensivspieler. 27 Dribblings sind auf dem Konto von "Magic Musiala", der starke 51 Prozent davon gewann. Nur Jamie Leweling, Jamie Gittens, Omar Marmoush und Florian Wirtz suchen häufiger das Eins-gegen-eins oder sogar das Eins-gegen-viele als Musiala.
Bezogen auf seine Einsatzzeit bestritt Musiala zudem die meisten Zweikämpfe beim FC Bayern (25 pro 90 Minuten). Die Gewinnquote liegt für einen so offensiven Spieler bei guten 50 Prozent.
Auf engsten Räumen und unter höchstem Gegner- und Zeitdruck findet der ballsichere Jungstar immer wieder kreative Lösungen. Gerne darf es auch mal ein perfekt getimter Pass, oft der einzige Kontakt, sein: Ligaweit war beispielsweise kein Spieler an mehr Doppelpässen beteiligt als Musiala (elf Mal).
Musiala arbeitet konsequent an sich
Der viermalige Deutsche Meister ist ehrgeizig und entwickelt sich dank seinem eigenen Verbesserungsdrang immer weiter: An seiner Effizienz hat der junge Musiala immer gearbeitet. 2022/23 traf er in 33 Bundesliga-Spielen zwölf Mal (persönlicher Saisonrekord), im Schnitt alle 184 Minuten. 2023/24 war er in 24 Einsätzen zehn Mal erfolgreich (177 Minuten für ein Tor) und in der laufenden Spielzeit traf er in acht Einsätzen fünf Mal (123 Minuten für ein Tor).
Mittlerweile steht er bei 38 Bundesliga-Treffern, 29 davon erzielte er vor seinem 21. Geburtstag. Kein U21-Spieler in der Historie der Bayern traf so oft – den Rekord hielt zuvor Uli Hoeneß mit 28 Toren.
Auch in der Nationalmannschaft hat Musiala das Toreschießen für sich entdeckt: Fünf seiner sechs Treffer erzielte der offensive Mittelfeldspieler in den vergangenen 13 Monaten. Vor allem seine drei Treffer auf größtmöglicher Bühne, bei der Heim-EM im Sommer, blieben den DFB-Fans in freudiger Erinnerung: Wuchtig wie platziert gegen Schottland und Ungarn, mit ganz viel Gefühl gegen Dänemark: Die neue Tor-Gier des Ausnahme-Kickers hat viele Gesichter.