Als der FC Bayern München Joshua Kimmich im Sommer 2015 vom VfB Stuttgart loseiste, galt der zu diesem Zeitpunkt 20-Jährige als hochtalentierter, aber ruhiger Mittelfeldakteur. Beim Rekordmeister ist der damalige Wunschspieler des Münchner Startrainers Pep Guardiola sowie des für seine taktische Finesse bekannten Sportvorstands Matthias Sammer zu einem echten - und durchaus lauten - Leader herangewachsen. Jetzt hat der mittlerweile 26-Jährige seinen Vertrag beim FCB zum zweiten Mal vorzeitig verlängert, diesmal bis 2025.

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Joshua Kimmich geht damit hinsichtlich der nächsten Ära beim FC Bayern München voran, auch die Arbeitspapiere der Stars Leon Goretzka (Vertrag bis 2022) sowie Robert Lewandowski, Thomas Müller, Manuel Neuer, Serge Gnabry und Kingsley Coman laufen innerhalb der nächsten beiden Jahre aus.

Und trotz etwa des Weltfußballers Lewandowski mit seiner unbestrittenen Ausnahmeklasse, des für das Kollektiv unglaublich wichtigen Thomas Müller oder des unangefochtenen Manuel Neuer kann man durchaus sagen, dass mit der Kimmich-Vertragsverlängerung der wichtigste Dominostein in Sachen langfristiger Kaderplanung zuerst gefallen ist.

Die zentrale Nagelsmann-Position

Denn Kimmich ist nicht nur erst 26 Jahre alt, der bereits 59-malige DFB-Nationalspieler nimmt auf dem Platz möglicherweise schon die wichtigste Rolle im hochklassigen Ensemble von Trainer Julian Nagelsmann ein. Das war in den ersten beiden Partien der neuen Saison und im Supercup bereits klar zu erkennen, als Kimmich nicht nur spielerisch im Aufbau, sondern auch verbal in Sachen Motivation als Ausnahme in Erscheinung trat. Vor allem hinten muss er auch den Verlust von Lautsprecher David Alaba zu Real Madrid wettmachen.

Zudem gab Kimmich, obwohl er häufiger als alleiniger defensiver Mittelfeldspieler auftritt und damit viel weniger am Angriffsspiel teilnimmt als noch vor einiger Zeit, in den ersten zwei Bundesliga-Spielen schon wieder zwei Torvorlagen.

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Kimmich: "Beim FC Bayern ist noch viel möglich"

"Der wichtigste Grund für meine Vertragsverlängerung ist", so Kimmich, "dass ich hier beim FC Bayern meiner Leidenschaft jeden Tag mit Freude nachgehen kann. Ich habe eine Mannschaft, mit der ich alles erreichen kann, und zudem sind viele Mitspieler zu richtigen Freunden geworden. Darum habe ich überhaupt angefangen, Fußball zu spielen: Weil es Spaß machen sollte. Ich sehe mich selbst noch nicht am Ende meiner Entwicklung und bin überzeugt, dass beim FC Bayern in den nächsten Jahren viel möglich ist."

Und Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn ergänzt: "Joshua identifiziert sich total mit dem FC Bayern. Er hat erkannt, welchen Wert es hat, langfristig in einem Verein zu spielen und viele Dinge mitprägen zu können sowie an großen Erfolgen und an einer Ära beteiligt zu sein. Er weiß, dass er beim FC Bayern die Chance hat, alle seine ehrgeizigen Ziele zu verwirklichen. Das Paket, das wir ihm bieten können, ist für jeden internationalen Top-Spieler höchst attraktiv."

Das große Vorbild Xavi

Die frühzeitige Ausweitung seines Arbeitspapiers dürfte bedeuten, dass Kimmich ohne Zweifel auch in den kommenden Jahren eine der zentralen Figuren an der Säbener Straße sein wird. Beim FC Bayern könnte er fußballerische Zeitalter wohl fast vergleichsweise prägen wie sein Vorbild Xavi beim FC Barcelona, der zwischen 1998 und 2015 für die Profis der Katalanen auflief und dabei unter anderem acht spanische Meisterschaften, drei Pokalsiege und vier Champions-League-Triumphe feierte.

An die 24 Jahre, die Xavi insgesamt für Jugend, zweite und erste Mannschaft das Barca-Trikot trug, kommt Kimmich bei den Süddeutschen voraussichtlich nicht heran. Eines hat er seinem Idol aber bereits voraus, Xavi galt auch in reiferem Fußballeralter noch als stiller Führungsakteur.

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