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"Keine Erlösung, aber wichtiger Schritt": Bayern tankt Selbstvertrauen in der Champions League

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Dem großen Druck standgehalten, sich Selbstvertrauen für den Endspurt der Saison geholt: Der FC Bayern überzeugt beim 3:0 gegen Lazio Rom und zieht trotz einer Hinspiel-Niederlage letztlich hochverdient ins Viertelfinale der Champions League ein. Nach schwierigen Wochen fühlt sich der Heimsieg über die Italiener für das Team um Superstar Harry Kane zwar nicht nach Erlösung an, soll aber der erste Schritt Richtung Besserung sein.

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Die Ausgangslage für den FC Bayern München war vor dem Rückspiel gegen Lazio Rom in der Münchener Allianz Arena klar: Nur ein Sieg würde dem deutschen Rekordmeister nach der 0:1-Niederlage in der "Ewigen Stadt" Mitte Februar zum Viertelfinal-Einzug in der Champions League reichen. Vor kurzem hätte das noch als Pflichtaufgabe für das Team um Trainer Thomas Tuchel gelten dürfen, doch nach den schwierigen Vorwochen war der Druck im Vorfeld riesig. Der FCB hielt dem stand – und buchte durch einen souveränen 3:0-Heimsieg das Ticket für die Runde der letzten Acht in der "Königsklasse".

Spielbericht: FC Bayern besiegt Lazio Rom mit 3:0

Harry Kane (38.) und Thomas Müller (45.+2) stellten noch vor dem Seitenwechsel die Weichen Richtung Viertelfinale, der englische Top-Torjäger machte dann mit seinem 33. Pflichtspieltreffer im 33. Einsatz für die Münchener in der 66. Minute den Deckel drauf. "Ein toller Abend für uns", frohlockte der Doppelpacker nach dem Auftritt, den sich der FC Bayern so sehnlich erhofft hatte: "Wir waren nach dem Hinspiel 0:1 hinten. Es war ein großes Spiel und ein großer Moment in dieser Saison. Wir haben eine Top-Leistung gezeigt - die Energie, die wir hatten, den Druck gegen den Ball. Wir haben als Spieler die Pflicht, in jedem Wettbewerb alles zu geben. Ich bin sehr stolz auf das Team."

Balsam für die geschundene Bayern-Seele

Und in der Tat: In der Allianz Arena war es wieder einer dieser Abende, die sich zuletzt etwas rar gemacht hatten. Unter Druck lieferten Kane, Müller und Co. eine stabile Leistung ab und holten sich gegen die letztlich harmlosen "Laziali" das dringend benötigte Selbstvertrauen für den Saisonendspurt. "Heute ist Bayern aufgetreten, wie Bayern ist. Sie haben ihre Qualität auf dem Platz gezeigt. Am Ende hat sich die stärkere Mannschaft qualifiziert", resümierte auch Gäste-Trainer Maurizio Sarri nach dem Ausscheiden. Balsam auf die geschundene Münchener Seele – das Aufatmen rund um den FC Bayern war nach dem Viertelfinal-Einzug deutlich spürbar zu vernehmen.

Manuel Neuer knackt Champions-League-Rekord

"Wir sind natürlich sehr glücklich und versuchen, es zu genießen. Es fühlt sich einfach gut an", war auch Thomas Müller sichtlich zufrieden mit dem Auftritt. Angetrieben von einer sehenswerten Choreografie der Südkurve war der FC Bayern von Beginn an die bestimmende Mannschaft in der Allianz-Arena, der Funke von der Tribüne sprang offensichtlich auf dem Rasen über – und andersherum. "Die Mannschaft hat es sich absolut verdient. Wir wussten alle um die Wichtigkeit. Wir haben es gut umgesetzt bekommen, hatten eine gute Struktur. Wir freuen uns, wissen, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Es ist keine Erlösung, aber wir haben einen ganz wichtigen Schritt getan", sagte Müller.

Tuchel: "Wir haben unser Minimalziel erreicht"

Das war auch der Tenor der Verantwortlichen beim FC Bayern. "Die Mannschaft hat gezeigt, zu was sie in der Lage ist", betonte FCB-Präsident Herbert Hainer. Auch Max Eberl zeigte sich begeistert: "Lazio musst du erstmal so bespielen, wenn du gegen eine italienische Mannschaft ein Tor aufholen musst, ist es kompliziert. Die Mannschaft hat es sehr gut gelöst, den Druck in positive Energie umgesetzt", sagte der neue Sportvorstand: "Wir müssen es realistisch einschätzen, das Weiterkommen war extrem wichtig. Es war verdient, jeder soll es genießen. Wir sind auf dem Weg der kleinen Schritte, das war heute ein Erfolgserlebnis. Mit dem Rückenwind wollen wir in die Spiele gegen Mainz und Darmstadt gehen."

Die Fakten-Vorschau zum 25. Spieltag

Und Thomas Tuchel? Der zeigte vollen Körpereinsatz, um seine Mannschaft auf das enorm wichtige Duell einzustimmen. Bei seiner Motivationsrede hatte sich der Bayern-Coach am Zeh verletzt: "Ich habe dabei irgendwo gegen getreten", berichtete er, ließ sich aber von der kuriosen Blessur nicht von einer sachlichen Analyse abhalten: "Am Ende sah es einfacher aus, als es war. Wir haben es gut gemacht. Wir haben es über 90 Minuten geschafft, konzentriert und diszipliniert zu sein. Wir haben unser Minimalziel in der Champions League erreicht, das war wichtig. Jetzt brauchen wir ein bisschen Losglück und müssen nachlegen, dranbleiben und das Momentum bewahren!"

Neuer mit Champions-League-Rekord

Die Reise in der Champions League geht also weiter für den FC Bayern, bei dem Manuel Neuer einen Rekord einstellte. Mit seinem 57. Zu-Null-Spiel in der "Königsklasse" zog der Weltklasse-Torwart mit seinem spanischen Pendant Iker Casillas gleich. Dank des 3:0-Erfolgs gegen Lazio Rom hat Neuer nun weitere Chancen auf "weiße Westen" in der Champions League, wenngleich die Münchener noch etwas warten müssen, bis der Viertelfinal-Gegner feststeht. Am 15. März werden die restlichen Runden ausgelost. Ausreichend Selbstvertrauen für den Kampf um den nächsten Europapokal-Titel hat der FCB jedoch tanken können – auch in der Bundesliga hat der Rekordmeister trotz zehn Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Leverkusen längst noch nicht aufgegeben. Die Bayern bleiben eben die Bayern.

Der Jubel in der Allianz Arena war auf dem Platz und auf den Rängen groß - KIRILL KUDRYAVTSEV