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Florian Wirtz führt Deutschland ins Finale der U21-EM
Florian Wirtz führt Deutschland ins Finale der U21-EM - © ATTILA KISBENEDEK/AFP via Getty Images
Florian Wirtz führt Deutschland ins Finale der U21-EM - © ATTILA KISBENEDEK/AFP via Getty Images
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Rekordmann Florian Wirtz führt die deutsche U21 ins EM-Finale

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Ein Rekord und ein Doppelpack von Florian Wirtz ebneten der deutschen U21-Nationalmannschaft den Weg ins Finale der Junioren-Europameisterschaft. Dort wartet im Finale am Sonntag Portugal.

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Wer auch immer Florian Wirtz diese Ratschläge gibt, hat hoffentlich noch einen für Sonntag in petto. "Ich habe von außen Tipps bekommen, ich sollte einfach mal aufs Tor schießen", erzählte der Matchwinner des EM-Halbfinals zwischen der deutschen und der niederländischen U21-Nationalmannschaft nach seinem Doppelpack zum 2:1-Sieg. "Das hab ich mir dann auch vorgenommen" - und in Rekordzeit umgesetzt. Nach 29 Spielsekunden brachte der 18-jährige das DFB-Team gegen "Oranje" in Führung, nie traf ein Spieler bei einer U21-EM früher als der jüngste deutsche U21-Spieler der Geschichte.

Während er bei der traumhaften Außenrist-Flanke von Lukas Nmecha im Zentrum nur noch den Fuß hinhalten musste, gab es beim zweiten Tor durchaus auch andere Optionen als selbst zu schießen. Aber man hatte ihn ja aufgefordert, also: Haken nach außen, den Ball auf den stärkeren rechten Fuß gelegt und ab ins linke Eck damit! 2:0 nach acht Minuten, ein Doppelschock, den "Oranje" nicht vollständig verarbeiten konnte, mehr als den Anschlusstreffer durch Perr Schuurs schafften die Nachbarn nicht.

Nach feinem Pass von Baku versenkt Wirtz den Ball zum zweiten Mal im Tor der Niederländer - ATTILA KISBENEDEK/AFP via Getty Images

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Wirtz: "Wir freuen uns riesig, dass wir im Finale und jetzt auch auf ganz großer Bühne zeigen können, was wir draufhaben." Der Drang, sich zu beweisen, trägt die Mannschaft durch das Turnier, zumindest wenn man Führungsspieler Dennis Geiger glaubt, der das Turnier wegen einer Oberschenkel-OP verpasst: "Dieser Mannschaft wurde ein solcher Erfolg ja überhaupt nicht zugetraut", schreibt der Mittelfeldspieler der TSG Hoffenheim in seiner "kicker"-Kolumne. "Die Motivation, es allen Skeptikern erst recht zeigen zu wollen, spielt sicher auch eine große Rolle bei der Steigerung gerade im spielerischen Bereich."

Die Latte lag ja auch recht hoch, nachdem Stefan Kuntz mit den letzten beiden Generationen jeweils im EM-Finale stand. 2017 holte sein Team den Titel gegen Spanien, 2019 revanchierten sich die Iberer. Den Trainer selbst überrascht es freilich nicht, dass seine 2021er Klasse an die Erfolge ihrer Vorgänger anknüpft: "Die Jungs haben das Herz am rechten Fleck und spielen im Grunde genommen den Fußball, den Fußballtraditionalisten sehen möchten."

Wie gewünscht ging gegen die Niederländer auch der Plan auf, früh mit voller Kraft zuzuschlagen, ehe im Spielverlauf die Müdigkeit nach der Verlängerung gegen Dänemark am Montag einsetzen würde. Am für die Spieler freien Freitag entwirft Kuntz' Stab nun den Matchplan für das Finale gegen Portugal. Anschließend geht es nach Ljubljana, wo die beeindruckende U21-Bilanz der letzten Jahre am Sonntag ein weiteres Sternchen erhalten soll.

Auf dem Rasen des Stozice-Stadions in der slowenischen Hauptstadt geht es am Sonntagabend um 21:00 Uhr gegen ein portugiesisches Team, das bei seiner dritten Finalteilnahme nach 1994 und 2015 auf den ersten Titel hofft. Deutschland will den dritten Titel nach 2009 und 2017. Für den Trainer, für die Kritiker, aber vor allem für diese "Mega-Truppe" selbst, wie Linksverteidiger David Raum hervorhebt. "So werden wir nach dieser EM nie wieder zusammen spielen. Deswegen genießen wir diesen Moment jetzt einfach, auf dem Platz und neben dem Platz."